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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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drückte mich an sich wie ein tröstliches Stofftier. Ich konnte das gut verstehen, mir war auch unbehaglich.
    Auf beiden Seiten des Ganges gab es Kabinen mit Vorhängen, aber nicht jeder machte sich die Mühe, sie zuzuziehen. Das meiste, was da drin stattfand, war im gesetzlichen Rahmen, privater Lapdance eben. Die Regeln für den Lapdance sind folgende: Der Kunde behält die Hände bei sich. Das Berühren bleibt dem Tänzer vorbehalten, und auch für den sind Grenzen vorgeschrieben. Komisch, aber seit ich mit einem Stripper und dem Besitzer von Stripclubs zusammen war, kannte ich mich in Dingen aus, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie je wissen wollte oder wissen sollte. Sobald man mit dem Tänzer allein ist, ist alles Verhandlungssache. Nicht nur Sex. Jason zum Beispiel hatte eine Kundin, die ihm die Kniekehlen lecken wollte und für dieses Privileg bereit war, fünfzig Dollar zu zahlen. Nicht meine Vorstellung von Spaß und rein juristisch nichts Sexuelles. Oder nach Ansicht der meisten Leute.
    Wie wir Ronnie hier hinten finden sollten, hatte ich mir nicht überlegt. Bei den meisten Kabinen war der Vorhang zugezogen. Ich konnte schlecht anfangen, nach ihr zu rufen, sonst würde Owen mit diesem Dallas Ärger bekommen. Mist.
    Doch ich brauchte gar nicht mehr zu suchen, denn ich wäre fast über ihr Bein gefallen, das plötzlich unter einem Vorhang hervorkam. Ich glaubte, es zu erkennen, doch ganz sicher war ich mir erst bei ihrer Stimme. »Ich bin hingefallen, oh Gott, ich bin betrunken.« Ein Mann murmelte etwas und den Geräuschen nach half er ihr vom Boden hoch.
    Fast hätte ich angeklopft, sagte aber nur: »Ronnie, bist du das?«, obwohl ich es genau wusste, aber manchmal sagt man eben albernes Zeug. Zur Antwort kicherte sie. Ich holte tief Luft und zog den Vorhang beiseite.
    Ronnie war auf Knien, ihre Bluse war halb aufgeknöpft, ein BH nirgends zu sehen. Ein Mann beugte sich über ihre Brüste, als gehörten sie ihm. Das ging eindeutig über die Berührungsgrenzen. Wenn die Geschäftsführung davon erfuhr, wäre er seinen Job los, zumindest theoretisch.
    »Ich warte am Ende des Flurs«, sagte Micah.
    Ich nickte. »Okay.«
    »Ich bleibe bei Micah«, sagte Nathaniel und nahm Owen beim Arm. Ich war allein mit meiner Freundin und ihrem Kerl.
    Ronnie zog ihn kichernd zu sich hoch, um ihn zu küssen. Ich glaube, sie hatte nicht bemerkt, dass der Vorhang offen war. Wäre sie nüchtern gewesen, hätte ich auf dem Absatz kehrtgemacht und sie weitermachen lassen. Sie ist über einundzwanzig. Doch sie war betrunken, deprimiert, völlig durcheinander und meine Freundin. Darum trat ich weiter in die Kabine hinein, sodass sie mich über seine Schulter hinweg sehen musste.
    Sie lächelte zu mir hoch. »Anita, was machst du denn hier?«
    »Du hast mich angerufen, damit ich dich abhole, erinnerst du dich?«
    Sie sah mich stirnrunzelnd an. Offenbar nicht.
    Der Mann, der vor kniete, blickte zu mir hoch. »Willst du mitmachen? Ich berechne nichts extra.«
    »Kann ich mir denken. Komm Ronnie, lass uns nach Hause fahren.«
    »Ich will nicht nach Hause. Noch nicht. Ich hab Dallas gerade erst kennengelernt. Er macht mir einen privaten Lapdance.«
    »Das sehe ich. Aber dann hättest du mich nicht anrufen sollen. Ich muss ins Bett und du ebenfalls.«
    »Aber ist er nicht süß?« Sie fasste ihm an beide Wangen und drehte seinen Kopf zu mir. Ehrlich gesagt sah er ganz okay aus, aber das Gesicht war nicht das Ausschlaggebende. Er war der Erste, seit wir den Laden betreten hatten, der den Körper eines Mannes hatte und nicht wie ein pubertierender Jüngling aussah. Er hatte breite Schultern, schöne Hüften und Muskeln vom Gewichtheben. Am Arm hatte er ein Tattoo der Marines. Wie landete ein Ex-Marine in solch einem Laden?
    »Ja, er ist süß, und jetzt lass uns gehen.« Ich griff nach ihrem Arm. Dallas fasste mich nicht an und versuchte auch nicht, Ronnie festzuhalten. Er war raffinierter und gerissener. Er drückte sein Gesicht an ihre Brust und begann sanft daran zu knabbern. Ronnie warf den Kopf in den Nacken und gab Laute von sich, die ich von keiner Freundin hören wollte, wenn ich im selben Raum mit ihr war.
    Micah rief laut: »Anita, warum dauert das so lange?«
    »Ronnie will nicht gehen.«
    »Dann lass uns fahren.« Bei seinem Ton drängte es mich, nachzusehen, was bei ihm los war.
    »Ich bin gleich wieder zurück. Tu nichts Dummes, wofür man dich verhaften kann«, sagte ich zu Ronnie, und Dallas schoss mir einen

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