Blick in Den Abgrund -3-
um der körperlichen Freuden willen kein schlechter Deal. Eigentlich.«
»Wieso eigentlich?«
»Es wäre kein schlechter Deal, wenn ich Sex und Gefühle trennen könnte. Ich wünschte wirklich, ich wäre dazu fähig. Dann hätte ich viel mehr Spaß. Aber ich kann es nun mal nicht. Besonders nicht … bei Sex wie diesem.«
»Wie welchem?«
Sie guckte ihn finster an. »Du willst schon wieder Komplimente hören. Das nervt.«
Ein Grinsen trat auf sein Gesicht. »Also fandest du es auch gut?«
Sie verdrehte die Augen. »Bitte, lass das! Du weißt genau, wie gut es für mich war. Es könnte sein, dass ich mich nie mehr davon erhole.«
»Dabei habe ich noch gar nicht richtig angefangen. Mach dich also auf was gefasst.«
Hitze durchströmte sie und brachte ihre Haut zum Kribbeln.
Davy schob mit dem Messer eine Erdbeere auf seinem Teller herum. »Versuch, nicht so viel darüber zu brüten. Ich kann dich nicht allein lassen, solange du in Gefahr schwebst. Falls du Sex mit mir willst, bekommst du ihn. Falls nicht, ist das auch kein Problem. Ich werde nicht von dir verlangen, meine Sexsklavin zu spielen.«
Sie presste die Schenkel zusammen und versuchte, den lustvollen Schauder zu ignorieren, der sie allein bei dem Gedanken überlief. Davy McClouds Sexsklavin. Herrje!
»Was, wenn ich von dir verlange, mein Sexsklave zu sein?«, konterte sie.
»Verlange, was du willst. Ich bin dir zu Diensten«, erwiderte er prompt. »Jederzeit.«
Ihr Blick huschte zu seiner Trainingshose, unter der sich deutlich sein steifes, hungriges Glied abzeichnete. »Herrgott! Bist du wirklich allzeit bereit?«
»Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Betrachte es als Herausforderung, Margot. Stell mich auf die Probe. Bring mich um den Verstand. Lass uns herausfinden, wer zuerst aufgibt.«
Sie wusste, noch bevor sie es sagte, dass es eine schlechte Idee war, trotzdem konnte sie sich nicht beherrschen. »Was, wenn dieser heiße Sex mein Hirn vernebelt und ich mich unsterblich in dich verliebe? Was wirst du dann tun?«
Sein Lächeln erlosch. Das warme, neckische Funkeln in seinen Augen verwandelte sich in Gletschereis. »Ich wünsche dir wirklich, dass du das nicht tust«, sagte er schließlich.
Es war die Antwort, die sie dafür verdiente, eine solch dumme Frage gestellt zu haben. Also hatte ihr zärtliches Beisammensein letzte Nacht seinem Schutzpanzer noch nicht mal eine Delle zugefügt. Es bestand nicht die geringste Aussicht, dass mehr zwischen ihnen sein könnte. Es war törichtes Wunschdenken, beflügelt vom Mondschein.
Was für eine Idiotin sie doch war.
»Du weißt ja, wie das ist.« Sie bemühte sich um einen leichten Tonfall. »Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich die Finger.«
Er trank einen letzten Schluck Kaffee. »Wir sind spät dran«, informierte er sie kühl. »In fünfzehn Minuten müssen wir los. Mach dich bitte fertig.«
So viel zum Thema wilder, leidenschaftlicher Erdbeeren- und Ahornsirupsex auf dem Frühstückstisch. Das L-Wort hatte ihm die Laune verdorben. Was vorherzusehen war, trotzdem fühlte sie sich niedergeschlagen und dumm, weil sie sich die Abfuhr selbst eingebrockt hatte.
»Wir müssen bei mir zu Hause vorbeifahren, um meine schicken Klamotten zu holen«, sagte sie. »Danach bringen wir Mikey in die Tierpension.«
Er runzelte die Stirn. »Ich dachte, wir nehmen ihn mit?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde bei dieser vornehmen Hochzeit schon genug herausstechen, ohne dass ich das Mädchen mit dem Hund bin. Ich hasse es zwar, ihn über Nacht dort zu lassen, und er wird es auch hassen, aber er überlebt es schon.«
Davy antwortete mit einem knappen Nicken, bevor er in Richtung Schlafzimmer verschwand. Margot zog sich an und hatte gerade das Geschirr fertig gespült, als er nach Seife und Rasierwasser duftend in Jeans und einem schwarzen T-Shirt in die Küche kam. Er sah umwerfend aus. Über seinem Arm hing ein Kleidersack. Er musterte sie finster. »Du hättest den Abwasch nicht machen müssen.«
Sie zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Das Frühstück war fantastisch. Es ist also nur fair.«
Der Zwischenstopp an ihrem Haus beschränkte sich auf ein rasches Durchkramen der Plastiktüten im Kofferraum ihres Wagens, um ihre Schminke, Haarnadeln, Unterwäsche, Kosmetikartikel sowie ihr einziges hübsches Kleid zu holen. Zum Glück besaß sie eins. Sie fühlte sich kompromittiert genug, ohne sich von Davy McCloud etwas Passendes zum Anziehen kaufen lassen zu müssen.
Anschließend fuhren
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