Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blick in Die Angst

Blick in Die Angst

Titel: Blick in Die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
Vom Netzwerk:
Jahren mal zu einem Streit gerufen, in den du verwickelt warst.«
    Jetzt drehte Robbie sich wütend um. »Ich hab dir gesagt, du sollst nicht mit den Cops über mich reden. Warum zum Teufel hat er dir das erzählt?«
    »Er ist pensioniert, und ich habe nicht gefragt. Er hat die Sprache darauf gebracht. Er hat einen Freund mit einem Spürhund. Wir haben das Geländer der Kommune abgesucht, und …«
    Ehe ich den Satz zu Ende bringen konnte, unterbrach Robbie mich. »Ihr habt das Gelände abgesucht? Wonach?«, fragte er fassungslos.
    »Nach Willow.« Ich erzählte ihm von Marys Finger.
    Robbie schüttelte den Kopf. »Davon weiß ich nichts, aber Willow ist da weg. Das letzte Mal habe ich sie gesehen, wie sie auf der Schotterpiste zurück in den Ort trampte – am Morgen, an dem sie die Kommune verlassen hat.«
    Ich war verwirrt. »Wieso hast du sie gesehen? Hast du nicht geschlafen?«
    »Ich war früh aufgestanden, um in dem großen Teich unten bei der Brücke zu angeln. Ich kam gerade zurück, als sie aufbrach.«
    Ich dachte schweigend nach. »Aber du weißt trotzdem nicht, ob sie es rausgeschafft hat. Wenn sie nicht mitgenommen wurde, ist sie möglicherweise umgekehrt und …«
    »Nein, ich sah einen der Holzlaster für sie anhalten – einen roten.«
    Bei diesen Worten klingelte es bei mir. Ich dachte an Larry mit seinem großen roten Truck und seinem gierigen Blick auf siebzehnjährige Mädchen. War es möglich, dass er sie mitgenommen hatte? Mein Gesicht wurde heiß. Die ganze Zeit hatten wir dort draußen gesucht, dabei lebte Willow vermutlich irgendwo und hatte mittlerweile drei Enkelkinder.
    Ich wartete, ob Robbie noch irgendetwas hinzufügen würde, doch er blieb stumm. Beschämt musste ich mir eingestehen, dass ich in diesem Punkt unbedingt recht haben wollte, dass ich unbedingt glauben wollte, nicht nur Gespenstern nachzujagen. Jetzt fürchtete ich, dass ich nur jedermanns Zeit vergeudet hatte. Trotzdem hatte ich noch ein paar Fragen.
    »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du mit Willow befreundet warst?«
    Er sah mich an, als wollte er sagen Was redest du da? »Ich war mit allen in der Kommune befreundet.«
    »Ihr wart mehr als Freunde.« Ich wusste nicht, ob das wirklich stimmte, aber irgendetwas brachte mich dazu, es auszusprechen.
    Er wurde rot, und seine Lippen wurden schmal. »Ich war für eine Menge Mädchen mehr als ein Freund. Worauf willst du hinaus?«
    Worauf wollte ich hinaus? Beschuldigte ich meinen Bruder tatsächlich, mich zu belügen?
    »Ich frage mich nur, ob du noch irgendetwas weißt, das mir helfen könnte, sie zu finden.«
    »Was ist bloß mit dir los? Ich weiß überhaupt nichts über sie, klar? Sie war einfach nur eine von den Tussis aus der Kommune. Sonst habe ich einmal im Jahr von dir gehört, und jetzt nervst du mich ständig damit. Warum ist sie dir plötzlich so wichtig?«
    Ich hatte Robbie seit Jahren nicht mehr so wütend erlebt. »Es tut mir leid. Du hast recht, ich habe dir wohl ziemlich zugesetzt.«
    Robbies Schultern entspannten sich ein wenig, aber er wirkte immer noch verstimmt. Ich beobachtete Brew, der wiederum Robbie ängstlich ansah und leise zu winseln begann. Er kam herüber, setzte sich neben Robbies Füße und stupste ihn an. Ich fragte mich, warum ich nur so besessen davon war, Willow zu finden. Dann dämmerte es mir.
    »Vermutlich habe ich mich so auf Willow fixiert, weil ich meiner Patientin nicht helfen konnte.«
    Er nickte. »Ist das also geklärt? Dann spritze ich noch schnell deinen Wagen ab.«
    Ich wusste, dass es ein Friedensangebot war, doch ich war trotzdem enttäuscht. Mein Bruder schloss mich aus, wieder einmal. »Danke. Das wäre klasse.«
    Während er meinen Wagen abspülte, fiel mir ein, dass ich ihn auch nach Levi fragen wollte. Auf meine vorigen Fragen hatte er ungehalten reagiert, aber mit Levi war er befreundet gewesen, so dass ich nicht glaubte, es würde ein Problem geben. »Steve hat mir erzählt, dass Levi hierher zurückgekommen ist und jetzt eine Wasserskischule leitet. Wusstest du das?«
    Er spritzte meinen Wagen schwungvoll ab. »Ja, ich weiß, dass er hier lebt.«
    »Vielleicht rede ich mal mit ihm.«
    »Was willst du denn von Levi?«
    »Ich habe es dir doch gesagt, ich versuche, Zeugen zu finden. Warum hast du mir erzählt, dass niemand aus der Kommune noch in der Gegend lebt?«
    Dieses Mal war es ein unverblümter Vorwurf: Du hast mich belogen .
    Er machte sich nicht die Mühe, sich zu verteidigen, sondern wusch nur weiter mein

Weitere Kostenlose Bücher