Blind Date Mit Einem Rockstar
versteht mich falsch«, beschwichtigte uns Violet. »Das Einzige, was ich von David will, ist, ihn scheitern und euch alle wieder glücklich zu sehen. Bin ich denn die Einzige außer Zoey, die merkt, wie schlecht es Alex geht?«
Simon und ich schwiegen. Wahrscheinlich dachte er gerade daran, was mein Plan mit uns angestellt hatte. Wir beide hätten wieder glücklich sein können …
»Das … , du kannst nicht …« Die Worte kamen mir unglaublich schwer über die Lippen. »Du kannst nicht einfach mit den Gefühlen eines Menschen spielen.« Meine Finger krallten sich in den grünen Stoff des Sofas. »So etwas ist schlimmer, als einem Menschen körperliche Schmerzen zuzufügen!«
Bei diesen Worten neigte Simon seinen Kopf nach hinten. Mein Blick streifte kurz sein Gesicht.
Ein Fehler, denn mein Herz begann sofort wieder zu hämmern. Täuschte ich mich oder hatten seine Lippen gerade den Namen Sera geformt?
»Hältst du dich für Blair?«, fuhr ich fort. »Du weißt nicht einmal, ob David ein kranker Psycho ist!«
»Ich muss Serena ausnahmsweise zustimmen«, mischte sich Simon ein. »Violet, ich finde es wirklich toll, dass du Alex helfen willst, aber so etwas kann nur böse für dich ausgehen.«
»Das ist mir egal«, winkte Violet ab. »Solange ich nicht zerstückelt in einem Müllsack lande, würde ich alles dafür tun, dass es euch allen wieder besser geht. Glaubt ihr, mir geht es gut, wenn Zoey hyperaggressiv und Alex hypermies gelaunt ist?«
»Violet …«
Ich hatte weniger Angst davor, dass David Violet körperlich etwas antun würde, als dass er ihre Seele verletzen könnte. Violet war nun einmal emotionaler und sentimentaler als man dachte und David ein gefühlsloser Klotz. Das nahm ich zumindest mal an.
Und sie könnte sich auch noch in ihn verknallen!
»Hey, zusammen schaffen wir das!«, meinte Violet optimistisch. Sie sprang über Simons Beine und umarmte mich. »Reden wir mit Zoey und Nell weiter, okay? Ich muss jetzt nach Hause und das Stiefding-Kind vom Fernseher vertreiben.«
Meine Freundin warf mir einen Blick zu, der keine Widerworte zuließ. Eigentlich hatte Violet vorgehabt, bei mir zu übernachten, aber da Simon dazwischengekommen war, räumte sie das Feld schnellstens.
Dabei wollte ich auf keinen Fall alleine mit Simon sein, weil ich immer noch das starke Bedürfnis hatte, ihn zu berühren und zu küssen. Er war wie ein Schokokuchen mit extra Schokoladenglasur: Ich wusste genau, dass ich die Finger von dieser Leckerei lassen musste, aber die Versuchung trieb mich in den Wahnsinn.
Violet verabschiedete sich von Simon und verließ das Wohnzimmer, fröhlich vor sich hin pfeifend.
»Stiefding?«, fragte Simon, der immer noch auf dem Boden saß.
»Violets Stiefvater und ihre Stiefschwester«, erklärte ich ihm. »Obwohl ihre Mutter schon eine ganze Zeit lang mit ihm zusammen ist, hat sie ihn immer noch nicht akzeptiert. Und die Kleine geht ihr auch auf die Nerven.«
»Jede Familie hat nun einmal ihre Leichen im Keller«, seufzte Simon.
»Alex hat dich rausgeworfen, oder?«
Wenn ich eines wusste, dann, dass man nicht zu viel über Simons Familie reden sollte, weil ihm das Thema ganz und gar nicht behagte.
Selbst ich kannte nur wenige Details: seine Eltern machten irgendwas mit Werbung und zogen deshalb ständig mit ihm um. Mittlerweile aber schien er eindeutig sein eigenes Ding durchzuziehen.
Simon schnaubte. »Er und Kali haben mich dazu gedrängt. Die beiden sind zusammen echt unschlagbar.«
So wie wir es waren , dachte ich traurig.
Später stand ich vor der Tür des Gästezimmers, die Hand zum Klopfen erhoben und die richtigen Worte für Simon zurechtgelegt.
»Serena liebt dich«, sagte ich leise. »Serena liebt dich über alles. Kannst du ihr noch eine Chance geben?«
Beinahe hätte ich geklopft. Beinahe hätte ich Simon mein Herz ausgeschüttet. Doch als ich den Kopf schüttelte und mich zum Gehen wenden wollte – flog plötzlich die Tür gegen meinen Schädel.
25. KAPITEL
SERENAS UND SIMONS HORMONCHAOS
Um eines vorneweg klarzustellen: es war nicht wirklich witzig, eine Tür so hart gegen den Kopf zu bekommen, dass man auf der Stelle umkippte und zu Boden fiel. Vielleicht war es ganz lustig, wenn man das in Pannenshows sah, aber es war garantiert nicht toll, wenn man selbst diejenige war, die k.o. geschlagen wurde.
Da es stockdunkel war, erkannte ich nur vage Simons Umrisse. Wenigstens glaubte ich einen Hauch von Mitleid in seinem Gesicht zu erkennen.
»Geht es dir
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