Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
und es war schön zu sehen, wie sie sich ausnahmsweise einmal freundlich ansahen. »Ich möchte dich anfassen dürfen, wenn ich mich stützen muss.«
    Richard machte die Augen schmal. »Kommt darauf an, wo.«
    Jean-Claude schüttelte den Kopf. »Das ist nicht Richards Blick. So schaust du mich gewöhnlich an, ma petite. Du schaust gerade aus Richards Gesicht.«
    »Tja, du weißt ja: Paare sehen sich mit den Jahren immer ähnlicher.«
    »Wir beide ein Paar?« Richard sah mich fragend an.
    Ich zuckte die Achseln. »Wenn ich deine Lupa sein soll, ja. Das Rudel wird es jedenfalls so sehen.«
    Er nickte, dann lächelte er wieder. »So einfach stimmst du allem zu.«
    Ich streckte die Hand aus, und nach kurzem Zögern nahm er sie. Rainas Munin blieb aus. Es war nur seine Hand in meiner. »Wir werden es ausprobieren. Mal sehen, ob es hinhaut. Es hängt auch davon ab, was ich als deine Lupa tun muss. Du sollst aber wissen, dass du jetzt zur Tür hinausgehen kannst und ich mich trotzdem darauf einlasse.«
    Er drückte meine Hand. »Du wirst mich nicht zwingen?«
    »Darauf stehe ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Jean-Claude. »Im Lauf der Jahrhunderte bin ich selbst zu oft gezwungen worden. Ich habe keinen Geschmack daran gefunden.«
    Richard atmete tief durch, was Brust, Schultern und Bauch wölbte, als saugte er die Luft bis zu den Zehen ein. Dann nickte er. »Versuchen wir es. Wenn es nicht geht, geht’s nicht, aber ich werde mir Mühe geben.«
    Ich ließ meine Hand Jean-Claude, trat aber von ihm weg und vor Richard. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, und er beugte den Kopf, um mich sanft auf den Mund zu küssen. »Habe ich dir schon gesagt, dass ich dich sehr tapfer finde?«
    Sein Blick wurde warm. »Noch nie.«
    »Dann sage ich es jetzt.«
    »Danke.« Sein Arm glitt um meine Taille, die Wärme seiner Haut drang durch die Seide. Nein, nicht seine Wärme, seine Macht.
    Jean-Claude stand auf, und ich zog ihn an meinen Rücken. Richard spannte sich an, als er ihn an seinem Arm spürte, beherrschte sich aber, versuchte, sich wieder zu lockern. Es gelang ihm nicht ganz, aber immerhin. Eine Eins fürs Mühegeben.
    »Dann ziehen wir uns jetzt aus«, sagte ich.
    Fast verschluckten sie sich, dann lachten sie. »Ma petite, was macht dich so kühn?«
    »Es ist nun mal nötig, dass wir es zu dritt tun. Wir diskutieren es, wir streiten deswegen, wir vertragen uns und streiten wieder. Ich will keine Diskussion mehr. Wenn wir das tun wollen, dann lasst uns endlich anfangen.«
    »Einfach so?«, sagte Richard. »Klamotten runter und los?«
    Ich lehnte mich in seinen Arm und zog Jean-Claude dabei mit, sah Richard in die Augen und sagte: »Ich will sehen, ob ich ihn ganz in den Mund bekomme.«
    Er sah mich sprachlos an, dann fing er an zu lachen, stockte und sagte schließlich gepresst: »Das konntest du noch nie. Es war immer schön, aber –«
    »Ich habe geübt«, erwiderte ich lächelnd.
    »Dieses Lächeln«, sagte er.
    »Was ist damit?«
    Jean-Claude antwortete: »Es sieht verrucht aus.«
    »Es verrät deine schmutzigen Fantasien und dass du sie alle mit mir in die Tat umsetzen willst. Du bist die einzige Frau, die ich kenne, die Unschuld und Sünde in einen Blick legen kann.«
    »Sünde. Soll ich das als Beleidigung auffassen?«
    »Ich habe bloß nicht erwartet, dass dieses Lächeln mir noch einmal gelten würde.« Er küsste mich auf die Stirn. »Für dieses Lächeln würde ich eine Menge tun.«
    »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Du siehst aus wie ein gefallener Engel, ma petite.«
    Mir fiel ein, dass ich das Gleiche über Richard gedacht hatte. Wie ein gefallener Engel. Sollte es mich stören, dass Jean-Claude und ich denselben Vergleich benutzten? Ja, aber laut sagte ich: »Ich dachte, du bist hier der Verruchte?« Ich drehte den Kopf, damit ich sein Gesicht sehen konnte.
    Er flüsterte lächelnd: »Was ich hätte bieten können, hätte ihn nicht aus der Hose gebracht.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Richard.
    Jean-Claude lachte. »Und wirst du ihr Angebot ablehnen?«
    Richard blickte zwischen uns hin und her, dann sah er Jean-Claude an und lachte äußerst männlich. »Nein.«
    Plötzlich war mir sehr genau bewusst, dass sie von zwei Seiten an mich gedrückt standen. Genug Vorspiel, runter mit den Klamotten.

59
    D ie Klamotten lagen am Boden, und Richard fing an mit mir zu diskutieren, in welcher Position ich ihn am besten ganz in den Mund bekäme. Wie gesagt, wir drei müssen immer über alles streiten. Jean-Claude

Weitere Kostenlose Bücher