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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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gelesen.«
    Logan machte den Mund auf, um zu protestieren, doch der Pfarrer redete einfach weiter. »Und ich weiß, dass Sie das wahrscheinlich gar nicht hören wollen, und offensichtlich sind Sie auch gar nicht katholisch, aber wenn Sie irgendwann einmal das Bedürfnis haben, zu reden – bitte. Sie haben meine Telefonnummer.«
    Als sie ins Präsidium zurückkamen, war der Besprechungsraum verwaist – nur ein leichter Geruch nach Kaffee und Käsefüßen verriet, dass er bis vor einer Viertelstunde noch voll mit CID-Beamten und Uniformierten gewesen war. Logan ließ PC Karim am Empfangsschalter stehen und machte sich auf den Weg nach oben in Finnies Büro. Besser, er brachte es möglichst schnell hinter sich …
    Pirie war auch dort; er notierte etwas auf einer Weißwandtafel, die schon über und über mit Fotos, Diagrammen und Zetteln behängt war. Die Operation Ödipus lief auf Hochtouren – nur leider bislang ins Leere.
    Finnie blickte von einem Bericht auf, als Logan die Tür hinter sich zumachte.
    »Ah …« Er wandte sich wieder seinen Akten zu. »DS McRae, wie freundlich von Ihnen, dass Sie uns heute Gesellschaft leisten. Darf ich raten: Sie waren heute Morgen zu sehr damit beschäftigt, Ihre Matratze zu verhören, um an meiner Einsatzbesprechung teilnehmen zu können?«
    Pirie kicherte. »Ha, ›Ihre Matratze zu verhören‹, das ist –«
    Finnie fuhr ihm über den Mund. »Wenn ich jemanden brauchte, der alles wiederholt, was ich sage, würde ich mir einen Papagei zulegen.«
    Piries Ohrläppchen verfärbten sich knallrot. »Tut mir leid, Sir.«
    »Nun, DS McRae, möchten Sie mir vielleicht verraten, was Sie so Wichtiges zu erledigen hatten?«
    Augen zu und durch … »Tracey Hamilton will ihre Aussage zurückziehen. Sie sagt, es war nicht Colin McLeod, der Harry Jordan den Schädel eingeschlagen hat.«
    Er lieferte Finnie einen detaillierten Bericht, doch anstatt zu fluchen und ihn anzubrüllen, lehnte der DCI sich nur in seinem Stuhl zurück, legte die Fingerspitzen zusammen und sagte: »Hervorragend.«
    »Meinen Sie das ernst?«
    Der DCI deutete auf Pirie. »Wie lange bin ich schon hinter den McLeods her? Fünf, sechs Jahre?«
    Sein Adlatus nickte. »Mindestens.«
    »Und jetzt zahlt sich die ganze Arbeit endlich aus. Die Zeugen können mir gestohlen bleiben – wir haben genug Beweise, um Creepy Colin für mindestens vierzehn Jahre hinter Gitter zu bringen. Simon ist außer Gefecht und blind wie ein Maulwurf. Und falls Ihr kleines Flittchen gezwungen wurde, ihre Aussage zu ändern, dann könnten wir gleich die Gelegenheit nutzen, die alte McLeod wegen Nötigung und Zeugenbeeinflussung dranzukriegen.« Er spielte einen kleinen Trommelwirbel auf seinem Schreibtisch. »Das wird ein Festtag, meine Herren!«
    »Ach ja, apropos Nötigung …« Pirie räusperte sich. »Diese Sanitäter von gestern haben offiziell Beschwerde eingelegt. Sie sagen, wir hätten sie genötigt …«
    »Hobel und Späne, sage ich da nur – Hobel und Späne.« Der DCI schwang seinen Stuhl herum und starrte die Ödipus-Tafel an, dann drehte er sich weiter zu einer kleineren Tafel, auf der stand: »WOHNWAGEN VOLLER WAFFEN – TERRORISTEN? – DROGEN – BANKRAUB?« Das Wort »DROGEN« war dreimal unterstrichen.
    »Pirie – ich will, dass Sie sich mit Ihren Kontaktleuten in Verbindung setzen. Yardies, Triaden, Northfield Massive, Kincorth Groove Brigade und alles, was Ihnen sonst noch so einfällt. Ich will wissen, wer da versucht, sich im Revier der McLeods breitzumachen. McRae, wir haben gestern so ein Dreckstück aus Manchester aufgegriffen, das versucht hat, einer Weiberclique Heroin anzudrehen. Steve Preston. Schaffen Sie ihn in einen Vernehmungsraum, und dann wollen wir mal sehen, was er so zu seiner Verteidigung vorzubringen hat.«
    Logan rührte sich nicht von der Stelle. »Ich dachte, den hätte Pirie gestern schon vernommen.«
    »Nein, ich habe ihn gestern nur von Pirie in einen Vernehmungsraum schaffen lassen, damit er rein zufällig Kevin Murray über den Weg laufen konnte. War das nicht eine nette Überraschung für alle Beteiligten?«
    »Sie haben das mit Absicht gemacht?«
    »Unser Freund Mr. Preston hat Vorstrafen wegen Drogenbesitzes und Messerstechereien. Sie sagten, Murray sei von Drogenhändlern aus Manchester bedroht worden, die ihm das Gesicht zerschnitten hätten.« Finnie hob beide Hände. »Ist doch wohl nicht so schwer, da eins und eins zusammenzuzählen, oder?«
    »Aber die Typen haben gedroht, Kevin

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