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Blicke windwärts

Blicke windwärts

Titel: Blicke windwärts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Komponisten an Ort und Stelle bei der Premiere treffen muss, als Reaktion auf das Verhalten des Publikums, das bedürfe eines einzelnen Wesens, um zu kollationieren, zu analysieren und zu reagieren, in der Funktion eines Richtpunktes für die verteilten…«
    »Ich habe Ihnen Scheiß erzählt.«
    »Ich hatte damals den Eindruck, dass Sie es genau so ernst meinen wie jetzt.«
    »Das ist eine meiner besonderen Gaben. Tatsache ist, ich werde nicht dirigieren, wenn dieser Söldner-Hurenbock anwesend ist. Ich werde mich nicht einmal in der Nähe blicken lassen. Ich bleibe zu Hause oder bin sonstwo.«
    »Das wäre für alle Beteiligten eine äußerst peinliche Situation.«
    »Dann sorgen Sie dafür, dass er nicht kommt, wenn Sie wollen, dass ich dort bin.«
    »Wie stellen Sie sich das vor? Wie soll ich das machen?«
    »Sie sind ein Naben-Gehirn, wie Sie gerade erst in anstrengender Weitschweifigkeit erklärt haben. Ihre Möglichkeiten sind nahezu unerschöpflich.«
    »Warum können wir Sie beide für die Dauer dieses Abends nicht einfach voneinander fern halten?«
    »Weil das so nicht laufen wird. Man wird einen Vorwand finden, um uns zusammenzubringen. Eine Begegnung ist unvermeidlich.«
    »Und wenn ich Ihnen mein Wort gebe, dass ich eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht zwischen Ihnen und Quilan mit allen Mitteln verhindern werde? Er wird dort sein, aber ich sorge dafür, dass Sie beide getrennt bleiben.«
    »Mit einem einzigen Avatar?… Haben Sie ein Klangfeld um uns herum errichtet?«
    »Nur um Ihre Köpfe herum, ja. Die Lippen dieses Avatars werden sich nicht mehr bewegen, und seine Stimme wird sich als Folge davon ein wenig verändern; seien Sie deswegen nicht beunruhigt.«
    »Ich will versuchen, mein Entsetzen in Grenzen zu halten. Fahren Sie fort.«
    »Wenn es wirklich sein muss, dann kann ich dafür sorgen, dass mehrere Avatare bei dem Konzert anwesend sind. Sie müssen nicht immer eine silberne Haut haben, wissen Sie. Und es werden auch Drohnen zugegen sein.«
    »Große, wuchtige Drohnen?«
    »Besser: kleine, zierliche.«
    »Nicht gut. So kommen wir nicht zusammen.«
    »Und Messerraketen.«
    »Immer noch: nein.«
    »Warum nicht? Ich hoffe, Sie sagen jetzt nicht, dass Sie mir nicht trauen. Mein Wort gilt. Ich habe es noch nie gebrochen.«
    »Ich traue Ihnen schon. Der Grund, warum wir nicht zusammenkommen, liegt bei den Leuten, die unbedingt wollen, dass dieses Treffen stattfindet.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Tersono. Kontakt. Die verdammten Besonderen Gegebenheiten. So viel ist mir jedenfalls bekannt.«
    »Hmm.«
    »Wenn die wollen, dass wir beide uns begegnen – ich meine, es wirklich mit aller Entschlossenheit wollen –, können Sie dann dafür garantieren, dass es nicht geschieht, Nabe?«
    »Ihre Frage könnte sich auf jeden Augenblick seit Quilans Ankunft beziehen.«
    »Ja, aber bis jetzt wäre eine scheinbar zufällige Begegnung allzu gekünstelt erschienen, zu offensichtlich herbeigeführt. Man musste damit rechnen, dass ich ungehalten reagieren würde, und damit hätte man absolut Recht. Unsere Begegnung muss wie eine Schicksalsfügung aussehen, wie etwas Unvermeidliches, als ob es durch meine Musik, mein Talent, meine Persönlichkeit und mein ganzes Wesen vorausbestimmt gewesen wäre.«
    »Sie könnten trotzdem einfach hingehen, und wenn Ihnen ein Treffen aufgezwungen wird, ungehalten reagieren.«
    »Nein, ich weiß nicht, warum ich das tun sollte. Ich will ihn nicht sehen, Schluss!«
    »Ich gebe Ihnen mein Wort, ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass Sie beide sich begegnen.«
    »Beantworten Sie mir diese Frage: Wenn BG entschlossen wäre, eine Begegnung zu erzwingen, könnten Sie es verhindern.«
    »Nein.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Ich komme hier nicht so richtig weiter, wie?«
    »Nein. Es gibt jedoch eine Sache, die mich bewegen könnte, es mir anders zu überlegen.«
    »Und die wäre?«
    »Blicken Sie dem Mistkerl ins Gehirn.«
    »Das kann ich nicht machen, Ziller.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist eine der mehr oder weniger unverletzbaren Regeln der Kultur. Beinahe ein Gesetz. Wenn wir Gesetze hätten, wäre es eines der ersten im Statutenbuch.«
    »Nur mehr oder weniger unverletzlich?«
    »Ein Verstoß dagegen geschieht, sehr, sehr selten, und das Ergebnis davon ist meist ein Scherbengericht. Es gab einmal ein Schiff mit dem Namen Graue Gegend. Es machte solche Sachen. Als Folge davon wurde es als Fleischficker bekannt. Wenn Sie in den Katalogen nachsehen,

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