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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ein Gespräch mit Ihnen bevor?«
    Die Männer ringsherum wichen plötzlich ein Stück zurück, als wäre ein Minimum an Sicherheitsabstand ihre dringendste Sorge. »Und worin genau besteht Ihr Job, Blake?«, fragte Hudson durch die Zähne, und seine Augen waren fast schwarz vor Wut.
    »Ich bin Vampirjäger.«
    Ganz langsam kam er näher, und Melbourne fasste ihn tatsächlich mahnend an der Schulter. Hudson starrte die Hand an, bis sie verschwand. Alle verhielten sich, als wäre Hudson ein sehr furchterregender Typ. Er war körperlich nicht besonders beeindruckend, strahlte aber starke Autorität aus. Hätte er mich nicht so stark abgelehnt, hätte ich das respektiert, doch er machte es mir unmöglich, ihn als etwas anderes zu betrachten denn als Hemmschuh. Nur eine Handbreit vor mir blieb er stehen und stieß mir jedes einzelne Wort wie eine Faust ins Gesicht. »Sie sind ein hinterhältiger Killer.«
    Ich sah ihm in die Augen und sagte: »Ja, manchmal bin ich das.«
    Er sah mich verblüfft an und seine Verwirrung drängte die Wut zurück. »Das war eine Beleidigung, Blake.«
    »Ich versuche, nie beleidigt zu sein, wenn jemand die Wahrheit sagt, Sergeant.« Ich schaute milde und zwang mich, nichts zu fühlen. Andernfalls wäre ich traurig gewesen und hätte nasse Augen bekommen oder, schlimmer noch, geweint, und das wär’s dann gewesen. Sie würden mich nicht mitspielen lassen, wenn ich weinte. Ich hatte geweint, weil Jessica Arnet dachte, dass ich Nathaniel verderbe. Ich hatte geweint, weil ich Jonah Cooper hatte töten müssen. Was war eigentlich heute Nacht mit mir los? Normalerweise brachte mich nur Richard zum Weinen.
    Hudson schüttelte den Kopf. »Sie werden uns nur bremsen, Blake.«
    »Ich bin gegen Vampirkräfte immun«, hielt ich ihm entgegen.
    »Wir werden die ganze Wohnung innerhalb einer Minute unter Kontrolle haben. Wir wissen, dass wir Blickkontakt vermeiden müssen, und haben Befehl, jeden sich nähernden Vampir als Feind zu behandeln. Die werden gar keine Zeit haben, ihre Tricks zu versuchen.«
    Ich nickte, als wäre mir wirklich klar, wie sie in einer Minute eine Wohnung von der Größe eines Einfamilienhauses einnehmen konnten. »Gut, Sie denken, Sie brauchen meine Hilfe bei dem Einsatz nicht, meinetwegen.«
    Er sah mich groß an und konnte es nicht verbergen, dass ich ihn zum zweiten Mal überraschte. »Sie werden draußen warten?«
    »Was wird aus Ihrem Geschwindigkeitsrekord, wenn Sie die Vampire wie Menschen behandeln müssen?«, fragte ich.
    »Rechtlich sind sie Staatsbürger, das macht sie zu Menschen.«
    »Ja, aber können Sie die Wohnung auch innerhalb einer Minute einnehmen, wenn Sie mindestens sieben Vampire überwältigen müssen, von denen mindestens einer ein Meistervampir ist? Sie glauben, dass ich Sie bremse, Hudson. In Wirklichkeit werden die es sein, die Sie bremsen und zwar gewaltig.«
    Melbourne sprach Hudson von hinten an. »Wir haben grünes Licht bekommen. Jeder Vampir da drinnen gilt als Zielperson.«
    Ich schüttelte den Kopf und sah Melbourne an, als wäre Hudson nicht vorhanden. »Als das mit den Hinrichtungsbefehlen aufkam, war eine der Hauptsorgen, dass die Polizisten dadurch zu hinterhältigen Killern gemacht würden, und darum sind diese Schriftstücke sehr sorgfältig formuliert. Wenn der Henker bei Ihnen ist und Sie in Gefahr geraten, dann dürfen Sie jedes Mittel anwenden, um den Hinrichtungsbefehl auszuführen. Aber wenn der Henker nicht bei Ihnen ist, dann ist der Hinrichtungsbefehl nicht in Kraft.« Ich sah Hudson wieder an und spürte doch noch Ärger in mir hochkommen. Gut, besser als Tränen. »Das heißt, wenn Sie ohne mich reingehen und einen Untoten erschießen, dann werden Sie suspendiert oder in Urlaub geschickt oder sonst was. Wenn Sie mit dem Schießen zögern, riskieren Sie Ihr Leben und das Ihrer Leute. Zögern Sie nicht, verlieren Sie vielleicht den Job und Ihre Pension oder gehen sogar in den Knast. Das hängt vom Richter, vom Anwalt und vom politischen Klima ab, das gerade vorherrscht.« Ich hatte ein leises Lächeln im Gesicht, weil das die Tatsachen waren.
    Hudsons Lächeln war mehr ein Zähnefletschen. »Wir können die Sache auch aussitzen und Sie führen den Hinrichtungsbefehl allein aus. Wie wäre das denn? Sie gehen ganz allein rein.«
    Ich lachte, und er wich überrascht zurück. »Killian«, sagte ich und wandte mich ihm zu. Ein wenig zögernd kam er zu mir und sah dabei seinen Sergeant an. Killian war nur drei, vier Zentimeter größer

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