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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einmal so. Darum lag ich sehr still und versuchte, meinen Puls zu normalisieren, überlegte, wie ich sie bitten könnte, mich loszulassen, ohne wie ein Opfer zu klingen.
    Nathaniel schob die Hände an mich heran, sodass das Fell der Daumen mich berührte. Meinem Puls gefiel das nicht. Mir auch nicht. Er krümmte erneut die Finger, und die Krallen verschwanden im Fell. Mit dem Fell strich er an meinen Seiten entlang und entlockte mir einen langen schaudernden Atemstoß.
    »Ich hatte noch nie Hände nach der Verwandlung«, sagte er. Seine Stimme war mehr Knurren als sonst was. Er setzte die Hände neben meinen Brüsten auf. Ich spürte, wie er die Finger krümmte und die Krallen in die Matratze fuhren. Dann zog er sie abwärts neben mir entlang. Das Laken zerriss, aber es war das Reißen der Matratze, das mich zum Wimmern brachte. Es klang fleischig, und seine Krallen furchten mühelos hindurch. Er kroch über das Bett, um den Umriss meines Körpers auf der Matratze nachzuzeichnen. Keine Angst haben ging nicht mehr.
    Jason lachte. Sein maskuliner Klang wurde von der Wolfskehle prima wiedergegeben. Ich blickte auf. Er zeigte mir die Zähne und sagte. »Hab keine Angst, Anita.«
    »Dann lass mich los.« Meine Stimme war schön ruhig, kaum zittrig. Ein Mensch hätte meinen rasenden Puls nicht gespürt, meine Angst nicht gerochen, aber sie waren keine Menschen.
    Nathaniel legte sich auf mich. Er war größer, breiter, muskulöser als sonst, oder hatte andere Muskeln als sonst. Es war ein anderer Körper, der sich an mich presste, einer, den ich noch nie berührt hatte. Brust, Bauch und Unterleib waren weniger behaart und die Haut war wärmer, beinahe heiß.
    Er beleckte meine Schulter, und so etwas wie ein Quieken kam aus meiner Kehle. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich aufs Atmen, nur aufs Atmen. Nicht auf seinen Körper an mir, nicht auf Jasons Pranken und seine nicht einziehbaren Krallen, die mich an den Handgelenken kitzelten. Ich atmete, atmete, während mir eine raue Zunge mit langen, gründlichen Strichen über Schultern und Rücken leckte.
    Als ich die Augen wieder öffnete, ging mein Puls normal, und ich begriff, dass Nathaniel mich von dem Schleim säuberte. »Wir haben dich bekleckert«, knurrte er an meinem Ohr.
    »Ja.« Ich brachte nur ein Flüstern zustande.
    Er legte sich mit den Hüften auf meine Oberschenkel und machte eine kleine, kraftvolle Bewegung, halb Zappeln, halb Stoß. Plötzlich ruhte er an meinem Hintern, und auch da konnte ich den Unterschied fühlen. Er war größer. Aber vielleicht war ich auch nur ängstlich. Alles kommt einem größer vor, wenn man sich bedroht fühlt.
    Er gab ein leises Schnauben von sich. »Du hast Hunger. Das spüre ich. Genau wie wir.«
    Ich kämpfte um einen schönen, ruhigen Puls und gleichmäßige Atmung. Ich wollte nichts tun, was für Eskalation sorgte, nicht solange ich eine Wahl hatte. »Ich habe keinen Hunger.«
    Er drückte sich stärker an mich und ließ ihn tiefer zwischen meine Beine rutschen, nicht hinein, aber auf bestem Wege dahin. Der Gedanke beschleunigte meinen Puls, ich konnte es nicht verhindern. Er rieb seine haarige Wange an meinem Gesicht. »Du musst duschen.«
    »Okay«, sagte ich. In dem Moment hätte ich allem zugestimmt, was mich unter den beiden weg und auf die Beine brachte.
    »Wir wollen dich nicht fressen, Anita«, sagte Jason. »Wenn damit zu rechnen wäre, hätte Jean-Claude dich mir nicht anvertraut, das sollte dir klar sein.«
    Ich hob den Kopf und begegnete seinem wölfischen Blick. »Tut mir leid, aber wenn ihr mir mit lauter Krallen und Zähnen kommt, drängt sich der Gedanke auf.«
    »Wir werden dir nichts tun«, bekräftigte Jason.
    »Dann lasst mich los.« Meine Stimme war normal, mein Puls beruhigte sich.
    »Noch nicht«, sagte Nathaniel, die Wange an meine gedrückt.
    Jason sah ihn an. »Warum nicht?«, fragte er, bevor ich es tun konnte.
    »Weil sie noch die Ardeur befriedigen muss.«
    Ich hätte nicht geglaubt, dass ein Wolfsgesicht verblüfft aussehen kann, aber bei Jason war es so. »Anita macht’s nicht mit den Pelzigen.«
    Der Leopardenmann auf meinem Rücken rückte mit den Hüften noch ein Stückchen tiefer. Er drückte gegen mich, nicht hinein, aber er klopfte an die intimste aller Türen. »Du bist völlig leer, ich kann es fühlen. Vorher habe ich es nicht gespürt.«
    Es ein Mal sagen hätte Wunschdenken sein können, aber zwei Mal – ich versuchte, in mich hineinzusehen, versuchte, die Ardeur zu

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