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Blinder Rausch - Thriller

Blinder Rausch - Thriller

Titel: Blinder Rausch - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Landmann meinte, dass dies alles keine Lösung sei. Benjamin sei in vielen Bereichen nicht unterfordert. Auch erhielte er in vielen Fächern Zusatzaufgaben. Dass er gemobbt werde, habe auch viel mit seinem egoistischen und besserwisserischen Verhalten und seinem nachlässigen Äußeren zu tun. Sie wollte sich Rat beim Schulpsychologen holen und unter seiner Anleitung mit Benjamin und der Klasse arbeiten. Sie hatte gespürt, dass dies den Eltern nicht recht war. Sie hatten hohe Erwartungen an ihren Sohn und wollten in allen Fächern Bestleistungen von ihm sehen, die er scheinbar mühelos lieferte. Die Eltern hatten dem Vorschlag Frau Landmanns widerwillig zugestimmt, doch bereits drei Tage nach Schulbeginn erneut bei der Schulleitung vorgesprochen. Herr Wolters, der in der 9f Deutsch unterrichtete, hatte Benjamin zur Seite genommen und ihm versprochen, er könne zu ihm in die 10c kommen. Frau Landmann war tief erschrocken, als ihr das mitgeteilt wurde. Ausgerechnet diese 10c mit Niklas, Marcel und Jens und dann noch mit diesem neuen Schüler Frederik, von dem man munkelte, dass er an seiner ehemaligen Schule kurz vor dem Schulverweis gestanden hatte. »Herr Wolters hat mir gesagt, dass ich zu ihm in die 10c kann!«, bekräftigte Benjamin nun noch einmal. In Frau Landmann kochte noch der Ärger über den Kollegen, daher entfuhr es ihr barsch: »Herr Wolters entscheidet das aber nicht, oder hält er sich inzwischen für den Schulleiter?« »Herr Wolters ist sehr nett zu mir«, erklärte Benjamin, »er sagt, bei dem, was ich schon alles weiß, könnte ich an der Uni im Philosophiestudium schon ohne Probleme mithalten. In Deutsch schreibe ich nur noch Einsen! Mathe für die 10 habe ich nach einer Woche drauf. Bitte legen Sie ein Wort bei Herrn Stahlberg für mich ein, dass er mich nächste Woche in die 10c versetzt!« »Selbstverständlich werde ich mit dem Schulleiter noch einmal reden, Benny«, sagte Frau Landmann nun deutlich sanfter. »Du verstehst das falsch. Ich bin nicht gegen deinen Wunsch, nur denke ich, dass man andere Wege suchen muss – und dann ausgerechnet die 10c!« Frau Landmann überlegte, ob sie noch Näheres zu diesen Schülern sagen dürfte, als Benjamin ihr zuvorkam: »Die 10c ist O.K . Mit denen würde ich sowieso alles ganz anders anfangen.«
    »Wie meinst du das, du kennst sie doch nicht!«
    »Doch, ich kenne einige von ihnen, bin sogar mit denen befreundet.«
    »Befreundet? Aber ich habe dich noch nie mit jemandem aus der 10c hier herumlaufen sehen!«
    »Ich kenn die aus dem Internet«, antwortete Benjamin und zog davon. Frau Landmann blickte ihm nach, wie er mit den Fäusten in den Taschen davonschlurfte. Seine Arme spreizte er wie Flügelansätze. Einsamer, komischer Vogel, dachte sie.

    Die Schule war aus. Endlich Wochenende! Niklas ging mit Sercan zu den Fahrradständern auf dem hinteren Schulhof.
    »Morgen 16.00 Uhr, Heimspiel gegen den TVO . Die zocken wir ab!«, schwärmte Sercan. »Klar doch, und wie!«, bestätigte Niklas. Sie lachten. Niklas hob die Hand und Sercan schlug ein. »Komm doch schon um zwei in die Halle. Dann können wir uns noch ein bisschen einschießen!«, schlug Niklas vor. »Erst um drei«, entgegnete Sercan. »Muss meinem Vater noch im Laden helfen.« Niklas nickte enttäuscht, doch dann meinte er: »Weißte was? Ich komm morgen Mittag bei euch vorbei und helf dir Gemüsekisten schleppen. Vielleicht sind wir dann beide früher fertig.« Sercan nickte lachend: »Super, mein Vater freut sich eh immer, wenn du kommst!« Niklas wollte sich gerade über sein Fahrrad beugen, um es aufzuschließen, als er bemerkte, dass beide Reifen platt gestochen waren. »Scheiße! Was ist das schon wieder!«, schrie er und trat wütend gegen das Rad.
    Sercan war bereits aufgestiegen. »Letzte Woche hatten sie mir die Ventile rausgeschraubt und Sandras Rad war gleich ganz geklaut. Ich weiß auch nicht, wem immer dieser Blödsinn einfällt.« »Wenn ich ihn kriege, erwürg ich ihn mit bloßen Händen!«, knurrte Niklas düster. »Raste doch nicht immer gleich so aus!«, beschwichtigte Sercan. »Kann ich dir noch was helfen? Brauchst du Geld für die S-Bahn?« »Nee, lass stecken, ich schieb heim, hab ja eh nichts anderes zu tun«, brummte Niklas und sah mit finsterem Blick seinem davonradelnden Freund nach. Niklas war noch nicht weit von der Schule weg, als vor ihm auf dem Fußgängerweg eine kleine Gruppe Schüler auftauchte. Auch von hinten erkannte er sie gut. Da lief Jens, ein

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