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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Medikament eingegrenzt war – hätten ergeben, dass Beatriz Delgado vor ihrem Tod eine hohe Dosis Diazepam eingenommen hatte.
    Der Name des Medikaments war eines der wenigen Details, die der Öffentlichkeit noch nicht bekannt waren.
    Für Sam, Martinez und die anderen war es keine große Überraschung.
    Der Täter war mit hoher Wahrscheinlichkeit Black Hole.

*
    Um achtzehn Uhr erhielt Martinez Nachricht von Carlos Delgado, dass Felicia in eine Privatklinik in Aventura verlegt worden sei.
    »Er sagt, sie ist noch immer nicht vernehmungsfähig«, teilte Martinez nach dem Gespräch Sam mit. »Aber wir dürfen mit dem Chef der Klinik reden, einem Dr. Pérez. Ich überprüfe den Laden schon mal.«
    Sam rief Joe Duval an, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Dabei erfuhr er, dass Delgado sich mit Joe über den künftigen Wachschutz für seine Tochter beratschlagt hatte, da er gern seine eigene Rund-um-die-Uhr-Überwachung für Felicias Zimmer organisieren wollte.
    »Ich wollte dich eben schon anrufen«, sagte Duval. »Man kann es dem Burschen schlecht vorwerfen, dass er seine Tochter verlegen ließ, aber es bringt uns einer Vernehmung der Kleinen nicht gerade näher.« Er hielt einen Moment inne. »Meinst du, es könnte eine Vernebelungstaktik sein? Dass Dad glaubt, er hätte sie dort drüben besser unter Kontrolle?«
    »Wir fahren so bald wie möglich hin«, sagte Sam.

*
    Die Weston-Pérez-Klinik in der 190. Straße machte einen soliden, ordentlichen Eindruck. Dr. Eduardo Pérez erwies sich als freundlicher, eleganter Mann mit gepflegtem Spitzbart. Er äußerte seine Besorgnis um seine neue Patientin und erklärte, die Klinik sei stolz auf ihren eigenen hochmodernen Wachschutz; als Vater könne er jedoch verstehen, weshalb Delgado sich entschieden habe, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
    »Ist er jetzt bei Felicia?«, fragte Sam.
    »Nein«, antwortete Pérez. »Er hat sie für ein paar Stunden allein gelassen, um nach Hause zu fahren, zu duschen und sich umzuziehen.«
    Wenigstens hält er nicht rund um die Uhr Wache, ging es Sam durch den Kopf.

*
    Sie trafen sich mit Delgado in einem Warteraum.
    Er machte einen erschöpften Eindruck und entschuldigte sich, dass er noch keine Zeit gehabt habe, nachzusehen, ob er irgendwelche Zahlungen für Beatriz geleistet hatte.
    »Kein Problem«, sagte Sam und fragte ihn, ob ihm jemand eingefallen sei, der in letzter Zeit Kontakt mit Beatriz gehabt haben könnte. Delgado betonte noch einmal, sie hätten immer nur über Felicia gesprochen; Beatriz hätte keinen Grund gehabt, ihn über ihr tägliches Leben auf dem Laufenden zu halten.
    Sam wartete, als Delgado eine Flasche Evian aus einem kleinen Kühlschrank nahm.
    »Litt Ihre Frau bereits an dieser Phobie, als Sie sie kennengelernt haben?«, fragte er dann.
    »Warum fragen Sie?«, wollte Delgado wissen.
    »Ohne bestimmten Grund«, sagte Sam. »Wenn wir keine heiße Spur haben, stellen wir einfach mehr Fragen. Manchmal können Dinge, die bedeutungslos erscheinen, doch hilfreich sein.«
    »Nun ja, Beatriz’ Probleme waren damals noch nicht so extrem, aber es gab sie bereits«, sagte Delgado. »Als wir uns kennenlernten, trug sie bereits die Sonnenbrille, weil ihre Augen extrem lichtempfindlich waren. Ich fand das damals durchaus attraktiv, faszinierend sogar.«
    Seine Traurigkeit war jetzt fast spürbar.
    Beide Detectives nahmen sie wahr.
    »Hat sie Ihnen jemals anvertraut, was die eigentliche Ursache für ihre Phobie ist?«, fragte Sam.
    »Nie. Sie wollte nicht darüber reden.« Delgado nahm einen Schluck Wasser, stellte die Flasche auf den Tisch und erhob sich. »Und jetzt ist es zu spät.«
    »Hoffentlich nicht für Ihre Tochter«, sagte Sam.
    Delgado zögerte einen Moment.
    »Dr. Shrike sagte, Beatriz hätte mit Felicia ursprünglich zu Ihrer Frau gehen wollen, Dr. Grace Lucca, aber sie sei im Ausland gewesen. Vielleicht können wir es ja noch einmal versuchen, wenn Sie nichts dagegen haben. Was meinen Sie?«
    »Das kann ich nicht beantworten«, antwortete Sam. »Das müssten Sie mit meiner Frau selbst besprechen.«
    Macht die Frage nach Grace den Mann weniger verdächtig?, fragte sich Sam. Oder hatte er die Frage genau aus diesem Grund gestellt?
    Zynismus, die ganze Zeit, in diesem Job.
    Keine von Sams Lieblingseigenschaften.
    Unmöglich für einen Cop, sie zu vermeiden.

46.
    Bei der Probe an diesem Abend sang Billie Smith so wunderschön, dass sie einen seltenen Ausbruch von Applaus bei der Truppe

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