Blind Date mit einem Cowboy
die Chemie echt gespürt.“
„Jede Menge Chemie“, bestätigte Lauren mit einem schelmischen Grinsen.
„Josh und ich haben schon beim ersten Date festgestellt, dass wir nicht …“ Sie zögerte. Wenn ich ihr sage, dass wir nicht zusammenpassen, wäre es für sie wie ein Schlag ins Gesicht. „… dass wir uns zwar gut verstehen, aber nicht dasselbe vom Leben wollen. So ähnlich wie Amber und Paul.“
„Ich kann dich ja wieder ins Programm aufnehmen“, bot Lauren an.
„Nein, danke.“ Das Gespräch mit Paul hatte bei Stacie den Wunsch, ihr großes Glück zu finden, nur noch verstärkt. Er glaubte zwar, dass Ambers Tod sie dazu brachte, nach Ann Arbor zurückzukehren, doch das genaue Gegenteil war der Fall.
Was er auch immer darüber dachte, Amber war in Los Angeles so glücklich gewesen, wie sie es in Ann Arbor niemals geworden wäre. Genau, wie ich nicht glücklich werden kann, solange ich meinen Platz im Leben nicht finde.
Überraschenderweise beharrte Lauren nicht auf ihrem Vorschlag. „Erinnere mich daran, dass ich dir nach der Kirche dein Testergebnis gebe.“
„Du gehst zur Kirche?“ Annas Augen funkelten wie blaue Saphire. „Nach der frivolen Bemerkung, die du gerade über Stacie und Josh beim Tanzen losgelassen hast?“
„Gerade deshalb“, warf Stacie ein. Eine Hitzewelle jagte durch ihren Körper bei der Vorstellung, dass sie und Josh sich nackt auf dem Parkett tummelten. „Um dafür zu büßen.“
„Ich habe Pastor Barbee versprochen, dass wir kommen, und ich stehe zu meinem Wort“, sagte Lauren – plötzlich ganz brav und anständig. „Der Gottesdienst fängt um elf an.“
„Ohne mich.“ Anna lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Ich brauche eine Auszeit von den Leuten aus Sweet River.“
„Das kann ich nicht glauben“, entgegnete Lauren. „Jedes Mal, wenn ich dich gestern Abend gesehen habe, hast du gelächelt.“
„Ich habe mich ganz gut unterhalten, aber ich bin hier aufgewachsen. Ich weiß genau, wie es hier ist, und ich lasse mich nicht wieder in den Schoß der Gemeinde ziehen. Aus reinem Selbstschutz muss ich meine Distanz wahren.“
„Ich auch“, verkündete Stacie. Sonst würde ich womöglich mit einem nackten Cowboy im Bett landen.
„Nun, von mir aus könnt ihr beide eure Distanz wahren, aber erst ab morgen“, erklärte Lauren. „Die Kirche veranstaltet nach dem Gottesdienst eine Spendenaktion, und wir nehmen daran teil.“
Die Sonne schien strahlend vom tiefblauen Himmel und die Temperatur betrug milde vierundzwanzig Grad, als Josh sich zu den Einwohnern von Sweet River auf den grasbewachsenen Hügel hinter der Kirche gesellte.
Er war am vergangenen Abend viel zu lange bei der Tanzveranstaltung geblieben. Dann, als er schließlich auf die Ranch zurückgekehrt war, hatte er lange keinen Schlaf gefunden.
An diesem Morgen war er völlig übermüdet aufgewacht und kurz davor gewesen, zu Hause zu bleiben. Doch er hatte Pastor Barbee versprochen, an der Lunchpaket-Auktion teilzunehmen.
Das alljährliche Ereignis fand zugunsten der Ferienbibelschule statt, die tief in den roten Zahlen steckte. Denn im vergangenen Jahr hatte schlechtes Wetter für eine enttäuschend geringe Beteiligung gesorgt.
In der Tradition des Wilden Westens bereiteten die ledigen Frauen der Gemeinde Picknickkörbe zu, die unter den Junggesellen versteigert wurden.
Vor zwei Jahren hatte Josh sich ein Picknick mit Caroline Carstens eingehandelt und die reinste Tortur erlebt. Sie hatte die ganze Zeit von ihrem schicken neuen Handy und ihrem Blog geschwärmt. Ganz und gar nicht sein Stil. Er konnte nur hoffen, dass es in diesem Jahr besser für ihn lief.
Wie schön wäre es, wenn Stacie mitmachen würde …
Kaum war ihm dieser Gedanke gekommen, als er ihn auch schon aus seinem Kopf verbannte. Sie waren nur gemeinsam zu der Tanzveranstaltung gegangen, um Lauren einen Gefallen zu tun. Es bestand kein Grund, mehr Zeit miteinander zu verbringen.
Als er auf der Anhöhe Platz nahm, war die Auktion bereits in vollem Gang. Pfarrer Barbee, der sich als Auktionator betätigte, hielt einen reich geschmückten Korb hoch.
Josh, der auf Anhieb die Verzierung aus Sonnenblumen erkannte, hielt wohlweislich den Mund geschlossen und die Hände gesenkt. Nicht einmal zum Wohl der Kirche war er bereit, noch ein Date mit Caroline über sich ergehen zu lassen.
Der Zuschlag ging an einen jungen Mann, der einen Jubelschrei ausstieß, als der Pfarrer zu Caroline deutete.
Kurz darauf trafen Stacie und ihre
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