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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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Schulter.
    „Eh, dafür kann sie nicht backen“, bemerkte Patrick lässig und schob sich ein Stück Baguette in den Mund.
    Kelly sah erst ihn und dann Marlene und Heidi lauernd an. „Ich vergesse immer wieder, wie durchtrieben du bist, Pat.“
    „Nicht durchtrieben, nur vorausschauend. Und hilfsbereit, hm?“
    „Was meinst du damit, Kelly?“, fragte Heidi.
    Die junge Frau legte ihre Gabel weg und stützte das Kinn auf ihre gefalteten Hände. „Patty spielt mehr schlecht als recht darauf an, dass es meinem Laden an eigenen, und damit meint er hausgemachten, Desserts fehlt. Wir kaufen dazu, aber unser üblicher Lieferant ist noch für drei Wochen in den Sommerferien. Italiener, du verstehst schon.“
    „Hey!“, rief Dante und warf ein Stück Zucchini nach ihr. „Nichts gegen meine Landsleute!“
    „Du würdest auch sechs Wochen Ferien machen, wenn du könntest“, sagte Patrick süffisant. „Deine liebe Mamma und die vier Schwestern besuchen.“
    „Vergiss die sieben Nichten und Neffen nicht, und die lieben Tanten und Onkel“, feixte Sean.
    Dante stöhnte. „Ich lade euch nie wieder auf den Familiensitz ein. Das hat man davon!“ Er wandte sich Heidi und Marlene zu. „Alles, was mir geblieben ist, sind der geplünderte Weinkeller und ein paar Käserinden von meinen Parmesanvorräten.“
    Die ganze Runde lachte, sogar Thomas rang sich ein Lächeln ab.
    „Also?“, fragte Kelly nachdem Phil die Weingläser aufgefüllt hatte. „Wollen wir Patricks doch sehr transparentem Kuppelversuch nachgeben?“
    Heidi starrte sie mit offenem Mund an, und auch Marlene konnte kaum glauben, was sie da hörte.
    „Meinst du das ernst? Aber … du kennst uns doch gar nicht.“
    „Noch nicht, aber ich möchte euch gerne kennen lernen. Patty hat uns mit seinen Erzählungen über deine Kuchen neugierig gemacht“, erwiderte Kelly schulterzuckend. „Und für Heidi haben wir auch einen Platz. Gutes Service-Personal können wir immer brauchen.“
    „Das ist wirklich wahnsinnig lieb, aber …“ Marlene schluckte um den Kloß in ihrem Hals, „das können wir nicht annehmen. Ihr tut schon so viel für uns.“
    Auch Heidi, die sonst selten Probleme damit hatte, Gefälligkeiten anzunehmen, wand sich unter der gesammelten Aufmerksamkeit ihrer neuen Bekannten. „Sie hat Recht. Außerdem hast du Marlenes Sachen noch nicht mal gekostet, Kelly.“
    „Na gut, dann kommt am Montag zum Probearbeiten vorbei“, meinte diese mit auffordernd hochgezogenen Augenbrauen. „Wir haben eine ganz passable Küche und können Backzeug von meinem Onkel ausleihen.“
    Heidi kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Klingt zu schön um wahr zu sein.“
    „Pfff, schön ist daran gar nichts. Es wird hektisch, eng und laut sein, und wir haben mindestens einen Grabscher im Servicebereich.“ Kelly lehnte sich vor und hielt ihnen ihr Weinglas zum Anstoßen hin. „Aber ich biete einen anständigen Stundenlohn und Ablenkung von eurem Ärger.“
    Das, noch mehr als die Aussicht, nicht arbeitslos herumsitzen zu müssen, war das Zünglein an der Waage. „Klingt toll“, lächelte Marlene. „Solange du versprichst mich nicht zu nehmen, wenn dir meine Arbeit nicht passt.“
    Kelly zögerte nicht eine Sekunde. „Abgemacht.“
    Sie toasteten sich zu und die Männer applaudierten. Patrick sah unerträglich zufrieden mit sich selbst aus, beinahe wie eine Katze, die in den Sahnetopf gefallen war, aber Marlene konnte es ihm kaum verübeln. Er hatte es gut gemeint, und es schmeichelte ihr, dass er sie seiner Freundin empfahl.
    „Du bist unmöglich“, tadelte sie ihn leise. Unter dem Tisch drückte sie seine warme Hand. „Dankeschön.“
    Er drehte die Hand herum, so dass sich ihre Handflächen berührten und die Finger ineinander verflochten. Sein schalkhaftes Lächeln ließ Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen. „Bedank dich erst, nachdem du ein paar Tage für Kelly gearbeitet hast. Sie tut nett, aber in Wahrheit ist sie eine knallharte Geschäftsfrau.“
    „So wie wir alle“, konterte diese unbekümmert und lachte über die entsetzten Gesichter der Männer. „Nur ein Scherz, Ladys.“
    Ein empörter Aufschrei ertönte, und es brach eine kleine Essenschlacht mit dem übriggebliebenen Baguette aus. Marlene nahm ihren Teller und drückte sich gegen Patricks Seite. Gerettet war sie damit aber nicht; anscheinend wussten die anderen, dass er nicht so benachteiligt war, wie sie geglaubt hatte, denn sie beschossen ihn gnadenlos. Patrick traf in der Tat mindestens

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