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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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und das war eines der Dinge, die ihn von allen anderen abheben, ihn erhöhen würden.
    Ihn zum Allerbesten machen würden.

48.
    Grace wachte seit ihrer Rückkehr aus Zürich früher auf, sodass sie und Sam ein bisschen willkommene Extrazeit zusammen hatten, während Joshua noch schlief und die Anforderungen des Tages noch nicht an ihnen zerrten.
    Es war spät gewesen, als Sam gestern Abend nach Hause gekommen war, in Gedanken noch immer ganz bei der armen Zoë Fox. Aber an diesem Dienstagmorgen wusste Sam, dass er nicht länger damit warten sollte, das Thema Felicia Delgado wieder zur Sprache zu bringen.
    »Ihr Vater hat mir gegenüber gestern angedeutet, dass er es begrüßen würde, wenn du dir das Mädchen mal anschaust, sobald sie wieder auf dem Damm ist. Zumal seine Frau sich ursprünglich an dich gewandt hat.«
    »Wie seid ihr denn darauf zu sprechen gekommen?« Grace runzelte die Stirn.
    »Er hat herausgefunden, dass du meine Frau bist«, erwiderte Sam. »Ich nehme an, er hat mich nur gebeten, dir das auszurichten.«
    »Sehr unangebracht«, bemerkte Grace.
    »Das habe ich ihm auch gesagt. Aber wenn du und Magda das Gefühl habt, dass du die richtige Therapeutin für Felicia bist …« Er hielt einen Moment inne. »Du verfügst schließlich über eine ganz besondere Erfahrung.«
    Das altbekannte Grauen landete mit einem fast spürbaren Aufprall wieder zwischen ihnen. Cathys entsetzliche Zeiten kehrten in ihr Bewusstsein zurück.
    Es war nicht dasselbe, aber trotzdem …
    »Ich wollte nur nicht, dass es für dich aus heiterem Himmel kommt«, sagte Sam. »Und auch wenn ich in mancher Hinsicht wünschte, es wäre anders, weiß ich doch, dass niemand besser qualifiziert ist, Felicia Delgado zu helfen, als du.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir dafür dankbar sein soll oder nicht«, sagte Grace.
    Sam nickte. »Ich weiß, was du meinst.«

49.
    Duval rief früh an, um Sam und Martinez auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen.
    Zoë Fox’ Arbeitsort hatte ihnen einen Funken Hoffnung gegeben, dank des ausgeklügelten Videoüberwachungssystems in Aventura.
    Wenn Black Hole ein Kunde von Zoë gewesen war oder sie verfolgt hatte, könnte er auf den Videoaufnahmen zu sehen sein, die in den Tagen vor ihrer Ermordung – oder an diesem Tag selbst, wenn sie sehr viel Glück hatten – aufgenommen worden waren. Selbst wenn die Opfer nicht zufällig waren, selbst wenn Zoë Fox im Voraus ausgewählt worden war oder auf einer Art Liste stand, schloss das nicht aus, dass der Mörder sie an ihrem Arbeitsplatz beobachtet oder unter irgendeinem Vorwand angesprochen hatte. Das hieß, jeder, der auf den Videoaufnahmen auch nur entfernt verdächtig aussah, könnte auf seinem Weg durch die Mall zu einem der Parkplätze zurückverfolgt werden. Vielleicht sogar bis zu seinem Wagen.
    Es würde allerdings dauern.
    »Ich würde mir für unsere eigene Ermittlung gern die Unterlagen von Shade City ansehen«, sagte Sam.
    »Große Sonnenbrillen gibt’s überall«, sagte Duval. »Sehr angesagt, falls es dir noch nicht aufgefallen ist.«
    »Verdammt weit hergeholt«, sagte Martinez.
    »Hat jemand eine bessere Idee?«, fragte Sam.

50.
    18. Mai
    Am Mittwochvormittag rief Carlos Delgado an, um ihnen zu sagen, Felicia sei aus ihrem halb katatonischen Zustand zu sich gekommen und prompt hysterisch geworden. Jetzt habe man sie erst einmal ruhiggestellt.
    Polizeibeamte aus North Miami Beach überprüften die Aufnahmen der Überwachungskameras aus Aventura. Kundendetails von Shade City würden sie jedoch in deren Zentrale einholen müssen.
    Nichts konnte Sam und Martinez davon abhalten, sofort zu der Klinik zu fahren, wo Dr. Pérez eine Besprechung unterbrach, um ihnen zu bestätigen, dass seine Patientin noch immer nicht vernehmungsfähig sei.
    »Hat sie noch etwas gesagt, bevor Sie sie ruhiggestellt haben?«, fragte Sam.
    Pérez schüttelte den Kopf. »Sie hat nur wirres Zeug geredet.«
    »Manchmal kann es selbst in diesem Zustand von Bedeutung sein, weil …«, setzte Martinez an.
    »Miss Delgado hat nichts gesagt«, schnitt der Arzt ihm das Wort ab.
    »Wir versuchen nur, unsere Arbeit zu tun, Doktor«, sagte Martinez.
    »Wir wollen Felicia Delgado helfen, indem wir das tun, was sie am dringendsten braucht.«
    »Und das wäre?«, fragte Pérez.
    »Den Mörder ihrer Mutter zu finden.«
    »In Ordnung.« Pérez nickte. »Sie haben meine volle Kooperation, sobald es dem Mädchen wieder besser geht.«
    Weder Sam noch Martinez hatten einen

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