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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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spüren, ohne sie zu wecken. Ich brauchte unbedingt eine Tankanzeige. In mir war nichts weiter zu spüren als Leere. Wo etwas hätte sein müssen, war nichts.
    »Ich spüre es«, sagte ich.
    »Ich fühle mich gar nicht müde, Anita, ich fühle mich wie neu geboren.« Er drückte sacht gegen mich. »Sag ja.«
    »Vielleicht, wenn du mich loslässt.«
    »Es gefällt mir, dich festzuhalten, dich auf das Bett zu drücken«, knurrte er an meiner Wange.
    »Ich dachte, du magst es nicht, das Sagen zu haben.«
    »Sonst nicht, aber heute schon. Heute mag ich das Gefühl, wie du unter mir liegst. Ich liebe es zu spüren, wie du darum ringst, dich nicht zu wehren, nicht in Panik zu geraten. Ich schmecke deine Selbstbeherrschung auf der Zunge. Ich will sie weglecken.«
    »Nathaniel«, sagte ich.
    »Sag ja, Anita, sag einfach ja. Stille die Ardeur, dann kannst du duschen gehen, während wir zusehen, dass wir etwas zu Beißen bekommen.«
    »Etwas zu beißen?«
    »In den unteren Verliesen gibt es Vorräte«, sagte Jason. »Wir haben zurzeit zu viele Wertiere hier, um die Vorräte nicht ständig aufzufüllen.«
    »Aufzufüllen womit?«
    Ohne meine Handgelenke loszulassen, neigte er sich heran. »Nicht mit Menschen, Ehrenwort.« Er leckte mir übers Gesicht, mit einem schnellen Zungenschlag, dann lachte er, und es klang nicht männlich, sondern einfach nach Jason, der einen Witz macht. Der auf dem Weg in die Hölle einen Witz macht, obwohl er weiß, dass das seinen Aufenthalt verlängert und seine Strafe verschlimmert. Ob Fell oder nicht, Jason blieb Jason.
    Der Gedanke löste eine Anspannung in meinen Schultern, die ich gar nicht wahrgenommen hatte. Es war Jason unter all dem Fell und den Krallen, und es war Nathaniel, der die Wange an mir rieb.
    Vor langer Zeit hatte ich Richard mal gebeten, sich mir in Tiergestalt zu zeigen. Aber als er es tat, kam ich damit nicht zurecht. Erst sehr viel später begriff ich, dass Richard sich von der schlechtesten Seite gezeigt hatte, weil er eigentlich nicht wollte, dass ich sein Tier akzeptiere. Denn er selbst konnte es nicht. Ich sah ihn damals Markus fressen und rannte davon. Ich rannte vor ihm weg in Jean-Claudes Arme, weil mir der Vampir in dieser Nacht weniger Monster zu sein schien als Richard.
    War ich noch wie damals? Konnte ich nur mit dem schönen Prinzen, aber nicht mit der Bestie leben? War es mehr Schönheit als Liebe, was mich bewegte?
    Nathaniel drückte sanft gegen mich. »Wenn du es nicht mit mir tust, mit wem dann?«
    »Graham ist wirklich nur ein paar Türen weiter«, sagte Jason. »Er ist mit Sicherheit in Menschengestalt, denn Meng Di macht es mit ihm nicht, wenn er Fell hat. Dann schläft sie nicht mal im selben Bett mit ihm.«
    Ich wollte Graham nicht. Konnte ich ihn nur in seiner menschlichen Gestalt lieben? Liebte ich in Wirklichkeit bloß ein Bild? Scheiße. Solche Beziehungsfragen wurden in keiner Zeitschrift behandelt. Gab die Benimmtante Ratschläge, was man tun sollte, wenn einem der Freund in Tiergestalt Angst macht? Wahrscheinlich nicht.
    Vorsichtig nahm Jason seine Pranken weg. »Ich werde Graham holen.«
    »Nein«, sagte ich und griff nach seinem pelzigen Unterarm. Das Fell war so weich, der Arm so real. »Nein, ich will Graham nicht.«
    Jason bedachte mich mit einem zweifelnden Blick. »Du machst es nicht mit Pelzträgern, Anita.«
    »Aber ich mache es mit Nathaniel und mit dir gelegentlich auch.«
    Er grinste, was mit der Wolfsschnauze nicht ganz so gut rüberkam. »Gelegentlich.« Er hockte sich vor mich. »Soll ich heute Nacht dein Hündchen sein?«
    »Ich dachte eigentlich daran, zu vögeln«, sagte ich.
    Entweder war sein Wolfsgesicht beweglicher als andere oder es war so sehr Jason, dass ich darin lesen konnte. Er war überrascht, nicht unangenehm, aber zutiefst überrascht.
    Nathaniel stieß gegen mich und flüsterte: »Ist das ein Ja?«
    »Ja.«
    Er gab ein Knurren von sich, das reinste Begierde war. Er hob nur leicht das Becken an, dann versenkte er ihn zwischen meinen Beinen. Ich schrie, noch bevor er ganz drin war, aber nicht vor Schmerz. Er war länger, dicker, mehr, und mit all diesem Mehr drängte er in mich hinein.

53
    M it der Größe seines Körpers, dem Rhythmus seiner Hüften und den messerscharfen Krallen an meinen zartesten Stellen brachte er mich zum Orgasmus. Der Gedanke, was diese Krallen anrichten könnten, wenn sie wollten, ließ mich unter ihm zappeln. Ich tat alles, wogegen ich angekämpft hatte: Ich zappelte, ich schrie, ich wehrte

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