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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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Heidi.
    „Aber … ?“
    „Aber  …“, sie holte tief Luft, „aber dann sind wir abhängig davon, dass wir uns verstehen. Bei uns beiden hatte ich am Anfang auch Angst, erinnerst du dich?“
    „Aber es ging gut.“ Marlene lächelte. „Und das wird es mit Kelly auch. Sie will sich nicht einmischen und sie will uns nicht verdrängen oder den Laden schließen. Sie ist keine Konkurrenz für uns. Jeder behält seinen Bereich, genau so, wie du es immer wolltest. Das klappt, ganz bestimmt.“
    „Aber was, wenn wir uns mal so richtig streiten?“
    „Dann streiten wir uns eben. Patrick hat mir erzählt, dass sie alle paar Monate ein Treffen haben und sich quasi aussprechen, wenn sie wegen irgendwas genervt sind. Verrückt, was? Aber es scheint zu funktionieren.“
    „Hm.“ Heidi zuckte halbherzig und sichtlich niedergeschlagen mit den Schultern.
    Marlene stellte ihren Topf beiseite und nahm stattdessen ihre Hand. Sie gab prompt Mehl und klebriges Zeug weiter, aber das war ihr gerade herzlich egal. „Hör mal, entweder du stehst dahinter, oder nicht. Wenn du das nicht machen möchtest, machen wir es nicht. Ich will nicht, dass es dir dabei schlecht geht. Es ist auch dein Laden, Süße.“
    „Aber du möchtest es unbedingt“, gab Heidi zu bedenken. „Du vertraust ihnen.“
    „Und du nicht? Ethan würde uns dann managen und er ist einer der besten–“ Marlene hielt inne, als ihr der wahre Grund für Heidis Zögern klar wurde. „Ah.“
    Heidi wich ihrem Blick aus. „Mach kein Drama draus, okay?“
    „Habt ihr euch gestritten?“
    „Nein!“ Genervt warf Heidi den Wischlappen ins Waschbecken. „Aber es ist … komisch.“
    „War es das nicht immer?“ Marlene klaubte ein paar kandierte Minzblätter aus ihrem Glas und begann, die Torte damit zu dekorieren. „Was ist passiert? Hat er keine Lust mehr? Oder du?“
    „Lass uns heute nicht drüber reden, ja?“ Flehend sah Heidi Marlene an. „Ich will den anderen die Party nicht mit schlechter Stimmung verderben.“
    „Okay, wie du meinst. Aber Mitte des Monats will Kelly unsere Antwort haben. Denk drüber nach, ja?“ Marlene seufzte, als Heidi ihre Wange mit einem knallroten Kussabdruck verzierte.
    „Mache ich. Danke, Süße.“
    „Mädels!“, brüllte Kelly über den Lärm der Küche. „Wenn ihr noch duschen wollt, tut es jetzt! In zwanzig Minuten bin ich dran!“
    „Sind schon unterwegs!“, riefen sie zurück und brachen in leicht überdrehtes Kichern aus.
    Sie wechselten sich beim Duschen ab und halfen sich anschließend mit Make-up und der Frisur. Marlene schminkte sich die Lippen, während Heidi ihre Haare hochsteckte, dann tauschten sie die Plätze.
    „Unser erstes Krimi-Dinner“, stellte Heidi fest und formte einen perfekten, roséfarbenen Kussmund. „Ich komme nicht darüber hinweg, dass Patrick sich solche Mühe für eine Ausstellung macht. Ich dachte immer, da kommen nur überkandidelte Kunstliebhaber hin, die über alles die Nase rümpfen, geschwollen daherreden und sich am Buffet vollfressen.“
    „Einige von der Sorte sind bestimmt da“, lachte Marlene, „aber die meisten sind Freunde und Verwandte. Deshalb macht doch Kelly das Essen, und nicht irgendjemand.“
    „Haben es seine Geschwister wirklich einrichten können?“
    „Zwei von ihnen; sein jüngster Bruder Arthur und seine Schwester Portia. Das ist die mit den Fischen.“
    Heidi feixte. „Könnte spannend werden. Gibt es heute Lachshäppchen?“
    Marlene erwiderte ihr Grinsen. Sie steckte die letzte Haarnadel in Heidis blonden Lockenwust und begutachtete ihr Werk kritisch. „Findest du das gut so? Oder soll ich die Partie hier noch mal machen?“
    „Nein, die ist perfekt. Vielen Dank.“
    Nun mussten sie nur noch in ihre Schuhe schlüpfen und den Sitz ihrer Spitze und Bänder überprüfen.
    „Ihr seht fantastisch aus, Mädels“, lobte Kelly, als sie aus dem kleinen Loft über dem Restaurant kamen. „Wie ein wahr gewordener Traum aus dem späten 19. Jahrhundert.“
    Sie knicksten fröhlich. „Dankeschön, Madam.“
    Kelly grinste. „Ich geb euch gleich Madam. Könntet ihr ein Auge auf die Jungs haben? Sie räumen gerade den Lieferwagen ein und ich muss mich noch fertig machen.“
    Damit flatterte sie davon und überließ ihnen die Aufsicht. Keine zwanzig Minuten später war sie wieder da, frisch geduscht und zurechtgemacht. Ihr Teint strahlte regelrecht und sie sah in ihrem eleganten Vintage-Abendkleid sehr schick und feminin aus.
    „Ich hoffe, ich bin nicht die

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