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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Smiths und L. Smiths in Jacksonville angerufen, war bei den meisten aber nicht weitergekommen und hatte bei mehreren anderen eine Nachricht hinterlassen mit der Bitte, sich bei ihm zu melden.
    Danach war er mit Grace und Joshua zum Shoppen und zum Mittagessen im Heavy Burger in Aventura gefahren, bevor er die beiden zu Hause absetzte und noch einmal zurück zum Delgado-Tatort fuhr, um sich mit Martinez zu treffen. Der Samstagnachmittag war am besten geeignet, um sich noch einmal in der Nachbarschaft umzuhören – aber drei Stunden später hatte sich am Bay Drive noch immer nichts Neues ergeben.
    Keine Sichtungen geheimnisvoller Rotschöpfe mit Taschen oder schwarzen SUVs. Nicht eine einzige brauchbare Erinnerung hatte sich in den Köpfen der Nachbarn des Opfers festgesetzt. Und noch immer gab es keine ihnen bekannten Freunde von Beatriz Delgado, mit denen sie reden könnten.
    Ebenso wenig hatten sie von irgendwelchen Freundinnen von Felicia gehört, die Neues über die kranke und trauernde Jugendliche erfahren wollten. Felicia schien niemanden zu haben außer ihrem Vater, sodass Sam mehr Mitleid mit dem Mädchen hatte als je zuvor.
    Es war ein elendes, erbärmliches Leben für sie gewesen, schon vor dem Tod ihrer Mutter.

*
    Sie gingen auf ein paar Bier in Danny’s Bar. Sam versuchte es noch einmal bei Billies Nummer, erreichte aber wieder nur die Voicemail. Dann rief er Linda Morrison an, die aber auch noch nichts gehört hatte und wegen der Inszenierung allmählich nervös wurde.
    »Was wird denn aus eurer Aufführung, wenn die Sängerin der Titelrolle spurlos verschwindet?«, fragte Martinez.
    »Ich hoffe noch immer, dass Billie zur Probe am Montag wieder da ist«, sagte Sam. »Wenn nicht … ich weiß auch nicht, wie es dann weitergehen soll.«
    »Ihr habt keine Ersatzleute?«
    »Doch, schon. Am Donnerstag hat eine der anderen Frauen die Rolle gesungen, aber sie ist ein Sopran.«
    »Und das ist nicht gut?«
    »Das ist gar nicht gut. Carmen ist eine Rolle für einen Mezzosopran«, sagte Sam. »Aber gelegentlich wird sie auch von einem Sopran gesungen, deshalb wäre es nicht unmöglich.«
    Martinez gähnte. Oper war nicht sein Ding, auch wenn er sich ins Theater schleppen würde, wenn Sam auftrat; schließlich waren sie gute Kumpel.
    Sam zückte noch einmal sein Handy und scrollte die Fotos durch, bis er zu den Bildern mit den Vertiefungen auf dem Fußweg vor Billies Wohnung gelangte.
    »Was meinst du, woher die stammen könnten?«, fragte er Martinez.
    Der zuckte die Schultern. »Könnte alles Mögliche sein.«
    »Danke, sehr hilfreich«, sagte Sam.
    Martinez schaute noch einmal genauer hin. »Ein Gehstock vielleicht, oder ein Gartenwerkzeug.«
    Sam nickte. »Ich dachte auch an einen Gehstock.«
    »Und?« Martinez nahm einen Schluck Bier. »Das ist kein Tatort, Mann. Deine Bekannte hat sich vermutlich ein paar Tage freigenommen und nicht an dich und die anderen gedacht.«
    »Wenn sie nicht die Titelpartie in einer Oper singen würde, würde ich dir das vielleicht abnehmen.«
    »Lampenfieber?«, überlegte Martinez.
    »Möglich«, räumte Sam ein.
    »Du hast doch gesagt, dass sie nicht besonders selbstsicher war, als sie zum Üben zu dir nach Hause gekommen ist.« Martinez hielt inne. »Und du hast gedacht, sie hätte es auf dich abgesehen.« Er grinste. »Du hast ’ne lebhafte Fantasie, alter Junge.«

*
    Larry Smith, Billies Vater, rief Sam um zehn nach acht an.
    Sie tauschten sich kurz über die wichtigsten Neuigkeiten aus; dann kam Sam zur Sache und erzählte seinem alten Schulfreund vom Verschwinden seiner Tochter.
    »Ach, weißt du, Billie lebt manchmal nach ihren eigenen Gesetzen.« Larry klang eher ironisch als beunruhigt. »Sie ist schon früher tagelang verschwunden, ohne jemandem Bescheid zu geben, deshalb würde ich mir keine großen Sorgen machen.«
    »Ich weiß, dass sie Unterricht an der Lincoln Park Music School nimmt«, sagte Sam, »und ich weiß, dass sie gekellnert hat, aber ich weiß nicht, wo. Es wäre gut zu wissen, ob sie zur Arbeit erschienen ist. Wo kann ich sie finden?«
    »Angeblich arbeitet sie in einer Bar in der Nähe der Schule, aber ich kenne den Namen nicht.« Larry hielt einen Moment inne; dann fuhr er fort: »Ich weiß allerdings, dass die Carmen ihr viel bedeutet. Deshalb werde ich Jill erst einmal nichts davon sagen, okay? Du weißt ja, wie Mütter sein können.«
    »Vielleicht weiß Jill irgendetwas«, sagte Sam.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Larry. »Tu mir einen

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