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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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anwachsenden Leichenberg in ihrem Leben nachzudenken. Darüber, wie Bart Wilkes gestern Abend auf dem Boden gelegen hatte. Wie qualvoll und furchtbar es gewesen sein musste, auf diese Weise zu sterben. Allein und völlig verzweifelt.
    Der Gedanke war so beängstigend und traurig, dass sie glaubte, in einem dunklen Loch versinken zu müssen.
    Sie musste sich ablenken, und das schnell. Davy hatte ihre bisherigen Versuche, sich zu unterhalten, mit einsilbigen Antworten im Keim erstickt, aber wenn er das hier weiter durchzog, würde sie hysterisch vor sich hin brabbeln, noch ehe sie das Resort erreichten.
    »Kann ich dir eine Frage stellen?«, wagte sie einen neuen Vorstoß.
    Davy wirkte misstrauisch. »Kommt drauf an. Versuch’s! Du wirst schon sehen, ob ich antworte.«
    »Klugscheißer«, grummelte sie. »Wie kommt es, dass du überhaupt die Zeit hast, meinen Leibwächter zu spielen? Musst du nicht arbeiten wie jeder normale Mensch?«
    Er warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Ich bin ganz und gar normal.«
    Sie verdrehte die Augen. »Natürlich bist du das.«
    »Ich bearbeite keine anderen Fälle. Ich unterrichte im Dojo, aber wir haben gerade Sommerpause. Und ich ziehe mich aus der Detektei zurück.«
    »Das war also nicht nur eine Ausrede, um mich abzuwimmeln?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich gründe gerade eine Sicherheitsberatungsfirma mit Sean und einem Freund von mir, Seth Mackey. Du wirst ihn auf der Hochzeit kennenlernen. Als Privatdetektiv bin ich an meine Grenzen gestoßen. Ich will nie wieder mit Leuten zu tun haben, die nach Beweisen für die Untreue ihrer Ehepartner suchen. Das ist unglaublich deprimierend und langweilig.«
    »Ich verstehe.«
    »Aber dieses Dreckschwein Snakey zu schnappen«, fuhr er fort, »das würde echt Spaß machen. In so ein Projekt könnte ich mich reinhängen.«
    »Aber da das kein gewinnbringender Auftrag ist, womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?« Sie seufzte beschämt auf. »Tut mir leid. Betrachte es als rhetorische Frage. Es geht mich nicht das Geringste an.«
    »Schon in Ordnung«, beruhigte er sie. »Das macht mir nichts aus. Ich bin vor ein paar Jahren, als der Markt stabil war, ins Aktiengeschäft eingestiegen. Das erwies sich als ziemlich lukrativ. Ich hatte ein paarmal den richtigen Riecher, anschließend habe ich meinen Gewinn neu investiert und ein paar Immobilien gekauft.«
    »Wie Tildas Fitnessstudio?«
    »Unter anderem. Die Detektei war in finanzieller Hinsicht auch ganz rentabel. Ich stehe an einem guten Ausgangspunkt für einen Jobwechsel.«
    »Du Glückspilz. Mit Aktien handelst du inzwischen nicht mehr?«
    »Nein, ich …«
    »Sag es nicht! Lass mich raten. Du hast dich reingehängt, warst erfolgreich und hast angefangen, dich zu langweilen. Habe ich recht?«
    Er zuckte die Achseln. »Als ich erst wusste, wie es funktioniert, warum hätte ich weitermachen sollen? Wirtschaftlich gesehen, ging es mir gut. Aber Geld ist kein ausreichender Grund, sich im Kreis zu drehen. Es war Zeit, dass ich mich einer neuen Herausforderung stellte.«
    »Gehst du so auch mit deinen Freundinnen um?«
    Sein Lächeln erstarb.
    »Oh, verflixt! Bitte entschuldige«, sagte sie hastig. »Das war unter der Gürtellinie. Ich nehme es zurück, okay?« Es entstand eine unbehagliche Pause, und Margot beeilte sich, die Stille auszufüllen.
    »Wirklich, ich bewundere das. Die Sache mit dem Geld. Das System zu kontrollieren, anstatt sich von ihm kontrollieren zu lassen. Ich wünschte wirklich, ich könnte das lernen.«
    »Das wirst du«, versprach er. »Du wirst dein inneres Gleichgewicht wiederfinden.«
    »Ich dachte, ich hätte es gefunden – in meinem alten Leben«, sagte Margot wehmütig. »Meine Firma lief toll. Ich war so stolz darauf, das auf die Beine gestellt zu haben. Und dann, wie aus heiterem Himmel, war alles vorbei, und ich war wieder so verzweifelt wie Jahre zuvor, beim Tod meiner Mutter.« Sie betrachtete sein Profil. »Ich wette, du hast nicht die leiseste Vorstellung, wie Verzweiflung sich anfühlt. Du benimmst dich, als wüsstest du schon seit deiner Geburt immer, was zu tun ist.«
    Sein Lächeln war ironisch. »Ich war achtzehn, als mein Vater starb. Ich hatte kein Einkommen, keine wettbewerbsfähigen beruflichen Qualitäten und drei kleine Brüder großzuziehen. Ich weiß, was Verzweiflung ist.«
    Die Vorstellung eines jugendlichen Davy McCloud, der verzweifelt war, versetzte ihr einen Stich ins Herz. »Bitte entschuldige. Das war eine dumme Bemerkung.«
    »Kein

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