Blind Date mit einem Cowboy
ihr miteinander redet! Leider half die Ermahnung nicht viel. Seine Augen schienen einen eigenen Willen zu entwickeln und liebkosten ihre Rundungen. Er hatte jeden Zentimeter ihres Körpers erforscht, doch ihr Anblick im hellen Morgenlicht wirkte überwältigend.
Als könnte sie seine Gedanken lesen, beugte sie sich lächelnd zu ihm und küsste ihn. „Du bist der attraktivste Cowboy, der mir je begegnet ist. Ganz zu schweigen davon, dass du ein fantastischer Liebhaber bist.“
Er hatte sich bemüht, das Liebespiel ebenso befriedigend für sie wie für sich selbst zu gestalten. Anscheinend war es ihm gelungen. Stolz erfüllte ihn. Er zwinkerte ihr zu. „Ich habe dir doch versprochen, dass ich dich diese Rezepte vergessen lasse.“
Stacie lachte. „Das hast du allerdings geschafft.“
Er strich ihr mit einer Fingerspitze über eine zarte Wange. „Das war gar nicht schwer. Du hast es mir leicht gemacht.“ Er presste die Lippen zusammen, bevor er ihr sagen konnte, dass es so leicht war, weil sie Gefühle in ihm weckte. Denn seine Emotionen waren seine Sache – sein Problem, nicht ihres.
Sie strich ihm mit einer Hand durch das Haar und küsste seine Mundwinkel. „Bist du sicher, dass du keine mehr hast?“
Er atmete den betörenden Duft von Jasmin ein. „Keine was?“
„Kondome.“
Sein Körper, der in einen Zustand erhöhter Bereitschaft geschnellt war, sackte abrupt in sich zusammen. „Mein ganzer Vorrat ist aufgebraucht.“
„Schade, dass ich nicht die Pille nehme.“ Stacie seufzte. „Aber es gab keinen Grund dafür und …“
„Es gibt andere Möglichkeiten, um Spaß zu haben, ohne eine Schwangerschaft zu riskieren.“
„Wie ausreiten? Oder mit Bert spielen?“
Er lachte laut, denn ihre Unschuldsmiene täuschte ihn nicht eine Sekunde lang. „Ich dachte eher an intimere Aktivitäten.“
Sie erwiderte sein Lachen. „Dabei fällt mir meine Freundin in Denver ein. Sie und ihr Freund stehen auf Rollenspiele. Einmal haben sie sich in einer Bar getroffen und so getan, als ob sie sich nicht kennen. Sie hat ein Mädchen vom Lande gespielt, das zum ersten Mal in der Großstadt ist, und er hat sie angebaggert. Ich finde so etwas sehr lustig.“
Josh hielt sich nicht für einen besonders guten Schauspieler, aber er wollte ihren Enthusiasmus nicht dämpfen. Und schon gar nicht sollte sie sich wieder mit der Planung von Menüfolgen beschäftigen.
Zu Beginn ihres Liebesspiels hatte sie unsicher und zögerlich gewirkt. Bis er ihr mit seinen Gesten und Reaktionen gezeigt hatte, dass er allem, was sie ausprobieren wollte, offen gegenüberstand. Und dazu gehörte offensichtlich dieses seltsame Rollenspiel. Er unterdrückte ein Seufzen und fragte: „Was genau hast du im Sinn?“
„Jetzt ziehen wir uns erst mal an, und dann …“
„Wieso anziehen?“
Sie legte ihm einen Finger an die Lippen. „Hör mir zu.“ Sie zog sich das Laken über die Brüste. „Sobald wir angezogen sind, gehe ich hinunter und mache Frühstück.“
Das Spiel verlor mit jedem Wort an Reiz. Aber Josh gab sich interessiert und lächelte aufmunternd. „Was dann?“
„Du klopfst an die Tür und wir tun so, als ob wir uns zum ersten Mal sehen. Aber mit einem Unterschied.“
Bitte lass es einen großen Unterschied sein! betete Josh insgeheim.
„Ist dir schon mal jemand begegnet, den du so heiß fandest, dass du die üblichen Nettigkeiten weglassen und ihn – ich meine sie – sofort bespringen wolltest?“
Er dachte an den Moment, als er Stacie auf Annas Veranda zum ersten Mal erblickt hatte. „Allerdings.“
„Ich auch.“
Josh verspürte Eifersucht, was ebenso unerwartet wie lächerlich war.
„Als ich dich gesehen habe, ist es mir so ergangen“, gestand sie leise ein. „Du warst so unglaublich heiß.“
„Ein nettes Kompliment, aber du warst doch enttäuscht, weil ich ein Cowboy bin.“
Sie lächelte. „Trotzdem habe ich dich sexy gefunden.“
„Also, wie soll es ablaufen? Ich komme zur Tür, mache mich an dich ran und …“
„Und ich bin willig. Aber kein Kondom heißt, dass die Hose oben bleibt.“
Trotz der Einschränkung erkannte er ungeahnte Möglichkeiten. „Mir gefällt dieses Spiel.“
Sie zog eine Augenbraue hoch. „In zwanzig Minuten unten?“
„Abgemacht.“
Eifrig hantierte Stacie am Herd in Joshs Küche. Es fiel ihr schwer, stillzustehen. Sie konnte selbst kaum glauben, dass sie dieses Rollenspiel angeregt und Josh überredet hatte, mitzumachen.
Alles war vorbereitet. Kaffee lief
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