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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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sie zur Tierpension. Davy folgte ihr nach drinnen, dabei guckte er sich misstrauisch nach allen Seiten um, als befürchtete er, jemand könnte ihr mitten auf dem Parkplatz an die Gurgel springen. Mikey zitterte und winselte mal wieder nach allen Regeln der Schauspielkunst.
    »Hör auf, mich fertigzumachen, du kleines Dummerchen!«, zischte sie ihm zu, während sie das pummelige Mädchen hinter dem Empfang anlächelte. »Das hier ist nicht meine Schuld, und ich verspreche, die Dinge, so schnell ich kann, in Ordnung zu bringen. Hallo, Amy, wie geht es Ihnen?«
    Amy lächelte zurück. »Hallo! Ach, und nachträglich alles Gute zum Geburtstag! Hatten Sie eine schöne Party?«
    Margot blinzelte. »Party? Was für eine Party?«
    »Ihre Nichte sagte … äh …« Amy ruderte mit verwirrter Miene zurück. »Warten Sie eine Sekunde.« Sie musterte Mikey, dann Margot. »Sie sind Mikeys Besitzerin?«
    »Ja, natürlich. Warum? Was hat es mit dieser Party auf sich?«
    Amy wirkte sichtlich nervös. »Na ja, Ihre Nichte kam gestern vorbei, um Mikey zu Ihrer Überraschungsparty abzuholen, aber wir sagten ihr, dass wir das nicht dürfen und …«
    »Ich habe keine Nichte«, fiel Margot ihr ins Wort. »Ich habe überhaupt keine Familie hier. Und mein Geburtstag ist im Dezember.«
    »Oje, bitte entschuldigen Sie. Wahrscheinlich habe ich da irgendwas durcheinandergebracht«, antwortete das Mädchen bekümmert. »Keine Ahnung. Sie behauptete, Ihre Nichte zu sein, das schwöre ich. Ich hätte das schon gestern Abend erwähnt, aber ich wollte die Überraschung nicht verderben.«
    Margots Bauch hatte sich zu einem harten, kalten Klumpen verknotet.
    Davy trat einen Schritt vor. »Würden Sie mir dieses Mädchen bitte beschreiben?«
    »Sie war etwa so alt wie ich. Platinblond gefärbte Haare. Gothic-Klamotten und jede Menge Gesichtspiercings. Schwarzes Leder. Seitlich am Hals hatte sie eine Tätowierung. Einen Skorpion, glaube ich. Natürlich haben wir ihr Mikey nicht mitgegeben, denn so etwas hatten Sie in dem Anmeldeformular ja ausdrücklich untersagt.«
    »Gott sei Dank!« Margot hielt ihren Hund fest im Arm. »Ich habe meine Meinung geändert. Mikey bleibt heute doch bei mir.«
    Auf ihrem Rückweg zum Pick-up rief Davy Raul Gomez an. Gomez war Mordermittler beim Seattle Police Department und gleichzeitig ein Kumpel aus Davys Militärzeit während der Operation Desert Storm. Sie hatten im Lauf der Jahre mehrere Fälle gemeinsam erfolgreich aufgeklärt. Außerdem schuldete Gomez ihm noch was, nachdem Davy einige Jahre zuvor einen Gewaltverbrecher entlarvt hatte, der Gomez’ wehrlose verwitwete Schwester ins Visier genommen hatte. Als Davy und Gomez mit ihm fertig waren, hatte er allen Grund, die Wahl seines Opfers zu bereuen.
    »Gomez«, ertönte Rauls tiefe Stimme aus dem Handy.
    »Hier spricht Davy McCloud.«
    »Hey, ich wollte dich gerade anrufen. Es geht um diesen Toten, den du uns gemeldet hattest.«
    »Was ist mit ihm?« Davys Nacken fing an zu kribbeln.
    »Die Autopsie steht noch aus, aber ich habe eine komische Geschichte aus dem Leichenschauhaus gehört. Der Typ hat keinerlei sichtbare Verletzungen. Keine Schnitte, keine Blutergüsse. Trotzdem ist er innerlich verblutet.«
    »Der arme Kerl. Er sah schlimm aus.«
    Gomez grunzte zustimmend. »Vielleicht war er krank und wusste es nicht, aber wir haben seine Schwester kontaktiert, und sie sagte, dass ihm ihres Wissens nichts gefehlt habe.«
    Davy wartete geduldig, bis Gomez auf seine abschweifende Art zum eigentlichen Punkt kam. »Was denkst du, Raul?«
    »Ich denke an absurde, hässliche Dinge. Erinnerst du dich an jene Nacht vor vielen Jahren in Bagdad, als du mir diese Legenden über Dim Mak erzählt hast?«
    Dim Mak. Die Kunst der tödlichen Berührung. Der Gedanke daran hatte Davy die ganze Nacht verfolgt, nachdem er Wilkes’ zusammengekrümmten Leichnam gesehen hatte. Ihm waren diese uralten Geschichten über chinesische Kriegermönche durch den Kopf gegeistert, die mit einem einzigen gut gezielten Stich einen zeitlich verzögerten Tod bewirken konnten – Stunden, Tage, sogar Monate später.
    »Das ist mir auch schon in den Sinn gekommen«, bekannte er. »Lass mich wissen, was sie herausfinden. Habt ihr Jungs in letzter Zeit zufällig mal mit einem platinblonden Mädchen aus der Gothic-Szene zu tun gehabt? Piercings, schwarzes Leder, ein Skorpiontattoo am Hals?«
    Gomez schwieg einen langen Moment. »Was weißt du über sie?«
    »Nichts. Was meinst du wohl, warum ich

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