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Blinder Instinkt - Psychothriller

Titel: Blinder Instinkt - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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auf dem sich eine Halle mit flachem Dach sowie zwei Bürocontainer befanden. Max parkte auf der anderen Straßenseite. Schräg versetzt und zwischen zwei Autos, damit er nicht gleich auffiel, aber trotzdem die Einfahrt gut einsehen konnte.
    Die beiden silbernen Container befanden sich rechts auf dem Grundstück, links davon stand die Halle. Gleich daneben erstreckte sich ein großer Parkplatz bis an den Maschendrahtzaun, der das Areal zum Nachbarn hin abgrenzte. Im hinteren Bereich des Parkplatzes standen einige Fahrzeuge: drei kleinere Busse und ein Privatwagen. Die Taxis schienen alle unterwegs zu sein, denn Max konnte keines sehen. Auf dem Schotterparkplatz wuchs Unkraut. In kleinen Löchern sammelte sich Regenwasser.
    Nachdem Max fünf Minuten hinübergestarrt hatte, trat ein untersetzter Mann in blauem Arbeitsoverall aus der Halle. Er wischte sich die Hände mit einem großen weißen Lappen ab, den er dann in die hintere Hosentasche steckte. Wie eine Kapitulationsfahne hing das Stück Stoff heraus. Der Mann blieb im Schutz des Vordachs stehen und zündete sich eine Zigarette an. Mit offensichtlichem Genuss rauchend stand er ruhig da und starrte in den bleigrauen Himmel hinauf, der noch einiges von dem Nieselregen parat zu halten schien.
    Ein Mechaniker bei der Pause , dachte Max.
    Was jetzt?
    Sollte er rübergehen und diesen Mechaniker nach dem Fahrer fragen? Jetzt, wo alle Kollegen wussten, um was für einen Menschen es sich handelte, dürfte doch keiner mehr gut auf den zu sprechen sein. Würden sie nicht liebend gern Informationen herausgeben?
    Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Gut möglich, dass
der Chef oder sogar die Polizei den anderen Mitarbeitern strengstes Stillschweigen auferlegt hatten.
    Max war unschlüssig, gleichzeitig war ihm aber auch klar, dass er irgendwas tun musste. Auf einen Zufall zu warten könnte ihn eine Menge Zeit kosten.
    Er hatte den Türgriff schon in der Hand, als von vorn mit hoher Geschwindigkeit ein kleiner silberner Wagen angeschossen kam. Der Fahrer bremste vor der Einfahrt stark ab und preschte auf den Hof. Schotter spritzte zu den Seiten auf. Kaum stand der Wagen vor den Bürocontainern, da sprang auch schon ein untersetzter Mann heraus. Trotz des Regens ließ er die Autotür offen stehen, marschierte zielstrebig auf die Container zu und verschwand darin.
    Der Mechaniker beobachtete ihn. Dann ließ er seine Zigarette zu Boden fallen, drückte sie mit dem Hacken aus und ging in die Halle zurück.
    Das sah interessant aus, fand Max. Er verließ seinen Wagen, verriegelte ihn und lief hinüber. Auf der rechten Seite des Hofes, nahe den Containern, standen drei private Pkws hinter einer Eibenhecke, die er von der Straße aus nicht gesehen hatte. Geschützt zwischen den Wagen und der Hecke schob Max sich auf den silbernen Wagen zu. Es handelte sich um einen Seat Leon älteren Baujahrs.
    Plötzlich flog die Tür des vorderen Bürocontainers auf, und der Fahrer des Seat schoss heraus. Aus der Nähe konnte Max deutlich dessen wutverzerrtes Gesicht sehen. Der Mann war so auf die Halle fixiert, auf die er losstürmte, dass er Max überhaupt nicht bemerkte.
    »Horst!«, rief er laut, noch bevor er das Hallentor erreicht hatte.
    Max ging rasch hinter den Containern entlang. Alte Reifen
lagen dort unordentlich gestapelt. Die hintere Ecke des zweiten Containers lag keine vier Meter von der Halle entfernt. Dort blieb Max stehen und spähte um die Ecke. Es war ein Logenplatz, und er kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der Mechaniker erneut vor die Halle trat.
    In der rechten Hand hielt er einen großen Schraubenschlüssel. Er stand mittig vor dem Tor, die Beine breit auseinander, die Schultern gestrafft, das Kinn erhoben. Der Mann war mit seinen knapp eins siebzig, seinem Bierbauch und dem dicken Hintern nicht gerade eine imposante Erscheinung, aber seine Mimik und Gestik ließen keinen Zweifel darüber aufkommen, wer hier der Chef war.
    »Wieso habe ich meinen Job nicht mehr!«, schnauzte der Fahrer des Seat den Mechaniker an. Drei Meter vor ihm war er stehen geblieben, angespannt, zitternd, die Fäuste geballt, die Schultern nach vorn gezogen.
    »War ich am Telefon nicht deutlich genug?«, sagte der Mechaniker mit rauer Stimme.
    »Doch, aber ich will, dass du es mir ins Gesicht sagst!«
    »Das kannst du haben.« Der Mechaniker tat einen Schritt nach vorn, hob gleichzeitig den Schraubenschlüssel und ließ ihn in seine geöffnete linke Handfläche klatschen. »Sofort runter von

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