Blind Date Mit Einem Rockstar
geröteten Wangen.
Es war erstaunlich, dass Zoey neuerdings nach jedem von Alex Küssen rot im Gesicht wurde. Ich hätte nie gedacht, dass meine Freundin jemals solche Gefühle für einen Jungen entwickeln würde. Aber ich hätte ja auch nie von mir selbst gedacht, jemals wieder solche Gefühle für Simon empfinden zu können.
Nach der Schule fing ich die einzige Person ab, von der ich hoffte, dass sie mir helfen konnte.
»Alex!« Bevor der schwarzhaarige Rockstar zu seiner geliebten Zoey abhauen konnte, verstellte ich ihm den Weg. »Du musst Serena helfen!«
Er stöhnte und verdrehte die Augen. »Ja, Serena?«
Allem Anschein nach hatte ich ihn verärgert. Fragte sich nur, ob wegen Zoey oder Simon oder wegen beiden.
»Serena hat doch etwas gut bei dir, oder?«, fragte ich ihn mit zuckersüßer Stimme. »Dafür, dass Serena Zoey nicht gesagt hat, dass sie vor ihr wusste, dass du sie liebst.«
Alex knirschte mit den Zähnen. »Was willst du?«
Ich seufzte. »Sag Simon, dass Serena den ganzen Tag über ihn geredet hat und dass du denkst, dass Serena in Simon verliebt ist.«
»Ich bin sein bester Freund!« Alex schüttelte den Kopf. »Ich will nichts mit deinem Plan zu tun haben. Erzähl Kali ruhig, dass ich euch allen vor ihr erzählt habe, dass ich sie liebe. Ich bin es gewöhnt, dass mich Kali anschreit.«
Ich blickte auf den gelben Boden der Schule. »Gut, dann muss Serena ohne fremde Hilfe weitermachen.«
Kopfschüttelnd stürmte Alex an mir vorbei.
Warum hatte ich Alex und meinen Freundinnen nicht die Wahrheit gesagt? Ich würde Simons Herz auf keinen Fall brechen, so wie er es bei mir getan hatte.
18. KAPITEL
SERENAS NEUE PLÄNE
Es fiel mir nicht sonderlich schwer, Simon fünf Tage lang zu ignorieren. Ich hatte das Aufladekabel meines Laptops vor mir selbst versteckt, so dass ich ja nicht auf Facebook gehen konnte. Simon konnte hinter jedem Gefällt mir oder jeder Anfrage von Candy Crush lauern. Vorsorglich hatte ich die SIM-Karte meines Handys Violet zur Aufbewahrung gegeben, nur falls ich schwach werden und Alex stundenlang um Simons Nummer anbetteln würde. Und zur absoluten Sicherheit verkroch ich mich jeden Tag nach der Schule umgehend in meinem Zimmer. Nämlich zum Lernen!
Man konnte meine Verzweiflung in drei Phasen aufteilen: In der ersten Phase kämmte ich meine Haare, bis ich das Gefühl hatte, dass ich sie alle vom Kopf gestrichen hatte. Phase Nummer zwei bestand aus extremem Nägelkauen. Die dritte Phase setzte sich aus den ersten beiden und der Tatsache zusammen, dass ich freiwillig lernte. Freiwillig!
Nach fünf Tagen konnte ich bereits den Physikstoff der nächsten Woche und kapierte ansatzweise das Trennen von Variablen bei Differenzialgleichungen.
Meine Freundinnen und Alex dachten immer noch, dass ich Simon bei der nächsten Gelegenheit verführen und sein Herz brechen wollte. Ich wollte sie noch ein wenig länger in diesem Irrglauben lassen. Es war ohnehin schon schwer genug, mit den alten Gefühlen für Simon klarzukommen, da brauchte ich nicht noch vier Leute, die mir hunderttausendmal sagten, dass sie den Ausgang der Situation genauso hatten kommen sehen. Pläne, die den Vorgang Verführen beinhalteten, gehörten wirklich verboten! Für Zoey und Alex war die Sache glimpflich ausgegangen, während ich mich immer noch um Schadensbegrenzung bemühen musste.
Ich hatte Angst, Simon wieder zu begegnen, aber ich wusste, dass mir ein Wiedersehen nicht erspart bleiben würde. Das Schicksal schien zu meinen, dass ich und mein Exfreund uns einfach immer und immer wieder sehen mussten . Fünf Jahre lang hatte ich kein Stück von Simon gesehen und keinen Piep von ihm gehört, nun bekam ich die komplette Dröhnung. Natürlich war ich überfordert! Ich fühlte mich genauso verwirrt wie nach einem alkoholreichen Abend.
Spätestens auf der Arbeit würde ich Simon wieder treffen. Da ich nicht auf mein Geld verzichten wollte, kam ich Freitagabend in Isabellas Gasthaus und bemühte mich, möglichst unsichtbar zu sein.
Vier Jahre lang war ich damals für alle – außer für Simon – unsichtbar gewesen, deshalb fiel es mir nicht schwer, mich wie früher vor Leuten, denen ich nicht begegnen wollte, zu verstecken.
Ich ging Simon übrigens nicht aus dem Weg. Offiziell saß ich unter dem Tisch, weil hier die Luft so schön rein war.
Meine Haare waren frisch gekämmt und meine Nägel total abgekaut. Zur Krönung musste ich mit meinen neu erwachten Zombiegefühlen für Simon klarkommen. Oh,
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