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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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wäre eine Lüge gewesen. Seine Haut um die Narbe herum, juckte seit Tagen und das lag nicht am Wetter. Er war in letzter Zeit kaum bis gar nicht dazu gekommen, sich regelmäßig einzucremen und die Rache dafür folgte im Fall seiner Unfallnarbe auf dem Fuße, mit Juckreiz und einer deutlichen Rötung, um die er sich besser bald kümmerte. Tristan schien die gleiche Idee zu haben, wie seine nächsten Worte bewiesen.
    „Hast du ein Massageöl da?“
    Nick beugte sich über den Wannenrand und nahm sich noch ein Sandwich. „Im Schlafzimmer. Nachttisch.“
    „Okay“, erklärte Tristan zufrieden und trank seinen Tee, bevor er sagte, „Iss fertig und in fünfzehn Minuten liegst du in deinem Bett. Ich verpasse dir eine Massage a la Bennett.“
    Massagen von Tristan Bennett waren Himmel und Hölle zugleich. In diesem Bereich hatte Nick in den letzten zehn Jahren weitreichende Erfahrungen gesammelt, und heute gehörte die Massage definitiv zur Abteilung, 'Hölle auf Erden'. Dass er verspannt war, wusste Nick, aber wie sehr, war ihm bis vor wenigen Minuten nicht klar gewesen. Doch je länger Tristan auf seinem Hinterteil saß und seinen Rücken bearbeitete, desto mehr wünschte er sich zurück in seine Wanne, wo ihn wenigstens keiner gequält hatte. Wie sollte er nachher nur auf einem Stuhl sitzen, geschweige denn vernünftig arbeiten können?
    „Aua“, nörgelte er zum wiederholten Male und zuckte schmerzhaft zusammen, als Tristan eine besonders harte Stelle erwischte. „Das tut weh, du Grobian.“
    „Meine Güte, was sind wir heute aber für eine Mimose.“ Tristan seufzte, ebenfalls nicht zum ersten Mal, lockerte seinen Griff im nächsten Moment aber etwas. „So besser?“
    „Ja, danke.“
    Die nächsten Minuten schwiegen sie, bis Tristan dann befand, ihn genug massakriert zu haben und sich die Hände waschen ging.
    „Willst du hier schlafen?“, fragte er, als Tristan wieder ins Schlafzimmer kam und stützte sich seitlich auf dem Ellbogen ab, um seinen Freund besser ansehen zu können, der zustimmend nickte und sich dann sein Bettzeug aus dem Schrank nahm. Tristan hatte schon seit Jahren sein eigenes Bettzeug hier, so oft wie er bei ihm schlief. Obwohl, in letzter Zeit waren die Übernachtungen sehr selten geworden, fiel Nick auf. Im nächsten Augenblick kam ihm ein anderer Gedanke. Eigentlich war die Gelegenheit perfekt, um Dans erste Bitte in die Tat umzusetzen. „Warum hast du in letzter Zeit eigentlich deine Wochenendtreffen mit Connor abgesagt?“
    Tristan runzelte kurz die Stirn, danach verdrehte er die Augen, bevor er sich auszog und ins Bett kam. „Lass mich raten... Dan hat dich angerufen.“
    „Ja. Also?“
    „Ich hatte keine Lust“, erklärte Tristan schlicht.
    Nick blinzelte irritiert. „Bitte? Du hattest keine Lust?“
    Tristan sah ihn kurz an und vergrub sich dann tiefer in seiner Bettdecke. „Ich war stinkssauer auf dich, wie du sehr wohl weißt, und hatte dementsprechend schlechte Laune, die ich nicht an Connor ablassen wollte.“
    Nick ließ sich keine weiteren Schuldgefühle einreden. Er hatte genug an seinen schon vorhandenen zu knabbern. „Ich weiß. Aber normalerweise gehst du genau dann immer zu Connor, selbst wenn es nur darum geht, dich bei ihm über Idioten wie mich auszukotzen.“
    „Du bist kein Idiot... na ja, jedenfalls nicht im Augenblick“, wehrte Tristan ab.
    Nick grinste belustigt. „Du meinst, wenn ich mir Mühe gebe, kann ich es morgen wieder sein?“ Tristan schob eine Faust unter der Decke hervor und drohte ihm amüsiert, was Nick leise lachen ließ, bevor er meinte, „Mal ernsthaft, Tristan, deine Familie macht sich Sorgen, weil du solange nicht mehr da warst. Gilt im Übrigen auch für mich. Dan sagte am Ende nur noch, ich solle gefälligst meinen Hintern wieder zu ihnen scheren, bevor sie ein Bild von mir an die Wand hängen müssten.“
    „Autsch“, meinte Tristan und verzog getroffen das Gesicht. „Das war mehr als deutlich.“
    „Hm“, machte Nick zustimmend und legte sich wieder hin. „Es wird wohl wirklich Zeit, mal wieder bei ihnen aufzuschlagen.“
    Tristan grinste schief. „Connor hat gefragt, ob ich am nächsten Wochenende mit ihm und Daniel campen gehe. Um ehrlich zu sein, hat er mir angedroht, nach Baltimore zu kommen, um mich zu fesseln und zu knebeln, wenn ich Freitag nicht bei ihm auf der Matte stehe.“
    Nick schüttelte amüsiert den Kopf, dann fragte er. „Ist das eine Einladung?“ Tristan nickte nur. „Ich werde Freitagnachmittag

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