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Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Wernli
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Schluck.
    »Für mich ist das okay«, erwiderte er. »Ich brauche deinen Namen nicht zu wissen. Ich wüsste viel lieber, warum ich so gehemmt bin und kein gescheites Wort herausbekomme.«
    Das war ehrlich. Und süß. Auch der Champagner war süß und er begann zu wirken. »Mir geht es ähnlich. Einerseits ist es so, wie ich es mir vorgestellt hatte, andererseits hoffte ich, dass es eben nicht so sein würde. Ich muss dir sagen, ich war schon sehr nervös auf dem Weg hierher, besonders als ich vorhin den Flur entlang lief. Ich meine, so etwas ist – wie du gesagt hast – nicht ganz ungefährlich für eine Frau, weißt du.«
    »Ja, logisch, das meine ich ja! Aber warst es nicht du, die es vorgeschlagen hat? Ich hab gedacht: Die hat ganz schön Mut. Das Seltsame daran ist, dass der mich jetzt verlassen hat. Ich habe es mir nicht so schwierig vorgestellt.«
    Ein berauschendes Gefühl breitete sich in ihrem Kopf aus. Was nicht so schwierig vorgestellt? »Was genau hast du dir nicht so schwierig vorgestellt?« Ihre Zunge wurde lockerer, wie ihr ganzer Körper.
    Er schien zu überlegen und antwortete nicht gleich. »Im Chat war es ganz anders. Da habe ich einfach drauflos geschrieben, ohne lang zu überlegen. Jetzt hab ich das Gefühl, ich müsste mit meinen Worten vorsichtig sein, um dich nicht zu, na ja, damit die Situation keinen, sagen wir, billigen Touch bekommt. Wegen des Hotelzimmers, der Dunkelheit und so. Ja genau, vielleicht ist es das. Ich möchte das unbedingt vermeiden. Dabei stelle ich mich recht doof an.« Er stieß ein nervöses Lachen aus.
    »Hast du so etwas ähnliches schon mal getan, ich mein jetzt nicht nur Blind Date, aber so ein Treffen in totaler Finsternis an einem solchen Ort?«
    »Nein, du bist die erste Frau, die ich aus dem Chat treffe, und die erste in einem dunklen Zimmer. Und die erste ganz allgemein … nebst meiner eigenen. Das mag seltsam klingen: Ich chatte echt nicht, um Frauen zu treffen.«
    »Sondern?«
    »Wie ich dir schon im Chat geschrieben habe: Es ist für mich eine Art auszubrechen, aus dem ganzen Alltag, der mit Job und Kind und alldem manchmal recht anstrengend sein kann. Was sag ich das dir, du kennst das sicher selber. Und statt in Bars rumzuhängen und ein Bier nach dem anderen zu stürzen, surfe ich ein wenig im Netz rum, manchmal bei ›Room2Chat‹ oder sonst wo. Oberflächliche Unterhaltungen, ganz entspannt und ohne Verbindlichkeiten.«
    »Mhhhm.«
    »Und du, hattest du Blind Dates? Ich mein normale, ohne Hotelzimmer und so.«
    Sie hatte ihm doch bereits im Chat geschrieben, dass sie keins hatte. »Nein, noch nie. Ich bin ja relativ neu in diesem virtuellen Gesellschaftsraum. Aber ich finde das mit uns auf diese Art irgendwie spannend.«
    »Stimmt, wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat.«
    »Was würdest du denn jetzt am liebsten tun?«, hörte sie sich fragen und errötete.
    »Schwierig zu sagen, Secrets.«
    Plötzlich musste sie laut lachen, sie fand es lustig, dass er sie Secrets nannte, und überhaupt war die ganze Situation irgendwie spaßig.
    »Sorry, dass ich lache, aber es ist wirklich eine zu komische Situation, und Secrets hat mich noch keiner genannt.«
    »Kommst du zu mir aufs Bett?« Ihr Gelächter endete abrupt. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie war froh, dass es stockdunkel war und er sie nicht sehen konnte. Aufs Bett. Wie meinte er das? Neben ihn oder wie? Rasch spulte Maira alle möglichen Antworten im Kopf durch und da sie keine passende fand, stand sie auf und ertastete sich den Weg zum Bett.
     

22
    Sobald er sie in der Nähe wusste, zog er sie an sich. Es schien ihm das einzig Richtige zu sein. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und hielt ihn fest. So blieben sie einen Moment lang sitzen, ohne ein Wort zu sagen. Er fühlte, wie die Ruhe in ihm zurückkehrte. Dann ließ er sich langsam nach hinten gleiten und nahm sie mit. Er drehte sie sachte auf den Rücken und legte sich neben sie, sodass er sie vor sich spürte. Gern hätte er eine Hand auf ihren Körper gelegt, aber da es vielleicht nicht angemessen war, blieb er einfach regungslos liegen und sah sie durch die Dunkelheit hindurch an.
    Endlich war sie bei ihm. Er hatte Zeit, viel Zeit und er wollte den Moment genießen. Kein Computer stand mehr zwischen ihnen, kein Chatraum, sie war nur Zentimeter entfernt und er konnte ihren heißen Atem an seinem Hals spüren. Er war von der Situation überwältigt. Diese Nacht war ein Abenteuer.
     

23
    »Lust auf einen Feierabenddrink?« Die

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