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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Grund, an seinen Worten zu zweifeln.
    Von der Klinik fuhren sie zum Tatort am Bay Drive, um sich zusammen mit Duval noch einmal umzuschauen, bevor sie sich am nächsten Tag zur zweiten Besprechung der verschiedenen Polizeibehörden treffen würden.
    Duval stand auf dem Gehsteig und putzte sich die Nase.
    »Es gibt neue Informationen über Mord Nummer drei. Lindy Braun, die Barbesitzerin. Eine Nachbarin hat sich gemeldet. Sie war fast zwei Monate in England gewesen und wusste nichts von dem Mord, aber sie behauptet, sie hätte an dem Morgen jemanden gesehen, der zu Besuch gekommen ist.« Duval nieste. »Entschuldigung, Leute. Verdammte Kopfgrippe.«
    »Gesundheit«, sagte Sam.
    »Die Nachbarin?«, fragte Martinez.
    »Ja. Sie sagt, sie hätte eine rothaarige Frau gesehen. Sie könne aber nicht darauf schwören, dass es wirklich eine Frau war, denn sie trug eine Uniform mit Hose, und das Haar hätte eine Perücke sein können.« Duval putzte sich noch einmal die Nase. »Aber sie – oder er – trug eine große dunkle Brille und stieg aus einem schwarzen SUV mit getönten Scheiben, mit zwei Taschen in den Händen.«
    »Was für Taschen?«, fragte Sam. »Handtaschen oder Reisegröße?«
    »Ziemlich groß und schwarz, glaubt sie.«
    »War der Rotschopf allein?«, fragte Sam.
    »Die Frau hat jedenfalls nur sie – oder ihn – bemerkt.«
    »Weiß sie die Automarke? Hat sie sich das Kennzeichen des SUV gemerkt?«, fragte Martinez.
    »Warum hätte sie darauf achten sollen?«, fragte Duval.
    »Wenn sie sagt, dass diese Person zu Besuch kam – hat sie gesehen, wie sie tatsächlich bis zur Wohnungstür gegangen ist?«, fragte Sam.
    »Hat sie.« Duvals Stimme war heiser von seiner Erkältung. »Aber sie hat nicht gesehen, ob sie reingegangen ist.«
    »Das heißt, Lindy Braun ist vielleicht gar nicht an die Tür gegangen«, sagte Martinez.
    »Haben wir eine genaue Uhrzeit?«, fragte Sam.
    »Später Vormittag«, antwortete Duval. »Darauf würde ich mich aber nicht verlassen.«
    »Ist sie sich bei dem Datum überhaupt sicher?«, fragte Martinez.
    »Sie behauptet es«, sagte Duval.
    »Würde sie diesen Rotschopf wiedererkennen?«, fragte Sam.
    »Sie sagt, wenn sie das ganze Ding noch einmal sehen würde – Fahrzeug, Uniform, Perücke, Sonnenbrille, die Taschen in den Händen –, würde sie diese Person vielleicht am Gang erkennen.«
    »Am Gang?«, fragte Martinez.
    »Ja.«
    »Gab es da irgendetwas Besonderes? Hat die Person gehumpelt?«
    »Nichts so Auffälliges«, antwortete Duval. »Aber die Nachbarin meint, jeder habe eine ganz bestimmte Art zu gehen. Sie habe eine Studie darüber angestellt.«
    »Durchgeknallt«, tat Martinez die Sache ab.
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Sam.
    »Ich bin geneigt zu glauben, dass sie einen Rotschopf in Uniform gesehen hat«, sagte Duval.
    »Die eine verängstigte Zeugin sein könnte«, sagte Sam. »Wenn sie in die Wohnung gegangen ist.«
    »Oder die Rothaarige war Black Hole«, sagte Martinez.
    »Keine ähnlichen Sichtungen in Orlando oder Jupiter?«, vergewisserte sich Sam.
    »Doch, klar, jede Menge, ich dachte nur, das lasse ich weg«, bemerkte Duval trocken.
    Sie gingen ins Haus, um sich den Tatort noch einmal anzusehen, doch sie entdeckten nichts.
    Nichts Neues hier oder irgendwo sonst.
    Nur ein nicht identifizierter Rotschopf in Naples.

51.
    Der Puppenmacher arbeitete an einer poupée mit einem süßen Gesicht.
    Ursprünglich französisch, größer als die Puppen zuvor.
    Nicht so schlank wie Zoë Fox.
    Aber mit entzückenden himmelblauen Augen.
    In der Farbe ganz ähnlich wie die Kontaktlinsen der verstorbenen Miss Fox.
    Für einen kurzen Moment umklammerte die Hand das Skalpell ein bisschen zu fest.
    Nicht gut für die Beherrschung oder Genauigkeit.
    Entspannen.
    Durchatmen.
    Schon besser.
    Die Arbeit ging weiter.

52.
    Sam und Martinez fuhren für den Rest des Tages zurück aufs Revier. Duval blieb bei ihnen.
    Wieder kämmten sie jede einzelne Black-Hole-Akte durch, lasen und verglichen, kauten noch einmal die Arbeit der anderen Ermittlungsstellen durch – obwohl sie wussten, dass die anderen vermutlich dasselbe taten – und suchten nach dem einen winzigen Hinweis, den die Kollegen vielleicht übersehen hatten. Schließlich waren Cops auch nur Menschen und fehlbar, und die Opfer hatten jedes bisschen Entschlossenheit und Unermüdlichkeit verdient, das die Ermittler aufbringen konnten.
    Aber es gab nichts Neues.
    Sie überprüften die Details, was das Sehvermögen jeder einzelnen

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