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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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als ich, deshalb hatte ich seine Ersatzweste und einen Helm bekommen. »Helfen Sie mir heraus, ich möchte Ihnen die Sachen nicht versauen. Danke fürs Leihen.«
    »Warum ziehen Sie das aus?«, fragte Hudson.
    »Wenn ich ohne Sie in die Wohnung gehe, brauche ich keine Weste und keinen Helm und kein Funkgerät. Ich gehe allein wie sonst auch und nehme mit, was ich möchte, nicht, was mir befohlen wird.« Ich wandte mich den Riemen zu. »Helfen Sie mir aus der Weste heraus, Killian, Sie haben mir auch hineingeholfen.«
    Hudson schüttelte den Kopf, und Killian nahm Abstand. »Ms Blake …«
    »Marshal Blake für Sie, Sergeant Hudson.«
    Er holte tief Luft und atmete langsam aus. »Marshal Blake, wir können Sie nicht allein reingehen lassen.«
    »Das ist mein Hinrichtungsbefehl, nicht Ihrer. Ich habe Ihnen meine Ermittlungsergebnisse mitgeteilt, nicht umgekehrt. Sie hätten ohne mich gar nicht gewusst, wo Sie die Geisel suchen sollen.«
    »Wissen Sie, was man sich erzählt, wie Sie an diese Information gekommen sind, Marshal?«
    Schon bei seinem Tonfall war mir klar, dass ich es nicht wissen wollte. »Nein, was denn?«
    »Dass Sie den Verdächtigen gefickt haben. Vor allen Kollegen. Und nachdem er Ihnen alles verraten hatte, haben Sie ihm mit der Pistole das Hirn rausgeblasen. Sie haben seinen Kopf in Stücke geschossen.«
    Ich lachte wieder. »Ich wüsste zu gern, wer sich das ausgedacht hat.«
    »Wollen Sie behaupten, dass das eine Lüge ist?«
    »Dass ich ihn gefickt habe, ja. Das war wohl Wunschdenken des Erzählers. Ich habe es auf Vampirart aus ihm herausgeholt, nicht auf Hurenart. Und ja, ich habe auf ihn geschossen, bis der Kopf auseinanderbrach, weil ich meine Henkerswerkzeuge nicht bei mir hatte. Ich hatte nur die Pistole, also habe ich die benutzt.«
    Ich schüttelte den Kopf und fühlte meinen Ärger verblassen. »Dieser Auftrag ist also meine Party, Sergeant Hudson. Ich hatte Sie eingeladen, mitzutanzen, nicht andersherum. Ich hätte gern, dass Sie das berücksichtigen, wenn wir miteinander zu tun haben.«
    Er sah mich an, sah mich wirklich an. Ich glaube nicht, dass er mich bis dahin richtig wahrgenommen hatte. Er hatte eine Frau, eine zwielichtige Totenerweckerin gesehen, die ihm von den Vorgesetzten aufgezwungen wurde, keine echte Person. Erst jetzt nahm er mich richtig wahr, und ich konnte zusehen, wie sein sinnloser Zorn verschwand.
    »Sie würden wirklich allein da reingehen?«
    Seufzend schüttelte ich den Kopf. »Ich bin staatlich bestellter Vampirhenker, Sergeant, ich arbeite immer allein. Da sind nur ich und die bösen Buben.«
    Ein kleines Lächeln erschien, das seinen Schnurrbart kaum in Bewegung brachte. »Nicht heute Nacht, Marshal. Heute Nacht gehen Sie mit uns.«
    Ich lächelte ihn an. Es war ein gutes Lächeln, kein neckisches, wie manche Männer glauben, sondern ein gutes, offenes, ehrliches, erfreutes Lächeln. Er erwiderte es unwillkürlich. »Gut, großartig«, sagte ich, »aber können wir jetzt loslegen? Das geht alles von Ihrer Zeit ab.«
    Er war sich nicht sicher, wie er das verstehen sollte, dann lachte er. Im selben Moment entspannten sich die anderen, das spürte ich deutlich. »Sie sind wirklich eine Nervensäge.«
    »Ja«, sagte ich, »ja, das bin ich.«
    Er lachte leise. »Sie befolgen meine Befehle, wenn wir drin sind?«
    Ich seufzte. »Ich werde es versuchen.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wenn ich einfach ja sage, ist es gelogen, aber ich werde mein Möglichstes tun. Ich verspreche es.«
    »Das ist wohl das Äußerste, was ich von Ihnen bekommen kann, wie?«
    Ich nickte. »Jep, außer Sie wollen belogen werden.«
    »Nein, Aufrichtigkeit von einem Bundespolizisten ist geradezu erfrischend.«
    »Na, dann werde ich mal etwas frischen Wind in Ihre Arbeit bringen.«
    Er sah mich kopfschüttelnd an und ging zu der Tafel. »Das glaube ich gern, Marshal, das glaube ich gern.« Sie setzten die Einsatzbesprechung fort, und ich zählte weiter die Minuten und fragte mich, ob wir in der Wohnung noch Überlebende antreffen würden.

76
    A uf meinen Vorschlag hin postierten sie den Scharfschützen nicht so, dass er die Haustür im Blick hatte, sondern so, dass er auf die Wohnungsfenster zielen konnte. Erstens wussten wir nicht, wie die Entführer aussahen. Der Scharfschütze konnte nicht einfach auf Leute schießen, die zur Haustür herauskamen. Es konnten sich auch gesetzestreue Vampire in dem Haus aufhalten, also durfte er nicht auf jeden Vampir schießen. Sofern er die überhaupt

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