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Blinde Wahrheit

Blinde Wahrheit

Titel: Blinde Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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sagte sie leise. Dann errötete sie und verschränkte die Arme vor der Brust, sodass ihm der Blick auf ihren kleinen, runden Busen versperrt wurde.
    »Woher weißt du das?«
    Sie machte ein finsteres Gesicht und hob ratlos eine Schulter. »Ich spüre das eben. Hattest du noch nie das Gefühl, angeguckt zu werden, obwohl du denjenigen nicht sehen konntest?«
    »Schon oft. Stört es dich?«
    Sie befeuchtete ihre Lippen. Ezra musste ein Stöhnen unterdrücken, als er dabei zusah, wie diese kleine rosafarbene Zunge über ihren Mund fuhr, und wünschte sich, sie würde das Gleiche bei ihm tun. Egal wo.
    »Ich weiß nicht genau«, antwortete sie zögernd und biss sich auf die Unterlippe. »Wenn wir wirklich einfach nur Freunde wären, würde es mich total irritieren, weil ich nicht besonders viele Freunde habe, die mich so anstarren.«
    »Das will ich auch stark hoffen.« Nur zu gerne hätte Ezra ihr nun in die Augen geblickt. Dabei war es ihm egal, dass sie ihn nicht sehen konnte, er wollte sie einfach betrachten und in dieses eisige Blau schauen. »Um ehrlich zu sein … Ich wollte diese Sache mit dem Freunde sein wirklich durchziehen, aber ich bezweifle, dass es klappen wird.«
    Ihr stockte der Atem. »Es scheint nicht so richtig zu funktionieren, was?«
    »Ich will nicht mit dir befreundet sein … oder zumindest nicht ausschließlich.« Er legte ihr eine Hand aufs Bein, gerade so über dem Knöchel. Sie zuckte zusammen, entzog sich seinem Griff jedoch nicht. »Stört es dich denn, dass ich dich gerne anschaue?«
    »Wenn ich Ja sage, hörst du dann auf?«
    Er ließ seinen Daumen über ihre Ferse wandern. »Ja. Es würde mir zwar nicht ganz leichtfallen, aber ich würde aufhören.«
    »Und wenn ich nicht wollen würde, dass du mich berührst?«
    Er erstarrte. Ihm zog sich der Magen zusammen, und in seiner Kehle begann es zu brennen. Langsam zog er seine Hand zurück und stand auf. Verflucht, war er wirklich so durch den Wind, dass er ihr Verhalten komplett falsch gedeutet hatte?
    »Dann lasse ich es.« Dieses brennende Verlangen in ihm, das er seit ihrem allerersten Treffen gespürt hatte, erlosch. Was blieb, war eisige Kälte. Ja, er begehrte sie. Dachte, dass sie ihn ebenfalls wollte. Aus diesem Glauben heraus hatte er die Hand auf ihr Bein gelegt, aber jetzt musste er sich fragen …
    Verflucht. Sieh zu, dass du Land gewinnst, okay? Hast dich schon genug zum Idioten gemacht. Selbst sein Oberschenkel schien ihn mit einem Muskelkrampf strafen zu wollen. Finsteren Blickes lauschte er auf seine unregelmäßigen Schritte, während er aus dem Wohnzimmer marschierte.
    »Ezra.«
    Er blieb im Türrahmen stehen und wandte den Kopf zu ihr um. Lena saß noch immer auf dem Sofa, das Gesicht in seine Richtung gedreht. Sie errötete und ein leichtes Rosa zeigte sich auf ihren Wangen, zog sich den Hals hinunter bis in ihren Ausschnitt.
    Er riss den Blick von ihr los, auch wenn er sich unwillkürlich fragte, bis wohin sie wohl rot geworden sein mochte. »Was ist?« Er starrte auf die Tür, die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht von dir berührt werden will. Ich wollte nur wissen, was du tun würdest.«
    Langsam wandte er sich um und kniff die Augen zusammen.
    Lena setzte sich auf und erhob sich mit der ihr eigenen anmutigen Gelassenheit. Ezra beobachtete, wie sie eine Hand auf Pucks Kopf legte und leise etwas flüsterte. Der Hund machte es sich wieder neben dem Sofa bequem, ließ den Kopf auf die Pfoten sinken und verfolgte die Bewegungen seiner Herrin mit den Augen.
    Genau wie Ezra. Er konnte den Blick einfach nicht von ihr abwenden, als sie auf ihn zukam. Er erstarrte, als sie nur ein kleines Stück von ihm entfernt stehen blieb, spürte ihre Wärme und konnte sein Spiegelbild in ihrer Sonnenbrille sehen. »Glaub mir, wenn ich nicht wollen würde, dass du mich berührst, dann hättest du nicht einen Fuß über die Schwelle meiner Haustür gesetzt. Diese ganze Sache mit dem Freunde sein ist auf deinem Mist gewachsen, nicht auf meinem. Schon vergessen?«
    Sein Mund wurde trocken, als sie ihm zielsicher eine Hand auf die Brust legte. »Heißt das, dass ich dich weiter anstarren darf?«, fragte er und konnte kaum atmen, so groß war der Kloß in seinem Hals.
    »Du kannst starren, so viel du möchtest.« Sie glitt mit der Hand weiter hinauf und spielte an dem Ausschnitt seine T-Shirts herum. »Ich will wissen, wie du aussiehst … darf ich?«
    »Mach, was immer du willst.«
    Hätte ihm

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