Blind Date mit der Lust
sinnlichen Körpers wahr und griff nach ihrer Hand. Er hielt sie so, dass ihre Brüste seinen Handrücken streiften und sie seinen Herzschlag fühlen konnte.
„Das ist ein herrliches Gefühl„, sagte er leichthin. Er hatte oft mit ihr getanzt, in der Öffentlichkeit und auch privat. Die Erinnerung daran, wie sie einmal nackt mit ihm getanzt hatte, ließ ihn nur mühsam ein Stöhnen unterdrücken.
„Du solltest dich vielleicht langsam an den Gedanken gewöhnen, dass ich kein Interesse mehr habe„, sagte Mia schroff. „Also spar dir lieber deine Worte.„
„Meine Güte, Mia! Seit wann bist du so hart drauf?„
Sie warf ihr Haar nach hinten und strahlte ihn an, um die Fassade des turtelnden Liebespaars aufrechtzuerhalten. In Wirklichkeit verschärfte sie ihren Ton. „Lass mich nachdenken. Könnte es damit zusammenhängen, dass du nie bereit warst, ein gewisses Engagement zu zeigen?„
„Ich habe dir doch gesagt, dass …„
„Und ich habe dir gesagt, dass mich das nicht interessiert. Also versuch nicht weiter, die Vergangenheit wieder aufzuwärmen, Jack. Die Zeiten sind vorbei. Ich bin unter anderen Voraussetzungen hier, also mach es uns nicht schwerer, als es sein muss.„
Die Live-Band lockte mit langsamen Liedern und Schmusesongs immer mehr Paare auf die Tanzfläche, sodass es noch enger wurde. Mias Oberschenkel streifte Jacks, als er sie aus dem Weg eines überschwänglich tanzenden Paares drehte. Dabei strich seine Hand flüchtig über ihr Dekolleté, worauf sie ihm einen wütenden Blick zuwarf.
Er hatte solche Lust auf sie, dass es schmerzte. Was, zum Teufel, war bei ihnen bloß schiefgelaufen?
Sie hatte den Mann geliebt, von dem sie glaubte , er sei Jack Ryan. Das sagte alles. Hätte er ihr die Wahrheit gesagt, wäre er in ihren Augen ein vollkommen anderer gewesen – und dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Als ihm endlich aufgegangen war, dass er ihr doch besser die Wahrheit gesagt hätte, war es zu spät. Er hatte sich mit jedem Tag ein bisschen mehr in sie verliebt, und mit jedem Tag war es schwieriger geworden, die Lüge einzugestehen.
Denn er hatte Angst gehabt, Mia zu verlieren.
Und hatte sie am Ende doch verloren.
Während er sich krampfhaft überlegt hatte, wie er ihr die Wahrheit beichten konnte, ohne dass sie ihn verließ, hatte sie sein Verhalten als Weigerung gedeutet, sich wirklich von ganzem Herzen auf eine Beziehung mit ihr einzulassen. Jack hatte all seine nonverbalen Möglichkeiten genutzt, um Mia zu halten – doch alles war falsch bei ihr angekommen.
Das alles war ihm erst Monate später bewusst geworden, als sie ihn schon lange verlassen hatte. Mia Rossi hatte sich weder für sein Geld noch für seinen gesellschaftlichen Status oder seine Leistungen interessiert. Doch als er das endlich kapiert hatte, redete sie schon nicht mehr mit ihm. Jetzt war die Chance da, es wiedergutzumachen.
Im Moment machte Mia es ihm mit ihren verbalen Spitzen nicht gerade leicht, das liebende Paar zu spielen, und auch körperlich war sie alles andere als kooperativ. Da sie sich ihm nicht noch mehr entziehen konnte, hatte sie sich in sich selbst zurückgezogen. Ihre Augen verrieten Missvergnügen. Doch ihre Brustwarzen waren hart, wenn sie seine Hand streiften. Von Mia gingen unterschiedlichste Signale aus. Ihr Verstand wollte ihn nicht, doch ihr Körper reagierte unmissverständlich auf seine Berührung. Hoffentlich siegte die Lust über den Verstand.
Er wollte ihre Brüste anfassen, mit seinen Fingerspitzen ihre nackte Haut fühlen. Er wollte sie schmecken. Und er sehnte sich nach dem Gefühl von Hitze, das er empfand, wenn er in sie eindrang …
Sie zog seine Hand weg von ihrem Dekolleté. „Spielverderberin.„
„Opportunist.„ Sie lächelte ihn überschwänglich an. „Wie lange müssen wir noch tanzen?„
„Wir sind gleich da.„ Ganz selbstverständlich legte er seine Hand wieder an dieselbe Stelle und dirigierte Mia dabei gekonnt durch die Menschenmenge. Ihre Körper bewegten sich gut zusammen, im Bett und außerhalb. Gefährlich gut.
Der Seidenstoff auf Mias weicher Haut machte ihn verrückt. Auch ihr vertrauter Duft erregte ihn, das Gefühl, sie im Arm zu halten. Jack spürte, dass ihm der Schweiß den Rücken hinunterrann – so sehr musste er sich zurückhalten, um sie nicht an sich zu ziehen und sie mit all der Lust zu küssen, die sich in den vergangenen acht Monaten in ihm aufgestaut hatte.
Leichtfüßig und elegant wie Fred Astaire tanzte er mit ihr durch den
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