Blinde Zeugen: Thriller
Stoff zerschlissen und fleckig. Ein aufgeplatzter Müllsack, dessen Inhalt im Unterholz verstreut lag.
Krawtschenko sah grinsend auf ihn hinunter. »Bitte zu erinnern, Detective Sergeant, dass Sie tun, was man Ihnen sagt. Dann alles wunderbar.«
»Lassen Sie sie frei.«
»Tut mir leid, aber Polizeihauptmeisterin Jaroszewicz ist zu bleiben bei mir, bis ich kann Ihnen trauen.« Krawtschenko setzte einen Fuß auf Logans Schulter und drehte ihn auf den Rücken. »Sie haben gestellt Fragen über Krystka Gorzałkowska, ja? Sehr hübsches Mädchen, ist gut, aber nicht mag zu machen Filme mit Männern, will gehen zu policja , aber Grigor spielt mit ihr. Sehr grob.« Das Lächeln verschwand. Er deutete mit dem Daumen auf seinen Fahrer. »Wenn ich nicht kann Ihnen zu trauen, dann Polizeihauptmeisterin Jaroszewicz wird geblendet. Aber lasse ich Grigor zuerst mit ihr zu spielen. Und wenn er ist fertig mit ihr, ich lasse ihn zu spielen mit Ihnen.«
Grigor, der an dem schwarzen BMW lehnte, grinste.
»Und bitte zu erinnern, ich habe, wie Sie sagen, ›korrupte Bulle‹, und wenn Sie versuchen mich zu reinlegen, ich werde erfahren.« Krawtschenko zog ein Mobiltelefon aus der Tasche und legte es neben Logans Kopf auf den Boden. »Wenn ich brauche Sie, ich rufe an, ja?«
Logan schielte zu dem wolkenlosen blauen Himmel auf und versuchte abzuschätzen, wie viel Zeit vergangen war, seit sie die Lagerhalle verlassen hatten. Eine halbe Stunde? Vierzig Minuten? »Sie müssen Rory in ein Krankenhaus bringen.«
»Warum Sie kümmern? Er ist Vergewaltiger von Kinder, ja?« Der alte Mann breitete die Arme aus. »Aber Sie leben, Sie haben immer noch beide Augen. Heute ist glückliche Tag für Sie.«
Logan wand sich auf der Erde und zerrte an seinen Fesseln.
»Sie wollen vielleicht, dass ich zu losbinden Sie, ja?« Krawtschenkos Lächeln war wieder da. »Aber Sie sind findige Mann. Sie schon kommen zurecht, ich denke.« Und dann stieg er wieder ins Auto. »Ich lasse von mich zu hören. Grigor?«
Die Wagentür fiel ins Schloss, der Motor heulte auf, die Reifen drehten auf dem trockenen Boden durch, Schotter und kleine Steinchen spritzten auf, als der BMW auf die Straße schoss. Logan sah ihm nach, bis er aus seinem Blickfeld verschwunden war. Dann drehte er sich um und übergab sich.
Humpelnd und auf bloßen Füßen schleppte er sich am Straßenrand entlang. Er hatte versucht, auf dem Grünstreifen zu gehen, aber das Gras war voller spitzer Steine und kaputter Flaschen. Und noch so eine tiefe Schnittverletzung konnte Logan nun wirklich nicht gebrauchen.
Er lutschte an der Wunde in seinem linken Handballen. Wahrscheinlich würde er eine Tetanusspritze brauchen. Das kam davon, wenn man einen Strang Kabelbinder mit dem rostigen Deckel einer Bohnendose durchschneiden musste.
Er konnte von Glück sagen, dass er noch alle Finger hatte.
Wieder zog er das Handy aus der Tasche, das Krawtschenko ihm gegeben hatte, und tippte auf den Tasten herum, wie schon ein Dutzend Mal zuvor, seit er sich von den Fesseln befreit hatte. Immer noch kein Glück. Irgendwie hatten sie es geschafft, das Ding zu sperren, sodass es nur eingehende Anrufe zuließ. Krawtschenko konnte ihn anrufen, aber Logan konnte niemanden anrufen.
Er ging weiter.
Es war eine wenig befahrene Straße, irgendwo nördlich der Stadt, den Hubschraubern nach zu urteilen, die ab und zu hoch oben am Himmel vorbeibrummten, auf dem Weg zu den Ölbohrinseln oder zurück.
Und dann war da ein neues Geräusch – ein Automotor. Es kam näher. Wurde aber auch Zeit. Er humpelte in die Mitte der Fahrbahn und schwenkte die Arme über dem Kopf.
Ein roter Kleinwagen kam um die Kurve geschossen. Er hatte mindestens neunzig Sachen drauf, und der Fahrer machte keine Anstalten, abzubremsen. Logan sprang im letzten Moment auf den Randstreifen, während der Fahrer wild hupte. » Trööööööööööööööööt! «
Logan gab ihm einen gereckten Mittelfinger mit auf den Weg. »Arschloch!«
Fünf Minuten später kam ein Traktor die Straße heraufgerumpelt. Die riesigen, schweren Reifen pflügten das Gras links und rechts der Fahrbahn um, und der Bauer war zu sehr damit beschäftigt, in sein Handy zu quasseln, um Logan zu bemerken, der gestikulierend vor ihm auf der Straße stand. Erst im letzten Moment blickte er auf, und seine Augen weiteten sich.
Der Traktor kam mit einem Ruck zum Stehen, begleitet vom Ächzen der Luftdruckbremsen und einer Flut von Verwünschungen.
Logan ging auf die Kabine zu
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