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Blinde Wahrheit

Blinde Wahrheit

Titel: Blinde Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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dramatischem Tonfall.
    Eis – was zum Henker … Verdammt. Manche Menschen werden durch Wissen lediglich noch dümmer, als sie es ohnehin schon sind , dachte er.
    »Nein, ich habe nicht nach Eis gesucht. Doch ich bin überzeugt, dass die Deputies vom Büro des Sheriffs das getan haben. Außerdem haben sie mit mehreren Personen gesprochen, die Law Reillys Aufenthalt in einem anderen Bundesstaat bezeugen können«, erwiderte Remy und schaute von Deb zu Prather und dann zu jedem Einzelnen ihrer kleinen Schar von getreuen Anhängern.
    Langsam, als spräche er mit einem Kind, wiederholte er: »Law Reilly war nicht in diesem Bundesstaat. Und auch wenn Sie bestimmt nur helfen wollen, kann ich diese Angelegenheit wirklich nicht mit Ihnen besprechen – mit keinem von Ihnen.«
    »Warum nicht?« Deb stampfte mit dem Fuß auf. »Ich zahle meine Steuern. Ich zahle Ihr Gehalt, Remy Jennings, vergessen Sie das nicht. Somit sind Sie mir Rechenschaft schuldig!«
    Jetzt reichte es aber. »Nein, keineswegs. Ich bin meinen Vorgesetzten Rechenschaft schuldig. Beschweren Sie sich bei denen, wenn es Ihnen nicht passt, wie ich meine Arbeit erledige.« Er sah demonstrativ auf seine Uhr. »So, wenn Sie mich entschuldigen würden, ich habe noch andere Fälle, auch andere Steuerzahler verlassen sich auf mich.«
    »Ihre Mutter sollte sich für Sie schämen, weil Sie so einen kranken Perversling frei herumlaufen lassen, wenn es doch in Ihrer Macht stünde, ihn einzubuchten!«, rief Deb aus.
    Remy wusste nicht, was ihm mehr auf die Nerven ging – ihr durchdringender Tonfall oder ihre Angewohnheit, alles so darzustellen, als wäre es eine Entscheidung über Leben und Tod. Er drehte sich zu ihr um. »Miss Sparks, ob Sie es nun glauben oder nicht, wenn ich Law Reilly für schuldig hielte, dann würde ich persönlich auf Händen und Füßen jeden einzelnen Quadratzentimeter dieses Bezirks nach Beweisen durchforsten. Aber er ist kein Mörder.«
    Er schob sich an der kleinen Menschenansammlung vorbei und wollte sich nach links wenden, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen.
    Dort stand Law Reilly mit unergründlicher Miene. Er war wieder in Begleitung dieser zierlichen Frau. Diesmal hatte sie das lange braune Haar zu einem Zopf geflochten, der ihr über die Schulter fiel.
    Während Law kühl und beherrscht schien, war bei ihr das Gegenteil der Fall.
    Ihr Gesicht wirkte blass, doch ihre meergrünen Augen funkelten. Allerdings schaute sie nicht Remy an, sondern starrte angewidert an ihm vorbei zu der Gruppe auf dem Treppenabsatz.
    »Aasgeier«, murmelte sie verächtlich.
    Dann begegnete sie Remys Blick. Für einen Moment sahen sie sich in die Augen, doch sie schaute wieder weg und betrachtete daraufhin den Asphalt zu ihren Füßen, als gäbe es nichts Faszinierenderes.
    Himmel, Remy fand sie faszinierend.
    Sie stolperte über einen Pflanzenkübel und war völlig verschreckt, aber wenn jemand ihren Liebsten beleidigte, sah sie aus, als wollte sie dem Übeltäter an die Kehle gehen?
    Er löste den Blick von ihrem hübschen, herzförmigen Gesicht und schaute zu Law. »Hallo, Reilly.«
    Law hob eine Augenbraue. »Guten Morgen, Herr Anwalt.«
    Beim Klang von Laws Stimme wurde das kleine Grüppchen vor dem Eingang des Bistros eigentümlich still. Einer nach dem anderen huschten sie die Treppe hinunter, blickten flüchtig zu dem Mann und schlichen davon.
    Law ließ es schweigend geschehen.
    Die junge Frau allerdings nicht.
    »Ist das ein nettes Städtchen, Law. Wie schön, dass ich endlich all deine Bekannten kennenlerne … Hinter deinem Rücken reden sie über dich, aber wenn sie merken, dass du jedes einzelne Wort gehört hast, haben sie nicht den Arsch in der Hose, dir in die Augen zu sehen«, sagte sie. »Sie glauben, du wärst ein kranker, feiger Mörder, der eine Frau zusammenschlagen und umbringen würde, aber sie haben nicht den Mumm, es dir ins Gesicht zu sagen. Es geht doch nichts über eine Handvoll Heuchler.«
    Ihre sanfte Stimme war durchaus weithin zu hören, stellte Remy fest.
    Belustigt drehte er sich so weit um, dass er aus den Augenwinkeln die Reaktionen der anderen sehen konnte.
    Zwei gingen einfach weiter. Einer von ihnen blieb stehen und schaute beschämt erst zu Law und dann zu der jungen Frau, bevor er weitereilte.
    Aber Deb, großer Gott – war sie einfach nur dumm oder suchte sie schlichtweg Ärger?
    Mit vorgerecktem Kinn kam sie näher. Nachdem sie Law mit einem bösen Blick bedacht hatte, wandte sie sich an seine Freundin –

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