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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Bein.
    Jason sah sich ertappt und duckte sich. Als er mich ansah, hatte er seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle. Fast bekam er einen scherzhaften Ton hin, als er sagte: »Lasst euch von mir nicht stören. Ich genieße die Show.« Doch die Leichtigkeit seines Tonfalls entsprach nicht seinem Blick.
    »Lügner«, sagte ich und erntete ein unglückliches Lächeln.
    »Ich dachte, du bist zu beschäftigt, um auf mich zu achten. Hätte mir eigentlich denken können, dass du ohne die Ardeur aufmerksamer bist.«
    »Was ist los?«, fragte Nathaniel.
    »Das weiß ich nicht so genau«, antwortete ich.
    »Keine Sorge«, sagte Jason. »Ich schmachte nicht nach einem von euch beiden. Ich sehne mich nur nach jemandem, dem ich auch so viel Zeit und Aufmerksamkeit wert bin.«
    Ich blickte ihn stirnrunzelnd an.
    »Man kann Sex haben, und es kann schön sein, aber ich würde fast alles geben, wenn ich eine hätte, die mich so anfasst wie du ihn. Wahrscheinlich haben wir später noch Sex miteinander, und es wird toll sein, aber so wie ihn wirst du mich nicht ansehen.«
    Ich seufzte. »Ich erinnere mich, dass wir diese Unterhaltung schon mal geführt haben. Du willst von Liebe verzehrt werden. Mein Ziel dagegen ist es, niemals von Liebe verzehrt zu werden.«
    »Welche Ironie«, sagte er. »Ich möchte nur ein Mal von jemandem angesehen werden, wie du Nathaniel ansiehst, und du hast schreckliche Angst davor. Du hast immer wieder gesagt, die Ardeur ist ein Fluch, aber wäre die Ardeur nicht gewesen, hättest du weder Nathaniel noch Micah. Ich bin mir nicht mal hundertprozentig sicher, ob du dann mit Asher und Jean-Claude zusammen wärst.«
    Ich legte die Arme über Nathaniels Hintern, stützte das Kinn darauf, sah Jason an und versuchte ihm zuzuhören. »Was Asher betrifft, gebe ich dir recht. Sobald man genügend Grenzen überschritten hat, kommt es auf eine mehr auch nicht an.«
    »Genau«, sagte Jason.
    »Also ist die Ardeur was? Ein Segen?«
    »Schau, worauf du dich lehnst, und sag mir, dass sie es nicht ist. Ich habe gehört, was du vorhin gesagt hast. Wäre die Ardeur nicht über dich gekommen, würdest du jetzt noch an derselben Stelle festsitzen. Du würdest sowohl deine Wünsche abwehren als auch das, was du glaubst dir wünschen zu sollen.«
    Ohne den Kopf zu heben, blickte ich ihn an. Nathaniel lag auf die Ellbogen gestützt und schaute ihn ebenfalls an. Wir waren beide vollkommen einverstanden, dass er bei uns war. War das verkehrt? Es fühlte sich nicht so an.
    Ich wollte widersprechen, konnte aber nicht. Das heißt, ich hätte schon gekonnt, aber es hätte sich albern angehört. Wäre die Ardeur nicht gekommen, wo wäre ich dann jetzt? Dann wäre ich noch mit Richard zusammen, dachte ich. Doch im nächsten Moment war mir klar, dass es nicht stimmte. Richard hatte die Ardeur zum Vorwand genommen, um vor mir davonzulaufen. In Wirklichkeit hatte ihm mein Leben nicht gefallen. Nicht die Polizeiarbeit, nicht die Totenerweckungen, nicht mein entspannter Umgang mit Vampiren und Gestaltwandlern. Am allerwenigsten hatte ihm gefallen, dass ich bereit gewesen war, ihn mit seinem Tier zu akzeptieren. In jenem Moment in meinem Badezimmer hatte ich zu tief in seinen Kopf geschaut. Damian hatte es treffend in Worte gefasst: Richard liebte seine Scham mehr als alles andere.
    Wo wäre ich also ohne die Ardeur? Kein Micah, kein Nathaniel, kein Asher. Mein Leben bestünde aus Mordfällen, Totenerweckungen und Vampirhinrichtungen. Und wäre ich ohne die Ardeur überhaupt bei Jean-Claude geblieben oder hätte ich einen Vorwand gefunden, ihm ebenfalls davonzulaufen? Vielleicht. Es sähe mir jedenfalls ähnlich.
    Ich blickte Jason an und legte mich schwerer auf Nathaniels Körper. Seufzend streckte er sich flach aus.
    »Soll heißen? Dass die Ardeur der Trick des Schicksals ist, mich dorthin zu steuern, wo ich sein soll?«
    »Vielleicht«, meinte er grinsend. »Ich kann nicht für das Schicksal sprechen. Ich weiß nur, dass ich dich beneide, und ich beneide selten jemanden.«
    Ich zog die Brauen zusammen.
    »Bist du eifersüchtig?«, fragte Nathaniel.
    Jason war überrascht, entweder über die Frage oder den Fragesteller. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Ja, aber nicht weil ich in einen von euch verliebt wäre. Ich bin eifersüchtig auf das, was ihr miteinander habt. Eifersüchtig, weil nicht so viele Leute in mich verliebt sind.« Er lächelte und dann grinste er, und diesmal passte sein Augenausdruck dazu. »Davon abgesehen bin ich nicht

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