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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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dunklen Straßen jagte, war sie sich Davys Scheinwerfer in ihrem Rücken mehr als bewusst. Sie spürte seine Wut und Frustration gleich einem Sturm gegen sie antoben. Plötzlich hörte sie ein Scheppern unter der Motorhaube. Na toll, ein Problem mit dem Auto wäre jetzt das Tüpfelchen auf dem i.
    Sie hatte keine Ahnung, was sie tun würde, sollte Davy darauf bestehen, sie ins Haus zu begleiten. Wenn er entdeckte, dass ihre Sachen verschwunden waren, wäre die Katze aus dem Sack. Auf das Kreuzverhör, das ihr dann blühte, würde sie lieber verzichten. Es fehlte ihr schlichtweg die Kraft.
    Sie zwang sich, sich aufs Fahren zu konzentrieren. Ohne eine einzige Sorge auf der Welt steckte Mikey den Kopf aus dem halb geöffneten Fenster und ließ seine Zunge im Wind flattern. Hatte der ein Glück! Ein voller Bauch, ein Nickerchen, mehr brauchte er nicht.
    Was für eine verfahrene Situation. Davy verursachte all die Probleme, die ein dominanter, vereinnahmender Freund mit sich brachte, aber keinen der Vorteile. Fast wünschte sie sich, er hätte Druck auf sie ausgeübt. Es wäre die perfekte Entschuldigung gewesen, in sein Bett zu taumeln – er war nun mal so stark und gebieterisch, und sie hatte seiner beachtlichen Ausstattung nicht widerstehen können. Was hätte sie denn tun sollen?
    Pech gehabt. Er hatte ja unbedingt den edlen Ritter markieren müssen.
    Sie parkte in der Straße, um schneller die Flucht antreten zu können. Davy bog in ihre Einfahrt und verschwand in den tiefen Schatten, die ihre verwilderten Büsche warfen. Er stieg aus und wartete im Schein der Straßenlaterne, die muskulösen Arme kampflustig vor der Brust verschränkt und mit jenem trotzigen Zug um den Kiefer, der sie stets wachsam werden ließ. Er war entschlossen, es ihr schwer zu machen. Sie ließ Mikey im Wagen und stieg aus. Zeit für den Showdown.
    Es hatte angefangen zu regnen. Ihre Augen fixierten seine, als sie hinter der Wut und Frustration etwas Undefinierbares entdeckte, etwas, das sie vor Sehnsucht vergehen ließ.
    »Es regnet«, sagte sie einfältig. »Ich sollte lieber reingehen. Fahr jetzt nach Hause! Gute Nacht, Davy!«
    Licht und Schatten glitten über seine fein gemeißelten Züge, als er nickte. »Lass mich nur kurz mit reinkommen und das Haus checken.«
    »Nein. Du kannst nicht mit reinkommen«, stammelte sie. »Ich … du bist so aufgebracht.«
    »Ich kann nichts dagegen machen«, erwiderte er. »Nicht, wenn es um dich geht.«
    Sie sahen sich an, keiner von ihnen bereit nachzugeben. Es kam ihr in den Sinn, dass Snakey die ganze Szene beobachten und nur den rechten Augenblick abwarten könnte. Sie erschauderte. »Du musst gehen«, beharrte sie.
    »Ich werde hier draußen campieren und dein Haus im Auge behalten.«
    Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein, das wirst du nicht tun.«
    »Tatsächlich?« Seine Augen glitzerten ironisch. »Wie willst du mich daran hindern? Indem du die Bullen rufst? Hier bitte, nimm mein Handy!«
    »Das ist nicht fair!« Sie versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust. »Setz mich nicht unter Druck!«
    Sein Körper wich keinen Zentimeter zurück. Es war, als hätte er Wurzeln geschlagen. »Du bist diejenige, die nicht fair ist«, gab er zurück. »Weißt du, dass du mich in eine unmögliche Situation bringst?«
    Der sanfte Regen wurde stärker und prasselte auf ihre nackten Schultern. »Du bringst dich ganz allein in diese Situation.«
    Er schloss die Augen. Die Muskeln in seinem Kiefer waren verkrampft. »Mann, was für ein Durcheinander«, stöhnte er. »Komm, setz dich für ein paar Minuten mit mir in den Pick-up, Margot. Rede einfach nur mit mir. Ich hasse es, dich hier allein zu lassen, solange Snakey auf freiem Fuß ist. Und wie ich es hasse !«
    Es war in jeder Hinsicht eine schlechte Idee, aber sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, noch einen letzten zärtlichen Moment mit ihm zu verleben, um ihr Abschiedsdrehbuch umzuschreiben. Nur ein paar Minuten mehr in seiner Wärme baden, dann würde sie bereit sein für ihre wahnsinnige, dumpfe Flucht ins Ungewisse.
    »Einverstanden«, wisperte sie.

 
    10
    Davy öffnete die Tür und half ihr ins Fahrerhaus seines Pick-ups. Er hatte es mit Charme versucht, er hatte es mit Humor versucht, mit Vernunft und Ritterlichkeit, und er hatte es mit Druck, Dominanz und Einschüchterung versucht.
    Es war an der Zeit, es mit Sex zu versuchen.
    Er stieg auf der Fahrerseite ein und klappte die Mittelkonsole hoch. Margot saß stumm und nervös im Dunkeln,

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