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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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bisschen drängender. »Anita, hör auf zu reden.«
    »Warum?«
    »Damit wir ficken können.«
    Ich öffnete den Mund, ohne zu wissen, was ich sagen wollte, aber er kam mir ohnehin zuvor. »Liebe mich.« Er neigte sich tiefer. »Vollziehe es mit mir.« Ich rechnete mit einem Kuss auf den Mund, aber er schwenkte ab und küsste mich auf den Hals, dann ein wenig tiefer. »Vögle mit mir.« Er küsste den Hügel meiner Brust durch das T-Shirt. »Lutsche an mir.« Er schob das kurze T-Shirt hoch und legte meine Brüste frei. Ich wollte protestieren, aber sein Blick, sein Gesichtsausdruck hielt mich zurück. Er setzte die Lippen an meine Brustwarze, dicht unterhalb des Verbands, der Jean-Claudes Biss bedeckte, leckte mir über die Brust, verdrehte die Augen, um mich anzusehen. »Fick mich.«
    Ich würde gern behaupten, ich hätte etwas ähnlich Obszönes oder Geiles gesagt, aber mir fiel ums Verrecken nichts ein. Darum sagte ich bloß: »Okay.« Das war nicht geil oder charmant, aber wenn man jemanden liebt, muss man nicht immer geil oder charmant sein. Manchmal darf man einfach man selbst sein, und ein Okay im richtigen Moment ist süßer als ein Gedicht und kann dem anderen mehr bedeuten als alles Bettgeflüster der Welt.

50
    T -Shirt und Slip verlor ich beim ersten Ansturm der Hände, aber ich hatte ihn noch nie angefasst, wenn es kein metaphysischer Notfall war. Ich hatte mich Nathaniel noch nie zugewandt, nur weil ich ihn begehrte. Dabei fand ich ihn durchaus anziehend. Fand ich weiß Gott. Und erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich mittlerweile auf die Ardeur angewiesen war. Ich hatte sie nur als Fluch angesehen, doch jetzt war ich dankbar, dass sie für mich die Räder schmierte. Sie half mir über Peinlichkeit und Unbehagen hinweg, über diese Brave-Mädchen-tun-das-nicht-Haltung. Ohne die Ardeur war ich auf mich allein gestellt, und in mir drin sah es nicht gut aus.
    Nathaniel bemerkte es, weil er immer alles bemerkte. Er stützte sich auf einen Ellbogen und sah mich an. »Was ist?«
    Ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte, und auch das sah er mir an. »Sprich es einfach aus, Anita, egal, was es ist.«
    Ich sah ihm in die Augen und kämpfte gegen den Drang, an ihm hinunterzuspähen. Ich musste die Augen schließen. »Ohne die Ardeur bin ich auf mich allein gestellt, und dann …« Ich setzte mich auf. »Dann fühle ich mich nicht wohl.«
    »Mit mir?«
    Ich wollte schon nicken, stockte aber, dann sagte ich die eigentliche Wahrheit: »Mit mir selbst.«
    Er rückte weiter auf das Bett und lehnte die Stirn an mein Kreuz. Er war so warm. »Was heißt das genau?«
    Wie sollte ich jemandem etwas erklären, das ich selbst nicht verstand? »Ich weiß nicht, ob ich es erklären kann.«
    Die Badezimmertür ging auf, und wir schauten beide auf. Jason stand da mit einem Handtuch um die Hüften. Er war nicht nass, aber er trug ein Handtuch. Ich lebte lange genug mit Gestaltwandlern zusammen, um zu wissen, dass das sonderbar war.
    »Ich halte das nicht aus«, sagte er. »Ich halte es einfach nicht aus.«
    »Was?«
    »Du vermasselst es.«
    Ich sah ihn an, aber nicht freundlich.
    »Guck mich nicht so wütend an.« Er kam ans Fußende, die Hände in die Seiten gestützt. »Ich habe dir gesagt, dass ich fast alles geben würde, damit mich jemand so anschaut wie Nathaniel dich.«
    »Ja, aber –«
    »Kein Aber. Ich dachte, du entwickelst dich, veränderst dich, aber was du gerade gesagt hast, schiebt alles auf die Ardeur. Du hast von all dem nichts getan. Du kannst nichts dafür. Wenn du unter dem Einfluss der Ardeur alles fickst, was sich bewegt, hast du dir trotzdem nichts vorzuwerfen.«
    Ich wollte widersprechen, wusste aber nicht, wo ich ansetzen sollte. Schließlich sagte ich: »Ich gebe dir irgendwie recht, na und?«
    »Mensch, Anita, es geht nicht um Vorwürfe. Du benimmst dich, als wäre es eine Sünde.«
    In meinem Gesicht malte sich offenbar etwas ab, denn er stöhnte aufgebracht. Ich wich der Wut in seinen Augen aus. »So hat man es mir beigebracht.«
    »Sie haben dir auch beigebracht, dass es den Weihnachtsmann gibt, und trotzdem glaubst du nicht mehr daran, oder?«
    Ich verschränkte die Arme, um zu schmollen, bekam es aber nicht gut hin, weil ich nackt war. Nackt schmollen ist schwierig. »Was soll das heißen?«
    Er kniete sich vor das Bett. »Das heißt, sieh ihn dir an.«
    Ich blickte stur Jason an.
    »Dreh dich um und sieh ihn dir an, sonst drehe ich dich rum.«
    »Kannst es ja mal versuchen.«
    »Na schön,

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