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Blicke windwärts

Blicke windwärts

Titel: Blicke windwärts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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ist mit Vorbereitungen beschäftigt.«
    »Haben die etwas mit meiner Ausbildung zu tun?«
    »Nein, mit unserer Abreise.«
    »Mit unserer Abreise?«
    Visquile lächelte. »Alles zu seiner Zeit, Major.«
    »Und die beiden Drohnen, unsere Verbündeten?«
    »Wie gesagt, alles zu seiner Zeit, Major.«
     
    »Und senden!«
    »Ja.«
    »Ja?«
    »Nein. Nein, ich hatte gehofft… Na ja, macht nichts. Lassen Sie es uns noch mal versuchen.«
    »Denken Sie an die Tasse…«
     
    »Denken Sie an einen Ort, den Sie gut kennen oder kannten. Einen kleinen Ort. Vielleicht ein Zimmer oder eine kleine Wohnung oder ein kleines Haus, vielleicht eine Kabine, einen Wagen, ein Schiff, irgendetwas. Es muss ein Ort sein, den Sie gut genug kennen, um sich darin bei Nacht zurecht zu finden, sodass Sie in der Dunkelheit wissen, wo alles ist, damit Sie nicht über irgendetwas stolpern oder etwas zerbrechen. Stellen Sie sich vor, Sie sind dort. Stellen Sie sich vor, Sie gehen an eine bestimmte Stelle und lassen etwas – sagen wir mal, einen Brösel oder eine kleine Perle oder einen Samen – in eine Tasse oder einen anderen Behälter fallen…«
     
    Auch in der folgenden Nacht hatte er wieder Schwierigkeiten zu schlafen. Er lag da und starrte in die Dunkelheit, zusammengerollt auf der breiten Schlafplattform, und atmete die süße, würzige Luft des riesigen, gerundeten, fruchtartigen Gebildes ein, wo er, Visquile und die meisten anderen untergebracht waren. Er versuchte, an diese verdammte Tasse zu denken, gab jedoch auf. Er hatte die Nase voll davon. Stattdessen versuchte er dahinterzukommen, was genau hier eigentlich vor sich ging.
    Es war seiner Meinung nach offensichtlich, dass die Technik im Innern des an die besonderen Umstände angepassten Seelenhorts mit etwas ausgestattet war, das nicht chelgrianischen Ursprungs war. Irgendwelche andere Betroffene spielten hierbei eine Rolle, eine Spezies von Betroffenen, deren Technik auf dem gleichen Stand war wie die der Kultur.
    Zwei ihrer Vertreter logierten wahrscheinlich in den beiden doppelkegelförmigen Drohnen, die er zuvor gesehen hatte, diejenigen, die im Innern seines Kopfes zu ihm gesprochen hatten, bevor dies die Dahingegangenen getan hatten. Sie waren seither nicht wieder erschienen.
    Er vermutete, die Drohnen könnten ferngesteuert sein, vielleicht von irgendwo außerhalb der Luftsphäre, obwohl Oskendaris notorische Antipathie gegen derlei Techniken bedeutete, dass die Drohnen wahrscheinlich die Fremdweltler physisch beherbergten. Gleichermaßen machte es das Ganze noch verwirrender, dass die Luftsphäre ausgewählt worden war als der Ort, an dem er im Umgang mit einer Technik ausgebildet werden sollte, die ebenso fortgeschritten war wie die, die sein Seelenhort enthielt, es sei denn, der Gedanke war gewesen, dass wenn der Gebrauch solcher Gerätschaften hier unbemerkt bleiben könnte, er auch bei der Kultur der Aufmerksamkeit entgehen würde.
    Quilan ging die verhältnismäßig kleine Anzahl der ihm bekannten Spezies von Betroffenen durch, die fortschrittlich genug waren, um es in dieser Hinsicht mit der Kultur aufzunehmen. Es gab zwischen sieben und zwölf weiteren Spezies auf diesem Entwicklungsstand, je nachdem, welche Maßstäbe man anlegte. Keine davon stand in dem Ruf, der Kultur gegenüber besonders feindselig zu sein; einige waren sogar deren Verbündete.
    Ihm war nichts bekannt, das als eindeutiges Motiv für die Aufgabe, für die er ausgebildet wurde, hätte gelten können, doch andererseits wusste er nur das, was die Betroffenen über die tiefer gehenden Beziehungen zwischen ihnen zu wissen erlaubten, und das schloss gewiss nicht alles ein, was vor sich ging, besonders in Anbetracht der Zeitskalen, in denen zu denken sich einige der Betroffenen angewöhnt hatten.
    Er wusste, dass die Oskendari-Luftsphären märchenhaft alt waren, selbst nach den Maßstäben jener, die sich die Alten Rassen nannten, und es war ihnen gelungen, durch die Wissenschaftlichen Zeitalter von Hunderten von Kommenden und Gehenden und Gewesenen und Erhabenen Spezies hindurch ein Mysterium zu bleiben. Gerüchten zufolge gab es eine wie auch immer geartete Verbindung zwischen den Schöpfern der Luftsphären – wer immer diese gewesen sein mochten –, die anschließend das auf Materie basierende Leben des Universums verlassen hatten, und der Mega- und Giga-Fauna, die immer noch diese Welt bewohnte.
    Diese Verbindung zu den Dahingegangenen der Luftsphären-Erschaffer war dem Hörensagen nach der Grund,

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