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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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und das sollte sie sein. Sie war nicht dumm. Dickköpfig, widersprüchlich und irrational, aber nicht dumm.
    Er hatte gute Lust, einfach den Wagen zu starten und sie mit zu sich nach Hause zu nehmen, nur dass solch rücksichtsloses Verhalten nie fruchtete. Fleur hatte ihn gelehrt, dass es unmöglich war, einen Menschen zu zwingen, Hilfe anzunehmen, ganz gleich, wie edel die Motive waren. Jeder musste auf seine eigene Weise durch die Hölle gehen. Der Trick bestand darin, sich zu lösen, anstatt sich in das Drama verwickeln zu lassen.
    Dieses Mal konnte er es nicht tun, konnte es einfach nicht hinnehmen. Er fasste über die Sitzbank und nahm ihre Hand. »Hol Mikey, deine Zahnbürste und ein Nachthemd und komm mit mir nach Hause. Bitte!«
    Sie zerrte an ihrer Hand, aber er gab sie nicht frei. »So einfach ist das nicht«, sagte sie leise.
    »Doch, so einfach ist das. Ich würde dir niemals wehtun.«
    »Es liegt nicht an dem, was du tust, sondern an meinen Gefühlen. Abgesehen davon hast du das Ganze nicht gründlich genug durchdacht. Eine Frau bei dir wohnen zu lassen, ist der völlig falsche Ansatz, deine Privatsphäre zu wahren. Besonders bei einer Frau wie mir. Ich bin kein sanftmütiges, stilles Mäuschen, falls es dir nicht aufgefallen ist. Ich komme Menschen in die Quere. Ich nehme Raum ein.«
    »Doch, das ist mir aufgefallen.«
    »Na also. Wenn du dein Leben weiter unkompliziert halten willst, ist das nicht die richtige Lösung.«
    »Das ist im Moment nicht wichtig«, protestierte er. »Du bist in Gefahr, Margot. Dies ist eine Notfallmaßnahme.«
    Lange Zeit antwortete sie nicht. »Ich will nicht, dass ein Mann meinetwegen Notfallmaßnahmen ergreift«, entgegnete sie mit leiser Verbitterung.
    Super. Sein erstes Fettnäpfchen. Schon jetzt musste er sich an die Startlinie zurückkämpfen. Er wollte ihre Wange berühren, doch sie drehte blitzschnell das Gesicht weg. Trotzdem fühlte er gerade noch die heiße Nässe auf ihrer weichen Haut.
    Er unterdrückte ein Stöhnen. »Oh Gott, nein! Margot, bitte. Weinende Frauen zu trösten, ist nicht gerade meine Stärke.«
    Sie löste ihre Hand aus seinem Griff. »Ich habe dich verdammt noch mal nicht um deinen Trost gebeten, also wisch diesen entsetzten Ausdruck von deinem Gesicht, du Idiot.«
    »Es ist stockfinster. Woher weißt du, was für einen Ausdruck ich im Gesicht habe?«
    »Spiel nicht den Klugscheißer«, giftete sie.
    Alles, was er sagte, kam irgendwie falsch heraus. Es war Zeit, die Klappe zu halten, und seine gottgegebenen Talente zu benutzen. Er legte die Arme um sie.
    »Hey! Was glaubst du, was du da tust?« Sie leistete erbittert Widerstand, als er sie hochhob und auf seinen Schoß zog.
    »Dich halten.« Seine Stimme klang grimmig und entschlossen.
    »Das darfst du nicht!« Sie strampelte in seinen Armen. »Deine Motive sind nicht anständig.«
    »Scheiß auf meine Motive.« Er drückte ihren Kopf unter sein Kinn und hielt sie weiter umschlungen. »Jetzt sei mal eine Sekunde lang still und überprüfe, ob du noch weißt, wie es sich anfühlt, jemandem zu vertrauen. Versuch es einfach.«
    Seine Worte brachten sie zum Schweigen. Sie barg das Gesicht an seiner Schulter. Ihre heißen Tränen sickerten durch sein dünnes Leinenhemd.
    Er hielt sie fester und vergrub die Nase in ihrem Haar. Der Duft von Blumen und Früchten, gewärmt von der sinnlichen Hitze ihrer Haut, das Salz ihres Schweißes. Er ließ die Hand an ihrer Wirbelsäule entlang nach unten gleiten. Der Druck ihres knackigen Hinterns auf seinem Schritt ließ seine Erektion kribbeln und pochen. Er lenkte seine Aufmerksamkeit davon weg, schließlich war er ein Meister darin, Befriedigung aufzuschieben. Zumindest war er das gewesen, bevor er Margot kennengelernt hatte.
    Sie löste sich von seiner Brust, legte die Hände auf seine Schultern und sah ihm ins Gesicht, als versuchte sie, im Dunkeln darin zu lesen. Etwas in ihr war nachgiebiger geworden.
    Sie brauchte Trost. Nun denn. Er war bereit, ihn ihr zu geben, und würde als Belohnung Anspruch auf ihre süße, erotische Weiblichkeit erheben. Womit er nicht nur ihren Körper meinte. Dieser vage, ungewohnte Gedanke ließ sich schwer präzisieren. Er verspürte ein diffuses Verlangen, in ihren Kopf einzudringen und durch die fremdartige Landschaft ihrer weiblichen Welt zu streifen, mit all ihren Schönheiten und mysteriösen Gefahren und verborgenen Geheimnissen. Das große Unbekannte.
    Er wollte sie kennen. Nicht nur ratlos und vorsichtig wie ein Satellit

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