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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dieser befriedigte Ausdruck einstellte. Er war sichtlich überzeugt, dass der Sheriff mir den Kopf zurechtrücken würde, und freute sich schon über seinen Platz in der ersten Reihe.
    »Er will mir nicht sagen, wo er arbeitet, Sheriff. Behauptet, dass er kein Stripper ist. Sagt, er wollte hier nur die Schwänze wedeln sehen.«
    Ich stöhnte leise. »Ich werde das nur noch ein Mal sagen. Wir haben einen Anruf von meiner Freundin Veronica Simms bekommen, nachdem der Barkeeper zu ihr gesagt hatte, sie sei zu betrunken, um Auto zu fahren, und sie solle sich abholen lassen. Micah ist mitgekommen, um mir zu helfen.«
    »Und was ist mit dem anderen?«, fragte Patterson. »Der sagt, er strippt im Guilty Pleasures.«
    »Nathaniel ist mitgekommen, um uns Gesellschaft zu leisten«, antwortete ich.
    Der Sheriff sah mich prüfend an. Es war ein echter Blick. Er war sicherlich voreingenommen, ein Frauenhasser und stockkonservativ, aber er war auch Polizist. Hinter all seinen beschissenen Ansichten steckte jemand, der in seinem Job gut war, falls ihm seine persönlichen Motive nicht in die Quere kamen. Bei diesem Blick fühlte ich mich besser, aber natürlich kamen seine persönlichen Motive prompt dazwischen.
    »Warum brauchen Sie zwei Freunde«, er dehnte das Wort Freunde, »um eine betrunkene Freundin abzuholen?«
    »Nathaniel kam gerade von der Arbeit und wir wollten uns unterhalten, darum ist er mitgefahren.«
    Der Sheriff runzelte die Stirn. »Sie sagen, Sie waren zu Hause?«
    »Ja.«
    »Ich dachte, der hier ist Ihr Freund.« Er zeigte auf Micah.
    »Ist er.«
    »Was ist der andere?« Er deutete mit dem Daumen auf Nathaniel, der mit einem anderen Hilfssheriff sprach. Er schien es nicht ganz so schwer zu haben wie Micah. Vielleicht war sein Hilfssheriff nicht so voreingenommen.
    »Mein Freund«, antwortete ich.
    »Beide sind Ihr Freund?«
    Ich atmete tief durch. »Ja.«
    »Sieh an, sieh an.«
    Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass Zerbrowski bald kommen möge. »Wir haben ein weiteres Mordopfer, Sheriff, oder ist Ihnen das egal?«
    »Ja, das ist auch so eine Sache«, meinte er und setzte den harten Polizistenblick auf. Wenn er glaubte, damit könnte er mich einschüchtern, lag er falsch. Aber den Blick bekam er gut hin. »Ganz zufällig haben Sie das nächste Opfer unseres Serienmörders entdeckt.«
    »Ja.«
    »Quatsch, das ist absoluter Quatsch.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen, Sheriff. Ich habe Ihnen und Ihren Leuten die Wahrheit gesagt. Ich kann mir natürlich auch etwas ausdenken, wenn Ihnen das lieber ist.«
    Er sah an mir vorbei zu Micah. »Wenn ich mit jemandem rede, sehe ich gern seine Augen. Nehmen Sie die Brille ab.«
    Scheiße. Micah und ich wechselten einen Blick. Ich zuckte die Achseln. »Patterson hat kein einziges Mal gefragt, womit Micah sein Geld verdient. Er war viel zu eifrig dabei, Micah das Geständnis abzuringen, dass er Stripper oder homosexuell ist. Um Tatsachen hat er sich nicht gekümmert.«
    »Na schön, dann frage ich Sie: Womit verdienen Sie Ihr Geld, Mr Callahan?«
    »Ich bin Koordinator der Koalition zur Förderung der Verständigung zwischen Lykanthropen und Menschen.«
    »Sie sind was?«, fragte Patterson.
    »Halten Sie den Mund, Patterson«, sagte Christopher. »Sie sind also einer von den flaumweichen Liberalen, die meinen, die Tiere verdienten gleiche Rechte.«
    »In etwa, Sheriff.«
    Plötzlich galt Micah seine ganze Aufmerksamkeit. »Setzen Sie die Brille ab, Mr Koordinator.«
    Micah nahm die Brille ab.
    Patterson wich zurück und griff sogar an seine Dienstwaffe. Nicht gut. Der Sheriff blickte nur in Micahs Katzenaugen und schüttelte den Kopf. »Treibt es mit Tieren und Untoten, tiefer kann eine weiße Frau nicht sinken.«
    Das mit der weißen Frau beantwortete mir die Frage, welche Vorurteile der Sheriff wohl noch mit sich herumtrug. Er hasste jeden, der nicht männlich, weiß und heterosexuell war. Was für eine starre, realitätsferne Weltsicht.
    »Meine Mutter stammte aus Mexiko, hilft Ihnen das?«
    »Eine Halbmexikanerin also.«
    Ich lächelte ihn an. »Perfekt. Einfach perfekt.«
    »Sie wirken erstaunlich gut gelaunt für jemanden, der eine harte Nacht vor sich hat.«
    »Die Nacht kann kaum schlimmer werden, Sheriff.«
    »Sie wussten, dass die Leiche hier liegt, weil Ihr Freund und seine Leute die Täter sind. Darum haben Sie sie gefunden.«
    »Und warum habe ich meine Freunde mitgebracht und wie habe ich es arrangiert, dass meine Freundin sich da drinnen betrinkt?«
    »Sie

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