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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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ich als Anwalt nie wieder einen Fuß auf den Boden gekriegt hätte, wäre das herausgekommen.“
    „Ich weiß“, murmelte Tristan.
    Nick seufzte leise, bevor er sagte, „Ich wäre eher in den Knast gegangen, als dich zu verraten, und auch das weißt du. Ja, du bist in der Nacht zu weit gegangen, aber diese Kerle hatten es verdient und damit basta.“
    „Danke, dass du für mich da warst.“ Tristan strich ihm über den Handrücken. Nick bekam eine Gänsehaut, zog seine Hand aber nicht weg. „Wenn du mir wegen Connor keinen Druck gemacht hättest, wer weiß, wo ich heute wäre.“
    „Ich werde immer für dich da sein“, erwiderte Nick schlicht und fragte sich gleichzeitig, wieso es sich plötzlich so völlig anders anfühlte, wenn Tristan ihn berührte. Er drehte seine Hand, so dass sie ihre Finger miteinander verschlingen konnten, was Tristan auch umgehend tat. Nick sah ihn an. „Verzeih mir, dass ich so dumm war. Ich wollte dir nie wehtun.“
    „Ich weiß“, wiederholte Tristan und lächelte, bevor er den Blick senkte und ihre Finger voneinander löste, um nach der letzten Kartoffelecke zu greifen.
    Nick zog den Teller weg. „Meine.“
    Tristan sah ihn kurz verdutzt an, im nächsten Moment blitzte der Schalk in seinen Augen auf. Nick wusste, was jetzt kam, denn genau darauf hatte er es mit dieser Aktion angelegt. Er grinste nur, als sich Tristans Augen verengten und schon im nächsten Moment rollten sie lachend und balgend durch das weiche Gras, wie sie es seit vielen Jahren taten, wann immer es darum ging, sich die besten Stücke von Grandma Charlies Fresspaketen zu sichern.

- 5. Kapitel -

    „Jetzt schlagen sie sich schon um die Kartoffelecken von Grandma Charlie, ich fasse es nicht.“
    Connor verdrehte die Augen und lachte, als Tristan ihm dafür nur die Zunge herausstreckte, während er selbst mit Kauen beschäftigt war. Nick hatte nicht gemerkt, wie hungrig er wirklich war, bis er mit Tristan vom Fluss zurück ins Lager gekommen war, wo Connor und Daniel gerade dabei gewesen waren, sich über eine Dose gebratener Hähnchenschenkel herzumachen.
    „Die Schuhe sind erstmal hin“, meinte Daniel mit Blick auf seine nassen Turnschuhe, die dicht am Lagerfeuer standen, während seine Jeans vor dem Zelt auf einer provisorischen Wäscheleine hing.
    „Was habt ihr zwei eigentlich getrieben, dass du mit nasser Hose und durchweichten Schuhen zurückkommst? Angezogen 'Hasch mich' im Fluss gespielt?“ Connor sah ihn grinsend an, was Nick ignorierte, weil er den Mund voll hatte.
    „Für dein Alter hast du erstaunlich viele schmutzige Gedanken, kleiner Bruder“, warf Tristan amüsiert ein und wich lässig einem Kartoffelchip aus, den Connor daraufhin nach ihm warf. „Daneben.“ Tristan lachte und zwinkerte ihm kurz zu, bevor er meinte. „Nick und ich haben Sachen angestellt, die du dir nicht einmal in deinen kühnsten Träumen vorstellen könntest, also versuch's erst gar nicht.“
    „Na holla“, stieg Connor auf die neckende Stichelei ein, während Daniel lachte und ihn dabei ansah. Nick verdrehte nur die Augen, was ihm von Daniel ein freches Augenzwinkern einbrachte. „Beichte mir bitte ein paar unanständige Details, großer Bruder. Vielleicht kann ich ja noch etwas von dir lernen.“
    „Ob das eine gute Idee ist?“, warf Daniel murmelnd ein, wofür er von Connor umgehend tadelnd angesehen wurde. „Was denn?“, fragte er daraufhin und lächelte seinen Freund unschuldig an.
    „Tze“, machte der und stöhnte, weil Daniel und Tristan natürlich anfingen zu lachen. Nick hatte nichts Anderes erwartet. „Ihr seid unmöglich.“
    Nick grinste und stellte den leeren Teller beiseite. Diese Bande war wirklich unmöglich, sobald sie erstmal in Fahrt war, und genau deswegen liebte er sie auch so. Seine Freunde. Und gleichzeitig auch seine Familie. Er konnte sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Es war schon irgendwie verrückt, dass gerade er, der seine Zukunft eigentlich als Einzelgänger und auf der Straße lebend vorgeplant hatte, heute ein Anwalt mit eigener Kanzlei war. Dass er das ohne Adrian nicht geschafft hätte, wusste Nick, aber ihm war ebenfalls klar, dass seine Freundschaft zu Tristan und dessen Familie ebenfalls einen Großteil dazu beigetragen hatte, um ihn nach und nach zu dem Menschen zu machen, der er heute war. Und dafür würde Nick ihnen ewig dankbar sein. Ohne Adrians Hilfe und ohne die Bennetts säße er heute im Knast oder wäre tot.
    „Sag mal, Tris, wieso bist du wegen

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