Blind Date Mit Einem Rockstar
zurückgeholt.
Ich lag auf Simons warmen Körper, spürte seinen schnellen Puls unter meinen Händen – und wir lagen in meinem Bett!
»Wir dürfen nicht!«, presste ich mühsam hervor. »Ich …, wir können nicht!«
»Ich kann warten, das habe ich dir schon einmal gesagt«, meinte Simon daraufhin. »Aber ich darf wohl meine Freundin in ihrem Bett küssen.«
»Danke«, flüsterte ich Simon zu.
»Woher du das wissen sollst?« Die scharfe Stimme ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken. Violet kniff die Augen zusammen. »Genau deswegen war ich dagegen, dass du mit Simons Gefühlen spielst! Du weißt nicht, was du dem armen Jungen antust!« Sie packte mich an den Schultern. »Soll ich dich wachrütteln, Serena?«
»Simon hat es verdient!«, wandte ich ein. Ausgerechnet bei dem Wort verdient brach meine Stimme.
»Hat er eben nicht. Wenn du spüren könntest, was ich fühle …« Violet war mal wieder total empathisch.
Simon stöhnte laut. »Mädels, ich bin todmüde. Streitet euch bitte vor der Tür. Oder geht es um mich?«
Als Simons Stimme ertönte, wollte ich nichts lieber tun, als unter Violets Bettdecke zu verschwinden.
Ich fühlte mich wieder einmal in die Zeit zurückversetzt, als ich und Simon noch nicht lange ein Paar waren und ich mich wegen jeder noch so kleinen Zärtlichkeit von ihm in der Öffentlichkeit, in Grund und Boden geschämt hatte.
Ich konnte es kaum glauben: Simon, mein bester und einziger Freund, hatte mich gerade geküsst!
»Geht es dir gut, Sera?«, fragte Simon besorgt. »Du siehst ziemlich blass aus.«
»Du hast mich gerade geküsst!« Mein Kopf war jetzt bestimmt knallrot. Nicht nur, dass mir Simon gerade gestanden hatte, dass er in mich verliebt war, er hatte mich auch noch in aller Öffentlichkeit geküsst! »Und du bist verliebt in mich … Das …, wir dürfen das nicht!«, sagte ich mit erstickter Stimme. »Meine Mom dreht durch, wenn sie erfährt, dass mein Freund fast vier Jahre älter ist als ich! Ich bin erst dreizehn!«
Simon zuckte nur mit den Schultern. »Als ich dreizehn war, hatte ich schon viele Mädchen geküsst. Und dein Satz mit dem Freund lässt mich darauf schließen, dass du mich auch willst.«
Als er mich ansah, konnte ich eindeutig in seinen Augen lesen, dass er es ernst mit mir meinte. Ich konnte in Simon wie in einem offenen Buch lesen. Ob er in mir auch so gut lesen konnte?
»N… natürlich lie – äh, will ich dich!«, stotterte ich vor Aufregung und weil die Leute im Café mich und Simon komisch anstarrten. »Es ist nur wegen meiner Mom – «
»Deine Mutter wird es akzeptieren«, beschwichtigte mich Simon. »Sie muss es akzeptieren. Ich …, ich habe mich noch nie so wohl in der Nähe eines Menschen gefühlt wie in deiner, Sera, und du kannst mir glauben, dass es mir egal ist, dass deine Mom gegen unsere Beziehung sein wird. Ich brauche dich.«
Vor meinen Augen sah ich immer noch Simons verliebten Blick …, doch dieser Anblick erschien nicht nur vor meinem geistigen Auge …
»Guten Morgen, Serena.« Ich war so in die Erinnerung vertieft gewesen, dass ich nicht mitbekommen hatte, wie Simon aufgestanden war. »Morgen, Violet.«
»Moin, Moin«, sagte Violet. »Ich hoffe, dir hat die Couch zum Schlafen gereicht?«
Simon ließ den Kopf kreisen. »Mein Nacken ist nur ein wenig steif.«
»Morgen, Simon«, grüßte ich ihn völlig perplex und eindeutig zu spät.
Er lächelte mich an. »Rausch ausgeschlafen?«
Anstatt zu antworten, nickte ich. Hätte ich den Mund aufgemacht, hätte ich ihm gesagt, dass ich seine Sera war. Das wusste ich. Die Wahrheit wollte aus meinen Mund, aber das konnte ich nicht zulassen!
»Willst du noch etwas frühstücken?«, fragte Violet ihn. Sie glitt in einem knappen schwarzen Top und weißen Shorts aus dem Bett. Jeder Junge hätte seine Augen auf Violet gerichtet, doch Simon blickte immer noch mich an.
Der Bassist schüttelte den Kopf. »Ich muss zur Arbeit.«
Eigentlich hätte ich erwartet, dass Simon umgehend Violets Zimmer verlassen würde, aber er machte einen kleinen Umweg. Meine Gehirnleistung war anscheinend um eine Minute verzögert, denn das Nächste, was ich mitbekam, war Simon, der seine Lippen zärtlich über meine streichen ließ.
»Bis bald, Serena«, hauchte er an meine Wange.
»Serena, lebst du noch?«
Ich hatte nur am Rande mitbekommen, dass mich Violet nach unten in die Küche geführt hatte, weil sie natürlich hungrig war. Sie strich gerade eine Lage Nutella auf ein halbes
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