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Blicke windwärts

Blicke windwärts

Titel: Blicke windwärts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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vollkommen fehlgeschlagen.~
    ~Aha; dann bin ich also ins Leben zurückgeholt worden, um den Ruhm der neuen Ordnung zu manifestieren und zu preisen? Um umerzogen zu werden? Wegen Verfehlungen in der Vergangenheit zur Rechenschaft gezogen zu werden? Oder was?~
    ~Unsere Führungsspitze glaubt, Sie könnten vielleicht in der Lage sein, uns bei einer Mission behilflich zu sein, die uns beiden bevorsteht.~
    ~Uns beiden? Uh-uh! Und wie genau sieht diese Mission aus, Major?~
    ~Das kann ich Ihnen im Augenblick nicht sagen, Sir.~
    ~Sie erscheinen mir Besorgnis erregend unwissend in Anbetracht dessen, dass sie hier derjenige sein sollen, der die Fäden in der Hand hält, Major.~
    ~Tut mir Leid, Sir. Ich glaube, dass mein gegenwärtiger mangelhafter Kenntnisstand möglicherweise eine Sicherheitsvorkehrung ist. Aber ich denke, dass Ihre Erfahrungen in Bezug auf die Kultur sich als sehr hilfreich erweisen könnten.~
    ~Meine Gedanken über die Kultur waren damals, als ich lebte, politisch unpopulär, Major; das ist einer der Gründe, warum ich das Angebot annahm, auf Aorme eingelagert zu werden, anstatt entweder zu sterben und in den Himmel zu kommen oder mir immer wieder den Kopf an einer Wand im Vereinigten Militärischen Geheimdienst anzuhauen. Wollen Sie etwa behaupten, dass die obersten Messingträger auf meine Sicht der Dinge eingeschwenkt sind?~
    ~Vielleicht, Sir. Vielleicht würde sich einfach nur Ihr Wissen hinsichtlich der Kultur als nützlich erweisen.~
    ~Auch wenn es achteinhalb Jahrzehnte alt ist?~
    Quilan schwieg einen Augenblick lang, dann sprach er etwas aus, das er seit einigen Tagen geprobt hatte, seit man das Substrat wiederentdeckt hatte.
    ~Sir, es wurden beträchtliche geistige und praktische Anstrengungen unternommen, sowohl dafür, Sie zurückzuholen, als auch, um mich für meine Mission vorzubereiten. Ich hoffe sehr, dass diese Mühen weder verschwendet noch sinnlos waren.~
    Huyler war für einen kurzen Augenblick verstummt, bevor er sich wieder vernehmen ließ. ~In der Maschine in dem Institut befinden sich noch etwa fünfhundert andere außer mir. Sind die ebenfalls alle durchgekommen?~
    ~Die letzte Anzahl der Eingelagerten belief sich eher auf etwa tausend, aber, ja, Sir, es hat den Anschein, dass sie alle durchgekommen sind, obwohl bis jetzt nur Sie wiederbelebt wurden.~
    ~Also gut, Soldat, vielleicht sollten Sie damit beginnen, dass Sie mir erzählen, was Sie über diese Mission wissen.~
    ~Ich weiß nur das, was man als unsere Titelgeschichte bezeichnen könnte, Sir. Man hat dafür gesorgt, dass ich das wahre Ziel der Mission fürs Erste vergessen habe.~
    ~Wie das?~
    ~Eine Sicherheitsmaßnahme, Sir. Sie werden die genauen Einzelheiten der Mission erfahren, und Sie werden sie nicht vergessen. Ich sollte mich allerdings nach und nach daran erinnern, worin meine Mission besteht, doch für den Fall, das etwas schiefläuft, werden Sie das Ersatzgedächtnis sein.~
    ~Hat man Angst, dass jemand Ihre Gedanken lesen könnte, Major?~
    ~Ich fürchte ja, Sir.~
    ~Obwohl die Kultur so etwas natürlich nicht tut.~
    ~So hat man es uns gesagt.~
    ~Eine zusätzliche Absicherung, wie? Muss ja eine sehr wichtige Mission sein. Aber wenn Sie sich überhaupt daran erinnern, dass Sie in einer geheimen Mission unterwegs sind…~
    ~Man hat mir glaubhaft zugesichert, dass ich auch das in einem oder zwei Tagen vergessen haben werde.~
    ~Nun, das ist ja alles äußerst interessant. Also, worum geht es nun in dieser Titelgeschichte?~
    ~Es geht um eine kulturelle diplomatische Missionsreise zu einer Welt der Kultur.~
    ~Eine kulturelle Kulturmission?~
    ~In gewissem Sinn, Sir.~
    ~Das war nur ein blödes Späßchen eines alten Soldaten, mein Sohn. Entspannen Sie doch den verkrampften Schließmuskel ein wenig, ja?~
    ~Es tut mir Leid, Sir. Ich brauche Ihr Einverständnis sowohl zur Durchführung der Mission als auch zur Übertragung Ihrer Persönlichkeit in ein anderes Substrat in meinem Innern. Dieser Vorgang könnte vielleicht ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.~
    ~Sprechen Sie von einer weiteren Maschine in Ihrem Innern?~
    ~Ja, Sir. In meinem Schädel befindet sich ein Gerät, das so gestaltet ist, dass es aussieht wie ein ganz gewöhnlicher Seelenhort, es kann jedoch auch ihre Persönlichkeit beherbergen.~
    ~So großköpfig sehen Sie eigentlich gar nicht aus, Major.~
    ~Die Vorrichtung ist nicht größer als ein kleiner Finger, Sir.~
    ~Und was ist mit Ihrem Seelenhort? ~
    ~Dieselbe Vorrichtung dient auch als mein Seelenhort, Sir.~
    ~Man

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