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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Gesicht, als fände er es rätselhaft.
    »Das ist die gute Nachricht«, sagte ich. »Die schlechte ist die, dass die Ardeur trotzdem befriedigt werden muss. Sie erinnert mich nur nicht mehr daran, wenn es Zeit ist. Darum ist das mit Damian passiert. Ich hatte die Ardeur über zwölf Stunden nicht mehr gesättigt, aber sie hat sich nicht bemerkbar gemacht.«
    »Du hast sie also nicht gestillt«, sagte Nathaniel leise.
    »Genau.«
    »Und du fingst an, von Damian zu zehren«, sagte er.
    Ich nickte. »Er hat sich in meinem Kopf gemeldet.«
    »Dann hast du die Ardeur gesättigt«, sagte Jason.
    Ich nickte.
    »Bevor du zum Club gefahren bist«, sagte Nathaniel immer noch leise.
    »Ja.« Ich drehte mich um und blickte ihn an, und was ich in seinen Augen sah, machte mir ein schlechtes Gewissen und zugleich machte es mich sauer. Er war gekränkt, und ich konnte nichts dafür. Aber zu sagen, ich könne nichts dafür, dass ich Sex mit anderen Männern gehabt hatte, klang irgendwie falsch, und darum sagte ich es nicht. Ich vögelte mit jedem außer mit ihm, und das hatte er satt. »Ich habe nur das Nötigste getan, um über die Runden zu kommen.«
    »Mit wem?«, fragte er, und seine Augen waren groß und fragend.
    »Requiem.«
    »Wenn du bereits von Damians Energie zehrtest, hättest du die Ardeur früher stillen müssen, richtig?«, fragte Jason. Ich glaube, er wollte es wirklich genau wissen, aber er versuchte auch, einen Streit zu verhindern. Ich glaubte nicht, dass wir streiten würden, aber sicher war ich mir nicht.
    Ich dachte über Jasons Frage nach und sagte schließlich: »Ja, vermutlich.«
    »Du gewinnst durch die Ardeur Energie, ja?«
    »Ja.«
    »Und jetzt bist du die Kraftquelle eines neuen Triumvirats. Deine Energie speist hauptsächlich Damian und in geringerem Maße Nathaniel?«
    »Warum mich in geringerem Maße?«, fragte Nathaniel.
    »Weil du lebendig bist. Dein Herz schlägt von selbst, Damians nicht.«
    Nathaniel nickte. »Okay.«
    »Worauf willst du hinaus, Jason? Ich weiß, dass du etwas Bestimmtes sagen willst.«
    »Ich, etwas Bestimmtes?« Er grinste mich an.
    Ich schüttelte den Kopf. »Hinter diesen harmlos blickenden Augen arbeitet ein scharfer Verstand. Das verbirgst du nur meistens. Also, was willst du mir sagen?«
    »Anita muss häufiger essen, stimmt’s?«
    Wir nickten beide.
    »Was, wenn sie noch andere Bedürfnisse häufiger stillen muss?«
    Wir holten beide Luft, um zu fragen, was er meinte, und kapierten im selben Moment. »Oh Scheiße«, sagte ich.
    »Oh Gott«, sagte Nathaniel.
    »Vor heute Nacht waren es zwölf Stunden, vierzehn, wenn ich es hinausgezögert habe«, sagte ich. »Wie oft könnte es denn nötig sein?«
    Jason breitete die Arme aus, »Woher soll ich das wissen? Ich wollte nur darauf hinweisen.«
    »Es klingt einleuchtend«, sagte Nathaniel. »Wie groß war der zeitliche Abstand zwischen der Sättigung mit Requiem und der mit mir?«
    Ich überlegte und rechnete, was mir schwerer fiel als sonst, weil ich innerlich schon flatterte vor Panik. »Zwei Stunden ungefähr.« Ich schüttelte den Kopf. »Oh nein. Kommt nicht in Frage. Ich kann die Ardeur nicht alle zwei Stunden befriedigen.«
    »Das nicht, aber du könntest im Jeep Snacks mitnehmen und alle zwei Stunden etwas essen«, schlug Nathaniel vor. »Wie gesagt, stillst du einen Hunger, meldet sich der andere nicht.«
    Die Panik legte sich ein bisschen, aber nur ein bisschen. »Bist du sicher, dass Erdnüsse im Handschuhfach das Problem beheben?«
    Er zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht, aber ich vermute es.« Plötzlich sah er jung aus und überhaupt nicht sicher.
    Ich umarmte ihn und er drückte mich. »Ach, Nathaniel, es waren schon so schöne große Abstände. Was soll ich nur tun?« Ich ließ ein bisschen Panik in meine Stimme fließen.
    Er drückte mich fester. »Uns wird eine Lösung einfallen. Es tut mir leid, dass ich wegen Requiem sauer geworden bin. Es ist nur …«
    »Jeder bekommt mich, nur du nicht«, sagte ich.
    Er nickte. Dann löste er sich, um mich anzulächeln. Dieses wunderbare Lächeln. Er nahm meine Hand und führte sie an seinen Hals, wo ich meinen Zahnabdruck unter den Fingerspitzen spürte. »Das war schön, Anita. Genau das, was ich in dem Moment wollte.«
    Ich musste ebenfalls lächeln, aber es hielt nicht an. »Wie spät ist es?«
    Jason sah auf die Uhr. »Zehn.«
    Na großartig. Keine zwei Stunden Schlaf. »Gegen zwei Uhr früh habe ich mich an dir gesättigt, das heißt, es waren nur acht Stunden.

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