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Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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etwas sagte, gab ihm das Gefühl, klüger zu sein, als er in Wahrheit war. So als halte sie jedes Wort von dem Unsinn, der aus seinem Mund kam, für wertvoll und überdenkenswert.
    »Sie haben in der Schule bestimmt immer nur Einsen geschrieben, jede Wette«, neckte er sie eines Abends.
    Sie errötete, was Antwort genug war.
    Er lachte. »Während ich mich mit Hängen und Würgen durch meinen Abschluss gemogelt habe.«
    »Dafür haben Sie eine anständige Portion gesunden Menschenverstand.«
    »Ich würde es eher als Gewieftheit bezeichnen.«
    »Unterschätzen Sie deren Wert nicht«, erklärte sie ernst. »In Ihrer Branche ist so etwas unerlässlich, um am Leben zu bleiben.«
    Natürlich durfte er ihr nichts von seiner Aufgabe bei der Spezialeinheit erzählen; stattdessen hielt er sie mit Geschichten über alte Fälle bei Laune – manche amüsant, andere tragisch. Selbst die banalste Geschichte schien sie noch spannend zu finden.
    An seinem freien Tag verließen sie zum ersten Mal gemeinsam das Haus. Er lud sie ins Kino ein. Allerdings nahm Caroline ihre Sonnenbrille erst ab, als sie auf ihren Plätzen saßen und das Licht im Saal ausging.
    Sie teilten sich eine Tüte Popcorn. Von Zeit zu Zeit berührten sich ihre Hände, wenn sie gleichzeitig hineingriffen. Einmal stieß sie beim Versuch, die Beine übereinanderzuschlagen, mit dem Fuß gegen seine Wade, entschuldigte sich jedoch sofort und zog ihn zurück.
    Der Film handelte von zwei Brüdern, einem anständigen Kerl und einem Fiesling, die ihren tyrannischen Vater zwar gleichermaßen hassten, jedoch in dieselbe Frau verliebt waren. Irgendwann waren die beiden Hauptdarsteller in einer Liebesszene zu sehen – leidenschaftlich, gierig und verboten. Noch nie hatte Dodge eine Filmszene so angetörnt, und nicht nur, weil er einen Blick auf das berühmte Paar Brüste der Hauptdarstellerin erhaschen konnte, das aller Wahrscheinlichkeit nach bei Lloyd’s in London für eine Million Dollar versichert war. Vielmehr rührte seine Erregung von der Tatsache her, dass Caroline neben ihm saß. Deren Brüste waren zwar klein, sorgten jedoch dafür, dass er sich Nacht für Nacht verdrossen und schwitzend auf seinem verdammten Sofa hin und her warf.
    Er wollte sie. O Gott, und wie er sie wollte. Aber er rührte sie nicht an. Und schon gar nicht während einer heißen Filmszene. Selbst die leiseste Andeutung in diese Richtung würde das Vertrauen, das sie zu ihm gewonnen hatte, jäh zerstören. Keiner, der ihn kannte, würde ihm abkaufen, dass ihre Beziehung keusch und züchtig war, doch ihre missliche Lage auszunutzen, wäre schlimmer als alles, was Campton ihr je angetan hatte.
    Dodge verbot sich jeden Gedanken daran, wie es sein würde, wenn sie ihn abends nach der Arbeit nicht mehr in seinem Apartment empfangen würde, wenn ihr Summen nicht mehr aus der Küche dringen und ihm nicht länger der Duft ihres Shampoos in die Nase steigen würde. Er tat so, als gehe das Leben ewig so weiter. Von den wilden Achterbahnfahrten seiner Libido einmal abgesehen, hätte er nicht zufriedener sein können.
    Bis zu dem Tag jener sinnlosen, völlig unnötigen Katastrophe, jenem Tag, an dem er am liebsten einen Baseballschläger genommen und Gott damit niedergeknüppelt hätte, wo auch immer er sein mochte.
    An diesem Tag rief Dodge nach seiner Schicht in der Reifenfabrik bei Caroline an und sagte ihr, er sei in etwa einer Stunde zu Hause, ehe er sich auf den Weg zum allabendlichen Briefing der Spezialeinheit machte.
    Er hätte die gedämpfte Stimmung schon beim Hereinkommen spüren müssen. Doch er war viel zu beschäftigt mit seinen Gedanken an Caroline und den Schmorbraten, den es zum Abendessen geben würde. Schmorbraten war viel mehr als nur ein Gericht – er stand für Geborgenheit, für ein Zuhause. Für Beständigkeit.
    Er war so in seinen Tagträumen versunken, dass ihm die Stimmung erst auffiel, als er feststellte, dass seine Kollegen den Blickkontakt mieden.
    »Was habe ich angestellt?«, fragte er in den Raum hinein.
    Niemand antwortete.
    »Was ist hier los?«
    Stille.
    »Verdammt noch mal! Gab’s einen weiteren Raubüberfall? Ist noch jemand getötet worden? Los, sagt schon, verdammt noch mal! War es Albright? Welche Bank? Wann?«
    »Darum geht’s nicht, Dodge. Es ist, äh …«, meldete sich ein einziger tapferer Kollege zu Wort.
    »Was? Was ist los?«
    »Es geht um Gonzales.«
    Dodge brauchte einige Sekunden, um seine Gedanken von dem mutmaßlichen Täter zu lösen und auf

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