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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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im Beisein des untoten Billy Graham und seiner Schäfchen.
    Zerbrowski sah mich an. »Sie sind der Vampirjäger, Anita, es ist Ihre Entscheidung.«
    »Danke«, sagte ich, aber mir kam eine Idee. Ich hatte noch Verbindung zu Avery und er kam mir unschuldig vor. Ließe sich das nicht genauer feststellen? Malcolm hatte versucht, sich meine Fallkenntnisse anzueignen, und ich hatte es gegen ihn gekehrt und Informationen über seine Vampire erhalten. Sehr genaue Informationen sogar. Ich vermutete, dass ich Avery nur anzufassen brauchte, und dann würde ich alles erfahren, was er dachte, fühlte und erlebt hatte. Doch wenn ich das täte, wäre er mein auf eine Weise, die nicht meiner bisherigen Absicht entsprach. Aber die Idee war nicht schlecht.
    Ich neigte mich zu Zerbrowski und flüsterte: »Ich kann ihn im Kopf fühlen. Ich kann vermutlich herausfinden, was er gestern Nacht erlebt hat.«
    »Wie?«
    Ich zuckte die Achseln. »Mit wirrem Nekromantenzeug, Metaphysik, Magie, nennen Sie es, wie Sie wollen.«
    »Der Hinrichtungsbefehl gestattet keine Anwendung von Magie an meinen Leuten.«
    Ich sah Malcolm an, und allmählich wurde ich unfreundlich. »Ich darf jeden Zwang anwenden und alles in meiner Macht stehende tun. Folglich darf ich auch Magie anwenden, wenn ich dadurch meine Pflicht erledigen kann.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie ihn behexen.«
    »Haben Sie noch nicht begriffen, dass ich ihn gar nicht töten will, wenn er den Mord nicht begangen hat? Wenn ich ihm das Herz herausgeschnitten und den Kopf abgeschlagen habe und dann feststelle, dass er es nicht gewesen ist, was soll ich dann sagen? ›Oje, tut mir leid‹?« Mein Ärger wuchs. Ich holte tief Luft und zählte langsam bis fünf. Für Zehn hatte ich keine Geduld. »Ich will ihn nicht töten, Malcolm.« Das Letzte klang nicht wütend, es klang wie eine Bitte.
    Malcolm sah mich an, und so einen Blick hatte ich bei ihm noch nicht gesehen. Er versuchte herauszufinden, ob ich log. »Ich spüre Ihr Bedauern, Anita. Sie werden des Tötens überdrüssig, genau wie ich damals.«
    Sehen Sie, das ist das Problem mit Vampiren: Man lässt sie einen Fingerbreit in seinen Kopf sehen und sie drängen immer weiter. Es gefiel mir nicht, dass er so viel von mir sehen konnte, obwohl ich mich so stark abschirmte. Andererseits war ich mir gar nicht sicher, wie weit meine Schilde tatsächlich oben waren. Hatte ich sie fallen lassen, um Verbindung mit den Vampiren aufzunehmen? Ich dachte an meine Schilde und, ja, ich hatte sie fallen lassen oder sie waren unter einer Woge von Geruchs- und Geschmacksaromen eingebrochen. Ich begann sie aufzuheben, aber vorher musste ich etwas anderes tun.
    »Ich werde Avery berühren«, sagte ich zu Malcolm. »Ich werde in ihn hineinschauen und sehen, was ich sehen kann. Ich werde ihn nicht verletzen, nicht absichtlich. Ich will die Wahrheit wissen, Malcolm, mehr nicht. Geben Sie mir Ihr Wort, dass Sie mich nicht behindern werden, wenn er schuldig ist.«
    »Woher soll ich wissen, was Sie auf diese Weise erfahren?«
    Ich lächelte und auch diesmal nicht freundlich. »Wenn ich es Ihnen sage und nur wenn ich es Ihnen sage, werden Sie mich berühren, und dann erfahren Sie, was ich weiß.«
    Wir sahen uns an. Es war ein Moment unausgesprochener Fragen. Er hatte versucht, sich beim Händeschütteln mein Wissen über den Mordfall hellseherisch anzueignen. Es gab Staaten, wo er allein damit auf die sehr kurze Liste der als gefährlich eingestuften Vampire gesetzt würde. Ich wusste, was er getan hatte, und hatte einen Hinrichtungsbefehl, der mir viel Spielraum ließ, sodass ich behaupten könnte, er habe seine Beteiligung an den Morden vertuschen wollen. Es gäbe nicht einmal einen Prozess, vor dem ich meinen Verdacht beweisen müsste.
    Malcolm holte tief Luft. Dann nickte er einmal knapp und barsch und etwas ungeschickt, als wäre er nicht überzeugt, aber entschlossen, es zu tun. »Sie dürfen Avery anfassen, wenn er einverstanden ist. Sie dürfen Ihre Verbindung mit Jean-Claude benutzen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.«
    Ich entgegnete nicht, dass ich mehr meine nekromantischen als Jean-Claudes Vampirkräfte benutzen wollte. Jeder braucht ein paar Illusionen, sogar Meistervampire.
    Ich wandte mich Avery zu. »Sind Sie einverstanden?«
    Er runzelte die Stirn und schaute verwirrt drein. Ich begann mich zu fragen, ob er doch nicht so intelligent war, wie er aussah, was ja schade wäre.
    »Was wollen Sie tun?«
    »Sie berühren«, sagte

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