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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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hier vor Anker lag; das nächste war ein riesiges Offshore-Versorgungsschiff, das an der gegenüberliegenden Seite des Albert Basin festgemacht hatte.
    Schön ruhig. Schön dunkel. Schön abgelegen.
    Logan trommelte einen Wirbel auf dem Lenkrad, schlug sich die verbundene Hand an und zuckte zusammen. Vier Stiche, eine Tetanusspritze und eine kleine Packung schwacher Schmerztabletten, kaum stärker als Paracetamol – als ob das irgendetwas bringen würde.
    Viertel vor eins. Noch eine gute Stunde.
    Er wischte sich mit der unverletzten Hand über die Augen.
    Was zum Teufel sollte er machen? Wenn Krawtschenko erfuhr, dass seine Schiffsladung Waffen abgefangen worden war, würde er Wiktorja blenden. Falls sie nicht schon tot war. Vergewaltigt, erdrosselt und in den Straßengraben geworfen. Und nur, weil Logan alles verbockt hatte.
    » Alpha Drei-Neun an Leitstelle, haben einen tödlichen VU auf dem South Anderson Drive …« – »… häuslicher Zwischenfall in Hazlehead – könnt ihr das übernehmen?« – »… in einen Ladeneingang gepinkelt …« – »… Schlägerei vor diesem neuen Nachtclub in der Windmill Brae …«
    Die Beifahrertür ging auf, und DI Steel ließ sich stöhnend auf den Sitz fallen. »Bain dreht total durch.«
    Logan hielt den Blick auf die Windschutzscheibe gerichtet. »Wie geht’s Rory?«
    »Beschissen. Und sag jetzt nicht, dass ich der Fluchkasse fünfzig Pence schulde, das ist mir nämlich wurst. Sie können nichts für ihn tun, können ihn nur mit Beruhigungsmitteln und Schmerzmitteln vollpumpen, bis er nicht mehr aus den Augen gucken kann … Na ja, du weißt schon, was ich meine. Das arme Schwein hat sich zwanzig Meter weit geschleppt, durch ein Loch im Zaun und weiter bis ans Flussufer. Zum Glück ist er irgendwann ohnmächtig geworden, sonst wär er am Ende noch reingefallen und ertrunken.« Sie seufzte. »Obwohl, vielleicht war das ja gerade die Absicht?« Sie rutschte auf dem Sitz hin und her. »Hast du zufällig Kippen da?«
    In der Schachtel waren nur noch drei. Er gab Steel eine, sie steckte sie an und blies eine Rauchwolke durch die offene Tür in die Nacht hinaus. Logan schloss sich ihr an.
    »Wie man hört«, sagte sie, »steht uns eine ›strenge Überprüfung durch die Interne Dienstaufsicht‹ bevor. Und du weißt, was das bedeutet.«
    Sie paffte eine Weile schweigend vor sich hin. »Wie spät ist es?«
    Logan sagte es ihr, und sie stöhnte.
    »Ich sag’s dir, ich hoffe bloß, dass das nicht wieder ein Reinfall wird heute Nacht. Wenn wir denen nicht diese Schiffsladung Waffen präsentieren können, sind wir im Arsch.«
    »Ich geh mir ein bisschen die Beine vertreten, kann ich dir was mitbringen?«
    »Tee, ein Bacon-Sandwich und ein dickes, fettes Wunder.«
    Er fand eine kleine Bäckerei in der Market Street, die noch geöffnet hatte und arterienverstopfende Köstlichkeiten für die Nachtschicht vom Hafen feilbot. Logan kaufte zwei Käse-Zwiebel-Pasteten für sich selbst und ein Bacon-Sandwich für Steel und schlug dann den Weg zurück zum Hafen ein, beladen mit einer warmen Plastiktüte und zwei Styroporbechern. Er hatte schon fast das Auto erreicht, als etwas in seiner Hosentasche zu klingeln anfing.
    Wahrscheinlich Steel, die wissen wollte, wo ihr Tee blieb. Er stellte die Tüte auf dem Boden ab und zog das Handy aus der Tasche. »Ich komm ja schon, okay? Ein alter Mann ist doch kein D-Zug!«
    » Detective Sergeant, Sie sind nicht mehr gefesselt, ich denke. « Nicht Steel – Krawtschenko.
    Logan hätte fast die Styroporbecher fallen lassen.
    » Sie sind noch da, ja? «
    »Ja.«
    » Ist gut. Detective Sergeant, ich habe Lieferung von Ware nach Aberdeen zu kommen, und ich will gehen sicher, dass gut ankommt. Policja kann sein so … misstrauisch? Ist richtige Wort – ›misstrauisch‹? «
    »Ich will mit Wiktorja sprechen.«
    » Sie ist in Sicherheit. Grigor hat noch nicht sie anzufassen. «
    »Ich – will – mit – ihr – sprechen.«
    Eine Pause, dann ein schneller Wortwechsel auf Polnisch, und dann meldete sich eine Frauenstimme. » Logan? «
    Gott sei Dank. »Bist du okay?«
    » Logan, prosz e ˛ , bitte – ich habe Angst. Ich habe solche Angst. «
    »Es ist okay, es wird alles gut. Ich werde dafür sorgen …« Und wie zum Teufel wollte er das anstellen? »Sie werden dir nichts tun, es ist –«
    » Nein? « Krawtschenko war wieder am Apparat, er klang enttäuscht. » Wenn Sie glauben das, was gibt noch für Anreiz für Sie? Grigor, brich ihr

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