Blind Date mit einem Cowboy
Mitbewohnerinnen ein und lieferten ihre Körbe ab.
Ein Raunen ging durch die Menge. Für Lauren und für Anna wurde eifrig geboten. Dann kam Stacie an die Reihe.
Josh fragte sich, wem das Vergnügen ihrer Gesellschaft wohl zuteilwerden mochte. Viele Männer hatten noch nicht mitgesteigert, einschließlich Wes Danker.
Pastor Barbee nannte den Ausrufpreis, doch es folgte nur Schweigen. Er klopfte an das Mikrofon, um sich zu vergewissern, dass es noch funktionierte. „Fangen wir mit fünfundzwanzig an. Wer bietet fünfundzwanzig?“
Stille senkte sich über die Menge. Niemand gab auch nur ein Wort von sich, geschweige denn ein Gebot. Stacies Wangen wurden feuerrot.
Josh dämmerte erst, was Sache war, als Wes sich demonstrativ zu ihm umdrehte und ihn bedeutungsvoll anstarrte.
Bei den Einwohnern von Sweet River galt Stacie als Joshs Freundin; keiner wollte sie ihm abspenstig machen.
Doch das konnte sie nicht ahnen. Sie wusste nur, dass niemand mit ihr picknicken wollte.
Obwohl er sich geschworen hatte, Distanz zu ihr zu wahren, konnte er nicht mit ansehen, wie gedemütigt sie sich fühlte. Er stand auf. „Einhundert Dollar.“
Okay, das war des Guten zu viel. Da niemand sonst mitbot, hätte er den Korb für fünf Dollar haben können. Aber wie hätte das für Stacie und die Stadt ausgesehen? Als ob ich ihre Gesellschaft nicht zu schätzen wüsste.
Erleichterung zeigte sich auf Pastor Barbees Gesicht. „Nummer fünfzehn verkauft an Joshua Collins für einhundert Dollar.“
Stacie drehte sich zu Josh um. Sie sah entzückend aus in einem Sommerkleid in Pink und Weiß. Er konnte ihre Miene auf die Entfernung nicht erkennen, aber sie hob eine Hand und winkte ihm zu.
Bald darauf ging die Auktion zu Ende. Und dann war es an der Zeit für Josh, Anspruch auf seine Trophäe zu erheben – und auf Stacie.
Er holte sich den Weidenkorb, ging zu ihr und trat verlegen wie ein Teenager von einem Fuß auf den anderen. „Wieder vereint.“
„Sieht ganz so aus.“
Ihre geröteten Augen riefen ihm in Erinnerung, dass sie erst am vergangenen Abend von der Ermordung ihrer Freundin erfahren hatte. „Hör mal, wir müssen das nicht tun.“
„Ich denke doch.“ Sie hob die Mundwinkel und lächelte matt. „Du hast mich davor bewahrt, den einzigen Korb zu besitzen, für den nicht geboten wurde.“
„Das hat nicht an dir gelegen, und auch nicht an dem Korb“, versicherte er.
Ein zweifelnder Ausdruck trat auf ihr Gesicht. „Woran denn sonst?“
Aus den Augenwinkeln sah er Mrs Barbee nahen. Ausgehorcht zu werden – wie gutmütig auch immer –, hatte Stacie in ihrer Trauer gerade noch gefehlt. „Komm mit.“ Er nahm sie am Ellbogen und führte sie schnell über die Rasenfläche. „Du giltst als meine Freundin, und die Männer hier machen sich an keine Frau heran, die schon vergeben ist.“
Verblüfft blieb sie stehen. „Im Ernst?“
Er legte ihr eine Hand auf den Rücken und schob sie über die Straße zu einem kleinen Park, der von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben war. „Es klingt verrückt, aber …“
Josh verstummte, weil er nicht wusste, was er sonst noch sagen sollte. Während eine hübsche Frau vielerorts als Freiwild betrachtet wurde, war es in Sweet River nicht der Fall.
„Ich finde es bewundernswert. So ausgeprägte Loyalität findet man kaum noch.“
Diesmal war er überrascht. „Ich dachte, du würdest dich ärgern.“
Stacie runzelte die Stirn. „Warum denn das?“
„Zum Beispiel, weil ich dir die Chance genommen habe, eine neue Bekanntschaft zu schließen und mit ihm zu picknicken.“
„Ich wollte mit niemandem sonst essen“, entgegnete sie sachlich.
„Nicht?“
„Was hätte es für einen Sinn? Die meisten Männer suchen nach einer Ehefrau.“ Sie nahm seine Hand und drückte sie. „Du und ich dagegen – wir wissen genau, was wir voneinander erwarten können.“
Ihre Worte hätten ihn erleichtern sollen. Stattdessen wurde ihm flau im Magen.
Sie nahm ihm den Korb ab, stellte ihn auf einen Picknicktisch und holte eine Tischdecke heraus. „Ich hoffe, du bist in der Stimmung für Experimente.“
Er breitete das blau-weiß karierte Tuch aus, während sie eine Flasche Wein und zwei Gläser auspackte. „Experimente?“
„Das Essen, das ich eingepackt habe, entspricht nicht gerade einem gewöhnlichen Picknick.“
„Ich mag das Ungewöhnliche“, versicherte Josh. Dabei wurde ihm plötzlich bewusst, dass es auch in anderer Hinsicht zutraf.
Stacie war anders als alle Frauen,
Weitere Kostenlose Bücher