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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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ein paar Tricks gelernt, wie man mit Augenblicken der Anspannung umging und verräterische körperliche Reaktionen in den Griff bekommen konnte.
    Er verlangsamte seine Atmung, konzentrierte seine Gedanken, blickte Toni an.
    »Ich hätte gerne ein Glas Wasser«, sagte er.
    »Oder Tee, sagten Sie«, sagte die andere Frau.
    Es bestand Ähnlichkeit zwischen ihnen, stellte Sam fest, aber die fremde Frau war größer und derber als Toni. Ihr langes dunkles Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    »Sam ist der Detective, der in der Operntruppe singt«, sagte Toni. »Ich habe dir von ihm erzählt, erinnerst du dich?«
    Sie warnte ihre Schwester, nahm Sam an.
    »Hallo«, sagte die andere Frau. »Ich bin Kate Petit.«

103.
    »Setz dich doch«, sagte Mildred. »Du machst mich schon wieder ganz nervös.«
    »Entschuldige«, murmelte David.
    Sie warteten noch immer auf die Polizei und auf Dr. Adams. David ging im Zimmer auf und ab, öffnete immer wieder die Tür und spähte den Korridor hinauf und hinunter, als würden sie dadurch schneller kommen.
    Wenn sie nicht bald auftauchten, würde er selbst losziehen, sich George Wiley schnappen und eine Festnahme als Zivilperson vornehmen, wenn es sein musste. David bereute nur, den Kerl nicht schon eher durchsucht zu haben. Dann hätte er jetzt dieses Instrument als Beweisstück.
    »Bitte«, sagte Mildred.
    »Okay«, seufzte David.
    »Nicht auf den Stuhl. Ich brauche dich näher bei mir, alter Mann.«
    David atmete entnervt aus, setzte sich auf die Bettkante, ergriff Mildreds Hände und umklammerte sie fest. »Es ist nur … die Vorstellung, dir könnte jemand etwas antun, macht mich verrückt.«
    »Ich weiß. Aber es geht mir gut. Zumindest hoffe ich, dass mein Auge …«
    David warf wieder einen Blick zur Tür. »Wenn ich wüsste, wo Adams steckt, würde ich selbst losgehen und ihn holen.«
    »Er wird gleich hier sein.« Mildred schüttelte den Kopf. »Es ist seltsam. Als ich Dr. Wiley und diesen anderen jungen Arzt kennengelernt habe …«
    »Dr. Merriam«, erinnerte David sie.
    »Ja, richtig. Sie waren beide so nett, haben sich so sehr bemüht, mich zu beruhigen. Aber dann, am Nachmittag, als Dr. Wiley noch einmal nach mir gesehen hat, war ich mir bei ihm nicht mehr so sicher.«
    »Davon hast du mir gar nichts gesagt.«
    »Weil ich schon wegen Dr. Adams so einen Aufstand gemacht hatte. Ich wollte nicht, dass du denkst, ich entwickle mich zu einer alten Zimperliese.« Sie hielt Davids Hand fest. »Du weißt, dass er mich nur deshalb am Auge getroffen hat, weil ich ihn weggestoßen habe, sodass er gestolpert ist? Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich als tätlicher Angriff gilt.«
    Davids Augen verengten sich hinter seiner Brille. »Denk daran, warum du ihn weggestoßen hast, Mildred.«
    »Weil ich dachte, er würde mir mit diesem Instrument ins Auge stechen …« Sie schauderte. »Weil er nicht damit aufgehört hat, als ich ihn dazu aufgefordert habe. Und er hat mir gesagt, ich solle nicht albern sein.« Ihre Miene verhärtete sich. »Er hat es zweimal gesagt, und sein Tonfall hat mir nicht gefallen.« Sie holte tief Luft. »Und dann hat er mich eine dumme Frau genannt, nachdem ich ihn weggestoßen hatte …«
    »Schon gut«, sagte David zu ihr. »Ich wollte dich nicht wieder aufregen, aber du musst jetzt nicht so tun, als ob du seine Strafverteidigerin wärst, und sagen, du seist dir nicht sicher, ob es ein tätlicher Angriff war.«
    »Nein«, sagte Mildred. »Da hast du völlig recht.«
    Sie saßen einen Moment schweigend da.
    »Meinst du, er hatte wirklich vor, irgendwas mit meinem Auge anzustellen?«, fragte sie. »Ich meine, er hatte zwar dieses Instrument in der Hand, aber vielleicht war es ja gar nichts, was er mir ins …« Sie brach ab, auf einmal von Übelkeit übermannt.
    »Hey.« David berührte ihre Wange. »Denk gar nicht daran.«
    »Nein«, sagte Mildred. »Lieber nicht.«

104.
    Martinez hatte Sams Nachricht abgehört und zurückgerufen, aber jetzt schaltete sich bei Sams Handy die Voicemail ein.
    Martinez dachte fünf Sekunden darüber nach, dann rief er Grace zu Hause an.
    »Ich bin froh, dass du anrufst, Al.« Es war Viertel vor zehn, und sie saß mit Woody, dem Hund des Hauses, im Wohnzimmer auf der Couch. »Ich wollte dich auch schon anrufen, aber dann dachte ich, du bist bestimmt mit Sam unterwegs.«
    »Im Moment nicht.«
    »Ist er nicht mit dem Fall beschäftigt?«, fragte Grace.
    »Soviel ich weiß nicht. Aber er hat mir eine Nachricht bezüglich einer

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