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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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kleinen Privathafen etwas außerhalb der Stadt war eine laute, überraschend überschwängliche Angelegenheit. Schon nach wenigen Momenten erkannte Marlene auch warum: Es herrschte ein akuter Damenmangel, sodass Patricks Freunde, allesamt attraktive, beruflich anscheinend sehr erfolgreiche Männer in den besten Jahren, ihr Erscheinen mit Freude begrüßten.
    „Willkommen auf der Aloha Maui “, sagte der Besitzer der Yacht, ein langhaariger, schlaksiger Typ, breit lächelnd. „Ich bin Sean, und die zwei da hinten am Pier heißen Thomas und Dante.“ Auf seinen Wink hin kamen die beiden gemächlich auf sie zugeschlendert. Marlene und Heidi murmelten eine Erwiderung und hoben die Hände zum Gruß. „Irgendwo auf dem Schiff müssten sich auch noch Marco und Phil rumtreiben. Sie wollten nach deinem Anruf keine Zeit verlieren, Pat.“
    „Ist Ethan heute dabei? Er wollte sich melden, aber noch habe ich nichts gehört.“
    „Ich glaube nicht. Gestern sah es nach einem Week-Ender aus.“
    „Er hätte sich nicht meinetwegen frei nehmen sollen“, seufzte Patrick und fummelte an der Schlaufe seines Blindenstocks herum. „Das ist meine Schuld. Schon wieder.“
    Sean klopfte ihm auf die Schulter. „Du weißt doch, wie er ist. Er war neugierig auf deine neue Bekanntschaft und hat mir kurz vorher noch unter die Nase gerieben, dass er sie als erstes sieht. Spannender als Übernahmeverträge vorzubereiten ist es allemal.“ Er zwinkerte Marlene zu, die vor Verlegenheit rot anlief. „Wenn es um hübsche Frauen geht, wird für uns glücklose Teufel alles andere automatisch unwichtig.“
    „Sean“, warnte Patrick und legte Marlene den Arm locker um die Schultern, „vergraul sie nicht gleich wieder. Die zwei haben heute schon genug mitgemacht.“
    Seans joviale Miene wurde ernst. „Ja, ich hab’s mitbekommen. Ein schöner Mist ist das. Ich dachte, das hätte letztes Mal ein Ende gefunden.“
    Marlene sah Sean erwartungsvoll an  – die Neugier brannte regelrecht in ihr – aber er hob die Hände und schüttelte entschuldigend lächelnd den Kopf.
    Patrick drückte kurz Marlenes Arm, dann ließ er sie los. „Besser, ich regle schnell alles, dann haben wir nachher Ruhe.“
    „Okay. Sorry, dass ich euch Ladys nicht auf das Boot begleite, aber Pat hat eine helfende Hand nötiger als ihr. Die zwei Blödmänner da hinten werden euch mit raufnehmen.“
    „Reib’s mir noch rein“, grummelte Patrick gutmütig. „Und jetzt beweg dich, ich habe besseres zu tun, als mit dir Zeit zu verschwenden.“
    „Wartet auf Tom und Dante“, sagte Sean noch einmal. „Wenn ihr euch die Füße brecht, sind sie schuld – und sie sind gut versichert, da bekommt ihr die besseren Behandlungen.“
    Marlene schüttelte den Kopf über das Gehabe der beiden und sah zu, wie Sean Patrick unkompliziert über die leicht schwankende Gangway half. Patrick sah nicht so aus, als hätte er wirklich Hilfe gebraucht, aber es sprach für seine Freunde, dass sie so auf ihn aufpassten. Außerdem vermutete sie, dass Sean bei der Besprechung mit dabei sein wollte, aus welchem Grund auch immer.
    „Hey, ich helfe gerne“, sagte einer der herankommenden Männer charmant. Sein leichter, italienischer Akzent, sowie seine schwarzen Haare und dunklen Augen legte nahe, dass das Dante sein musste. Er war etwas kompakter als die anderen Männer und hatte beeindruckende Muskeln, die er ganz sicher nicht vom Pizzateig walken bekommen hatte. „Heidi, Marlene, sehr erfreut.“ Er bot Heidi seinen Arm an. „Komm, wir wollen langsam los, die Nachmittagssonne mitnehmen.“
    Heidi akzeptierte mit einem breiten Lächeln. „Alles klar, aber ich warne dich. Ich war mit zwölf das letzte Mal auf einem Boot und habe keine Ahnung, ob ich seekrank werde oder nicht.“
    Er lachte. „Du wirst es rausfinden, bella . Ich bin übrigens Dante, Seans rechte Hand an Bord. Wenn du Fragen hast, ich weiß alles. So, und jetzt über die Schwelle … Achtung, das ist eine echte Stolperfalle, vor allem mit diesen Schuhen. Ich sage Sean schon seit Monaten, er soll die Gangway austauschen, aber hört er auf mich?“
    Marlene lächelte innerlich über Dantes Geplapper; Heidi hatte auf Männer häufig diese Wirkung.
    „Du bist also Pattys neue Flamme“, sagte der andere, Thomas, unvermittelt und erschreckte sie so ordentlich.
    Marlene atmete tief durch. „Patty?“, fragte sie unsicher.
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin gerne ätzend.“
    Das glaubte sie ihm unbesehen, und das lag nicht

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