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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Frau betraf, fanden aber nichts von Bedeutung. Arlene Silver hatte eine Lesebrille benutzt und Lindy Braun aufgrund ihrer Kurzsichtigkeit Kontaktlinsen getragen. Amelia Newtons Sehschärfe war hundertprozentig gewesen, einer kürzlichen Augenuntersuchung zufolge; die Details hatten sie in einem Ordner bei ihr zu Hause gefunden. Zoë Fox hatte ebenfalls keine Sehprobleme gehabt, auch wenn sie manchmal auffallend blaue Kontaktlinsen getragen hatte, um ihre eher blassblauen Augen zu betonen. Beatriz Delgado hatte Augenprobleme ganz anderer Art gehabt.
    Drei der Opfer waren braunäugig, zwei blauäugig.
    Augen.
    Die drei Männer strengten sich an, dachten über den Tellerrand hinaus, gingen Altbekanntes noch einmal durch.
    Alle Frauen durchaus wohlhabend oder gut situiert.
    Offenbar gab es jedoch keine weitere Verbindung zwischen ihnen.
    Es sah immer mehr danach aus, als hätten sie es mit Zufallsopfern zu tun.

*
    Sie erörterten, was die angebliche Sichtung des Rotschopfs in Naples zu bedeuten haben könnte, während die Detectives in North Miami Beach bereits eifrig dabei waren, die Nachbarschaft noch einmal abzuklappern.
    »Was hätte die Rothaarige – falls es eine Frau war – denn in diesen Taschen bei sich tragen können?«, überlegte Sam. »Hat die Nachbarin gesagt, ob sie schwer aussahen?«
    »Nein«, antwortete Duval.
    »Vielleicht waren Bibeln darin.« Martinez war wieder bei dem archaischen Bestrafungsthema. »Vielleicht wurden sie von Tür zu Tür verkauft.«
    »Gibt es das überhaupt noch?«, fragte Sam.
    »Vielleicht war der Rotschopf bloß eine Freundin, die vorbeigeschaut hat«, überlegte Martinez.
    »Nur dass eine Freundin sich gemeldet hätte«, sagte Sam.
    »Es könnten Muster gewesen sein«, meinte Duval. »Tapeten oder Farbtafeln.« Er nahm sich vor, sich umzuhören, ob Lindy Braun eine Renovierung geplant hatte.
    »Oder irgendeine andere Veränderung?«, sagte Martinez.
    »Persönliche Fitnesstrainer tragen Geräte bei sich«, sagte Duval.
    »Und Schönheitspfleger«, sagte Sam. »Und Maniküristen.«
    Er dachte wieder an das Aceton.
    »Ich glaube, die nennt man heutzutage Nageltechniker«, warf Duval ein und fügte, als er Martinez’ Miene sah, hinzu: »Viele Frauen in meiner Familie.«
    »Das heißt, wir behalten das alles erst einmal für uns?«, fragte Sam.
    Duval schüttelte den Kopf. »Die Pressemitteilung geht in diesem Moment auf die Webseite des Sheriffs von Collier County. Die Öffentlichkeit wird um Mithilfe bei der Identifizierung einer Person gebeten, um sie aus den Ermittlungen ausschließen zu können. Das Übliche.«
    »Wenn der Rotschopf unser Täter ist«, sagte Martinez, »sind die Haare mit Sicherheit eine Perücke.«
    Sam wandte sich zu seinem PC um, tippte »mobile Schönheitstherapeuten Miami« ein und grinste, als er auf den Monitor schaute. »Hätte ich mir denken können. Jede ›Masseuse‹ im gesamten Bezirk.«
    »Vielleicht war unser Rotschopf auch eine«, bemerkte Duval.
    »Das grenzt es mit Sicherheit ein«, sagte Martinez säuerlich.
    Sam tippte »Zu Hause Nageltechniker Miami« ein, druckte die Liste aus, führte dieselbe Suche für Naples und Fort Lauderdale durch und verglich die Ausdrucke.
    »Hier gibt es einen Laden, der überall auftaucht. Nennt sich ›Hübsch zu Hause‹«, sagte er. »Könnte einen Versuch wert sein, da mal nachzuhaken.«
    »Um den Rotschopf zu finden, meinst du?« Martinez war skeptisch. »Ohne ein Foto zur Identifizierung? Lediglich mit der Information, dass es sich um eine Rothaarige mit zwei Taschen und einem schwarzen SUV handelt?«
    »Hast du was Besseres?«, fragte Sam. »Sollen wir hier seelenruhig auf dem Arsch sitzen bleiben, während Black Hole das nächste Opfer anvisiert?«
    »Nein. Hast ja recht, alter Junge«, erwiderte Martinez.

53.
    19. Mai
    David hatte bis zum späten Mittwochabend gewartet, bevor er das Thema wieder zur Sprache brachte, und Mildred hatte um eine letzte Nacht gebeten, bevor sie ihre Entscheidung fällte.
    Am Donnerstagmorgen, als David aufwachte, war sie nicht im Haus.
    In der Küche fand er eine Notiz.
    Wenn wir einen Hund hätten, würde ich ihn ausführen.
Da wir keinen haben, führe ich mich selbst aus.
Mach dir keine Sorgen, alter Mann.
    Es war elf, als Mildred wiederkam.
    »Mein Gott, Frau, ich wäre bald die Wände hochgelaufen«, sagte David.
    »Hast du meine Nachricht denn nicht gesehen?«
    Sie sah frisch aus, kräftig, besser denn je, seit diese ganze Geschichte angefangen hatte.
    »Doch,

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