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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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durch den Türspion auf Tristan fiel. Nanu? Was wollte der denn um diese Zeit hier? Er schnappte überrascht nach Luft, als ihm klar wurde, was Tristan ausgerechnet jetzt hier suchte. Sein Brief. Etwas Anderes konnte es nicht sein. Der Moment der Entscheidung war gekommen. Um zwei Uhr morgens. Na super. Nach einem tiefen Einatmen öffnete Nick die Tür.
    „Ist dir klar, wie spät es ist? Ich hoffe für dich, dass deine Bude abgebrannt ist und du einen Platz zum pennen suchst“, gab er sich unbeschwerter, als er innerlich war.
    Tristan ging nicht darauf ein, er antwortete ihm nicht einmal, sondern zog stattdessen schweigend seinen Brief aus der Tasche, um ihn mit undefinierbaren Gesichtsausdruck hochzuhalten. Nick zuckte die Schultern. Das war es dann wohl. Deutlicher konnte Tristan ihm nicht antworten, denn Begeisterung sah anders aus, und so wie sein Freund vor ihm stand, schien er eher zu überlegen, ob er ihm die Konzertkarten ins Gesicht werfen sollte, statt sie einzulösen.
    „Okay, dein Gesichtsausdruck ist deutlich genug für mich“, sagte er und wandte sich ab. „Mach mit den Tickets, was du willst, Tris. Schenk sie Connor oder wirf sie weg, ist mir egal.“
    Nick ging ins Schlafzimmer zurück und überließ es Tristan, ob er reinkommen und die Tür schließen oder einfach wieder gehen wollte. Er hatte einfach keine Lust mehr auf ihre ständigen Streitereien, genauso wenig wie er von Tristan weiter mit Missachtung gestraft werden wollte. Er war müde und würde jetzt einfach wieder ins Bett gehen, um den Rest der Nacht kein Auge mehr zuzumachen. Was blieb ihm auch anderes übrig? Nick kletterte ins Bett und zog sich die Bettdecke bis zum Kinn hoch, weil er fror, obwohl laut Kalender Hochsommer war. Wenn er jetzt auch noch krank würde, dann... Seine Gedanken wurden unterbrochen, als die Lampe auf seinem Nachttisch plötzlich aufleuchtete. Nick stöhnte leise, bevor er ein paar Mal gegen das grelle Licht anblinzelte, erst dann erkannte er Tristan neben seinem Bett.
    „Tristan, ich will schlafen“, murmelte er, in der Hoffnung, dass der ihn verstehend und in Ruhe lassen würde. Wenigstens bis zum Morgen. Nur schien Tristan andere Pläne zu haben, denn im nächsten Augenblick setzte er sich zu ihm aufs Bett.
    „Ja.“
    Nick kam nicht mit. „Was?“
    Tristan schmunzelte. „Meine Antwort auf deine Frage im Brief, ob ich dich mit nach New York nehme. Ja, tue ich.“
    Obwohl ihm eiskalt und er hundemüde war, sah Nick Tristan nach dessen Worten genauer an. Das Lächeln in Tristans Gesicht war echt und es galt ihm. „Ich dachte, du willst sie nicht.“
    Tristan sah ihn irritiert an. „Wie kommst du denn darauf?“
    Nick rieb sich über seine Augen, die vor Überarbeitung brannten, und gähnte hörbar, bevor er Tristan wieder anschaute. „So wie du mich gerade angesehen hast, war ich der Meinung, ich habe diese Karten gleich im Gesicht.“
    Tristan lachte leise und schüttelte dabei den Kopf. „Du bist so ein Blödmann, nur damit du Bescheid weißt. Aber wenn du dich jedes Mal mit Konzertkarten, zwei Flugtickets und einem dazugehörigen Wochenende im Hotel für einen Fehltritt entschuldigst, könnte ich mich daran gewöhnen, Kendall.“
    „Du bist so ein raffgieriger Kerl“, empörte sich Nick gespielt, konnte aber nicht verbergen, wie erleichtert er in Wirklichkeit war. „Tris, es tut mir wirklich leid.“
    „Ich weiß“, meinte der und sah ihn aufmerksam an, um auf einmal die Stirn zu runzeln. „Nick, hast du Fieber?“
    „Quatsch“, wehrte er ab. „Ich bin nur müde.“
    Tristan legte eine Hand auf seine Stirn und nickte kurz darauf. „Du hast eindeutig erhöhte Temperatur. Wie hast du das denn wieder hin bekommen?“
    „Red keinen Unsinn. Ich habe kein Fieber.“ Nick gähnte erneut und drehte sich auf die Seite. „Kann ich jetzt bitte schlafen, du Nervensäge? Ich bin heute früh um acht Uhr mit dem Gerichtssaal verabredet.“
    „Nein, kannst du nicht“, konterte Tristan und zog ihm die Decke weg. „Schlafen, meine ich.“
    „Tris... hör auf. Mir ist eiskalt“, murrte Nick und versuchte an seine Decke zu kommen, die Tristan daraufhin komplett aus dem Bett zog und dann einfach auf den Boden fallen ließ. Wer solche Freunde hatte, brauchte echt keine Feinde mehr, grübelte Nick finster und rieb sich seine Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben, die sich gerade über seinem gesamten Körper ausbreitete, was auch Tristans neugierigen Augen nicht entging.
    „Dass dir eiskalt ist, ist

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