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Blind vor Wut

Blind vor Wut

Titel: Blind vor Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Thompson
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Eigenschaften erreichen werde.
    Ich steckte den Schlüssel in die Tür zur Nummer 6, doch sie war bereits aufgesperrt. Schließlich erwarteten sie ja einen Gast, Allen Smith, nicht wahr? Ich öffnete leise die Tür und trat ebenso leise ein.
    Ihre Kleidung lag verstreut auf einem abgewetzten Sofa; offenbar hatten sie sie in der Eile einfach fallen lassen. Liz hatte die Beine weit gespreizt, ein Fuß baumelte von der Bettkante, und sie hatte die Augen fest geschlossen, so als blicke sie in sich hinein auf eine ungeheure Freude.
    Steve zögerte ihr Vergnügen noch hinaus, zog sich langsam zurück, schob sich langsam wieder hinein. In den Pausen zwischen Rückzug und Eindringen war fast ihr ganzer Schambereich zu sehen, und ich bemerkte, dass er säuberlich rasiert war. Wie der von Mary Smith. Wie der jeder Hure.
    Dann schlang sie in einer plötzlichen Konvulsion Beine und Arme um ihn. Sie bog ihren Rücken durch und hob sich auf Hüften und Schultern, ihr ganzer Leib zitterte wild und versteifte sich dann. Und beide flüsterten sich obszöne Worte ins Ohr und versuchten so, ihren Orgasmus in noch größere Höhen zu steigern.
    »Brave Fotze. Brave Fickfotze.«
    »Besser als Arschfotze?«
    »Auch brave Arschfotze.«
    »Und blasen? Mundfotze?«
    »Alles ganz, ganz brav. Mund- und Arsch- und Fickfotze.«
    Endlich brachte ich ein Wort heraus; bis dahin hatte ich nichts sagen können. Ich war unfähig gewesen, mich auch nur zu rühren.
    Zu wissen, was einen erwartet, bereitet einen nicht gänzlich vor auf den Moment, in dem man das, was man erwartet hat, erblickt.
    »Ihr scheint fertig zu sein«, sagte ich. »Also zieht euch an, und kommt nach Hause.«

21.
    Weitere Aufzeichnungen von Dr. med. S. J. Hadley, Arzt und Chirurg.
    Lizbeth und Steve saßen mit vor Scham und Angst gesenkten Köpfen in meinem Büro, unfähig, mich anzuschauen. Da hatten wir etwas gemeinsam. Ich konnte ihnen ebenfalls nicht in die Augen sehen, hatte Angst, dass mir schlecht werden könnte, wenn ich es versuchte. Ich hatte mich im Sessel umgedreht, um mir ihren Anblick zu ersparen.
    Ich zögerte, suchte nach einem passenden Anfang für das, was ich zu sagen hatte, und entschied schließlich, dass ich mir zunächst am besten ein klares Bild der Situation verschaffte, und dazu mussten ein paar mehr oder weniger unbedeutende Fragen geklärt werden.
    »Ihr habt offensichtlich die Schule geschwänzt«, sagte ich über die Schulter hinweg. »Werden die Eltern nicht in solchen Situationen darüber informiert?«
    »Ja, Daddy …« – ein Flüstern.
    »Und warum – aber kürzen wir das ab«, erklärte ich. »Eure Mutter und ich sind nicht hier, wenn die Post kommt. Ihr habt die Benachrichtigungen, die für uns bestimmt waren, erhalten und unsere Unterschriften zur Bestätigung gefälscht. Richtig?«
    »Ja, Daddy …«
    »Ich weiß, dass dieser Bursche, Allen Smith, neu auf eurer Schule ist. Wie habt ihr euch so schnell mit ihm angefreundet?«
    »Nun, ähm, er ist ein unglaublich guter Schüler, und seine Mutter ist weiß, und sie haben eine wahnsinnig hübsche Wohnung, und … und …«
    »Kommt zur Sache!«
    »Das versuchen wir ja gerade«, meinte Steve. »Wir dachten, du würdest wollen , dass wir ihn kennenlernen. Du hast immer gesagt, wir sollen uns mit Leuten aus den besseren Gesellschaftsschichten anfreunden, und genau so einer schien er zu sein. Er hat …«
    »Schon gut«, unterbrach ich ihn streng. »Wie oft wart ihr in seiner Wohnung?«
    »Nur einmal. Ein einziges Mal.«
    »War noch jemand dabei?«
    »Nein – na ja, doch. Josie Blair – sie geht auch auf unsere Schule –, sie kam vorbei, als wir dort waren. Aber wir sind sofort gegangen.«
    »Also war Allen Smith niemals zusammen mit euch in einer Wohnung oder Unterkunft, abgesehen von seiner eigenen und diesem einen Besuch hier?«
    »Ja, Dad.«
    »Habt ihre beiden, du und Lizbeth, in seiner Wohnung einen Akt sexueller Intimität vollzogen? Analverkehr, um genau zu sein?«
    Brütende Stille. Lange. Lizbeth beendete sie, indem sie plötzlich in Tränen ausbrach. »Ach, Dad … Daddy! «
    »Habt ihr einen solchen Akt auch andernorts oder zu anderen Zeiten vollzogen, während dieser Bursche Smith anwesend war?«
    »Nein, Dad. Haben wir nicht.«
    »Ich bin froh, das zu hören«, sagte ich. »Dann kann es nur das eine Bild von euch in einer solchen Situation geben.«
    »B-Bild?«
    »Eine Fotografie. Ich habe ihn nicht erkannt, doch dieser Bursche Smith hat sie mir heute Morgen gebracht. Zusammen mit

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