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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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seine Anführerschaft über einen simplen Handschlag hinaus zu sichern. Das gab es noch nie. Vampire halten eigentlich wenig von Neuerungen.«
    »Deuten Sie da an, dass die, die den Eid verweigern, getötet werden? Anita, Vampire haben Rechte.«
    »Das weiß ich, Zerbrowski, besser als die meisten.« Ich verfluchte Malcolm für den Mist, den er angefangen hatte. Selbst wenn die Mörder nicht aus seiner Gemeinde stammten, war es nur eine Frage der Zeit, bis es dort welche gab. Vampire sind keine Menschen und denken nicht wie Menschen. Ich sah, dass Malcolm in seiner Kirche durchsetzen wollte, was Richard in seinem Rudel versucht hatte. Beide behandelten die Monster wie Menschen. Sie waren aber keine. Weiß Gott nicht.
    Jean-Claude flüsterte: »Wir müssen Bevollmächtigte zur Kirche schicken und in Erfahrung bringen, wie schlimm es tatsächlich steht.«
    Ich antwortete nicht, denn ich war mir ziemlich sicher, wer zu den Bevollmächtigten gehören würde: Ich.
    Ich begann die Leiter hinaufzusteigen, und erst als Zerbrowski pfiff, fiel mir ein, was ich unter dem Rock trug. »Blake, Sie haben einen sehr hübschen –«
    »Stopp, Zerbrowski.«
    »Warum?«
    »Wenn Sie es aussprechen, landen Sie der Länge nach am Boden.«
    »Hintern.«
    »Ich habe Sie gewarnt.«
    Er lachte.
    Als wir beide auf festem Boden standen, legte ich ihn mit einem Fußfeger in eine passende Schlammpfütze. Er fluchte, alle anderen lachten. »Ich sage Katie, dass Sie gemein zu mir waren«, sagte er.
    »Sie wird ganz auf meiner Seite sein.« Würde sie wirklich. Ich kannte seine Frau gut genug, um zu wissen, dass er ihr nicht auf die Nase binden würde, was er über meinen Hintern gesagt hatte. Sie fände das ungehobelt.
    Aber er hat recht, warf Jean-Claude ein. Ich befahl ihm, endlich still zu sein, und diesmal gehorchte er. »Es wird bald hell, und ich muss schlafen. Wir unterhalten uns weiter, wenn ich wieder wach bin.«
    »Angenehme Träume«, flüsterte ich.
    »Tote träumen nicht, ma petite.« Damit war er fort.

48
    D ass er vor uns strippen sollte, gefiel dem Sicherheitsmann gar nicht. Ich sagte daraufhin, er könne es in einem Zimmer vor mir und den netten Polizeibeamten tun oder auf einer der Bühnen, das überließe ich ihm. Er sah mich an, als glaubte er mir nicht, wollte es aber auch nicht drauf ankommen lassen. Wie sich herausstellte, war er sauber. Keine Vampirbisse. Einerseits war das schlecht, denn ein Meistervampir ist schwieriger zu schnappen, schwieriger festzuhalten und schwieriger umzubringen. Andererseits war es gut, weil es die Liste der verdächtigen Vampire deutlich verkürzte. Zumindest wenn ich die Abmachung zwischen Malcolm und Jean-Claude richtig verstand. Na gut, genau genommen war es eine Abmachung zwischen Malcolm und Nikolaos, Jean-Claudes Vorgängerin. Da ich sie kannte, sogar eigenhändig getötet hatte, hatte ich volles Verständnis für jeden Vampir, der sich damals um Malcolm scharte, weil er an sie nicht gebunden sein wollte. Aber Jean-Claude hatte den Vertrag mit der Kirche unter ein paar Bedingungen anerkannt. Nummer eins: keine Meistervampire im Stadtgebiet ohne sein Wissen. Also hatte Malcolm entweder den Vertrag gebrochen oder er wusste nicht, dass er jemand so Mächtiges in seiner Gemeinde hatte. Oder weder Malcolm noch Jean-Claude hatten gespürt, dass jemand Mächtiges in ihr Territorium eingedrungen war. Sollte Letzteres der Fall sein, hätten wir ein Riesenproblem. Denn mit so jemandem würde sich keiner von uns anlegen wollen.
    Oder hatte Jean-Claude einen Meister in Malcolms Gemeinde zugelassen, ohne zu wissen, dass den kein Bluteid binden würde? Ich bekam glatt Kopfschmerzen von den vielen Fragen. Aber Antworten würde ich erst bekommen, wenn Jean-Claude aufwachte.
    Im ersten Morgengrauen fuhr ich zurück nach St. Louis, froh, dass ich die Sonnenbrille bei mir hatte. Froh, dass ich nicht nach Osten fuhr. Die indirekte Helligkeit war übel genug.
    Zum Zirkus war es näher als bis zu meinem Haus, also fuhr ich dorthin. Manchmal übernachtete ich bei Jean-Claude, wenn wir miteinander verabredet waren, aber oft auch nur, weil es näher war. Mir brannten die Augen vor Müdigkeit, und mein Körper schmerzte wie bei einer angehenden Erkältung. In Wirklichkeit verbrauchte er nur die Reserven, um wach und in Bewegung zu bleiben.
    Als ich auf den Parkplatz hinter dem Zirkus einbog, war es fast halb neun. Drei Wagen standen dort. Einer gehörte Jason, die anderen konnte ich nicht auf Anhieb zuordnen. Aber

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